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DDR-Geschichte: "Der unerlässliche Hinweis"

Opferverbände fordern Nachbesserungen am Text der Infotafeln, die im ehemaligen Stasi-Sperrgebiet in Hohenschönhausen aufgestellt werden sollen. Am Mittwoch soll die Entscheidung fallen.

Berlin - Der Text enthalte keinerlei Hinweis auf die "unterdrückerische Funktion des Staatssicherheitsdienstes", sagte der Direktor der Stasiopfer-Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, Hubertus Knabe.

Die Gedenkstätte und der Bund Stalinistisch Verfolgter (BSV) hätten deshalb eine Überarbeitung der Texte vorgeschlagen. Die Fraktionen von SPD und CDU wollen Knabe zufolge in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) beantragen, dass über die Passagen erneut beraten wird. Über den Textentwurf soll am Mittwoch entschieden werden.

In einem Schreiben an die BVV kritisierte der Vorsitzende der Union der Opferverbände kommunistischer Gewaltherrschaft, Horst Schüler, in fast allen Entwürfen fehle "der unerlässliche Hinweis", dass die Gebäude im Stasi-Sperrgebiet unter anderem "zur Festigung einer menschenverachtenden Diktatur" dienten.

Die vom Bezirk Lichtenberg geplante Aufstellung der Tafeln hatte bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Im März war es bei einer öffentlichen Veranstaltung zum Eklat gekommen, weil Kultursenator Thomas Flierl (Linkspartei.PDS) ehemaligen Stasi-Offizieren nicht energisch entgegengetreten war. Sie hatten unter anderem die Verbrechen des DDR-Geheimdienstes verharmlost und die Opfer verhöhnt. Flierl räumte später nur halbherzig Fehler ein. (tso/ddp)

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