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Berlin: Dauerstau auf der Stadtautobahn - Stadtring für ein halbes Jahr nur zweispurig befahrbar

Ein halbes Jahr Stau am Funkturm - darauf können sich Autofahrer einstellen, wenn ab kommendem Montag der Stadtring neu asphaltiert wird. An drei Stellen - dort, wo die Stadtautobahn Straßen überquert - ist der Beton marode, nun soll er saniert werden.

Ein halbes Jahr Stau am Funkturm - darauf können sich Autofahrer einstellen, wenn ab kommendem Montag der Stadtring neu asphaltiert wird. An drei Stellen - dort, wo die Stadtautobahn Straßen überquert - ist der Beton marode, nun soll er saniert werden. Dafür werde eine von drei Fahrspuren je Richtung gesperrt, dazu die Einfahrt am Halensee, kündigte Verkehrssenator Peter Strieder (SPD) gestern zusammen mit dem Berliner ADAC-Vorsitzenden Eberhard Waldau an. Die Bauarbeiten, die die Teilstrecke zwischen Rathenautunnel und Spandauer Damm betreffen, sollen bis Ende November dauern. Gearbeitet wird Montag bis Sonnabend von 6 Uhr bis 22 Uhr.

Zwar wäre es möglich gewesen, den Verkehr dreispurig aufrechtzuerhalten; dann jedoch, so Strieder, würden die Bauarbeiten 15 Monate dauern. Zudem würde die Baustelleneinrichtung um 700 000 Mark teurer. Immer noch kostet die Sanierung sieben Millionen Mark. Nicht das billigste Angebot, sagte Strieder, aber die schnellste Firma.

Sanierungsbedürftig ist die Stadtautobahn lediglich in Richtung Norden. Fahrzeuge, die von Schöneberg / Wilmersdorf kommen und erst ab Jakob-Kaiser-Platz die Autobahn verlassen, werden auf eine Spur der Gegenfahrbahn umgeleitet. Fahrzeuge, die von Süden kommen und die Autobahn schon Knobelsdorffstraße / Kaiserdamm verlassen, werden auf die mittlere Spur geleitet. Auf der Stadtautobahn werden Schilder aufgestellt, um die Autofahrer zu informieren, wann in welche Spur umgeschwenkt werden muss. Außerdem hat die Strieder-Verwaltung zusammen mit dem ADAC ein Flugblatt entworfen, das in einer Auflage von 300 000 gedruckt wird und in den Bürgerberatungen der Bezirksämter, beim ADAC und an Tankstellen ausliegt sowie über die Messe, die IHK und die Taxiinnung verteilt wird.

Höchstgeschwindigkeit wird Tempo 60 sein, falls der Stau nicht ohnehin alles lahmlegt. Denn nicht nur Berliner werden fahren. Auch zahlreiche Expo-Gäste, die einen Abstecher aus Hannover machen, werden in diesem Sommer erwartet. Strieder appellierte denn auch an die hiesigen Autofahrer, Umwege zu suchen oder aber besser gleich das Auto stehen zu lassen und mit U- oder S-Bahn zu fahren. Dies gelte insbesondere für Brandenburger; diese sollten, so Strieder, Park-and-Ride Plätze benutzen und von dort in den öffentlichen Nahverkehr umsteigen oder aber soweit wie möglich über den Berliner Ring um die Stadt herum fahren.

Seit fast 30 Jahren ist dieses Autobahn-Teilstück nicht mehr umfassend saniert worden. Waldau bemängelte insbesondere, dass Strieders Vorgänger dieses Problem nicht angepackt habe. Mit diesen Bauarbeiten ist die Stadtautobahn-Sanierung freilich nicht beendet: Noch in diesem Sommer, kurz nach Ferienbeginn, sollen etwa der Tunnel Tegel sowie dessen südliche Einfahrt, ferner zwei Rampenbrücken in Charlottenburg und ein Teilstück am Flughafen in Angriff genommen werden.

Auch Stadtstraßen sollen saniert werden. Dafür will Strieder in den Haushalt von 2001 rund 40 Millionen Mark einstellen. Das Geld gehe an die Bezirke, man wolle aber nicht diejenigen Bezirksämter belohnen, die Tiefbaugelder anderweitig verwendet hätten.

Eva Schweitzer

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