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Berlin: Demo gegen Räumung des Tacheles

Kommende Woche sollen die Künstler ausziehen.

Zahlreiche Menschen haben am Sonnabend gegen die für kommende Woche angesetzte Räumung des Kunsthauses Tacheles in der Oranienburger Straße demonstriert. Nach Angaben der Veranstalter nahmen zum Auftakt etwa 150 Menschen an der Aktion teil. Der Protest sollte bis zum Abend andauern.

Das Tacheles, einst Inbegriff der Berliner Szenekultur, soll nach jahrelangen Auseinandersetzungen am Dienstag endgültig geräumt werden. Die Nutzer der Kaufhausruine hatten sich lange gegen den Verkauf des Geländes gewehrt. Es steht unter Zwangsverwaltung, nachdem der frühere Investor in finanzielle Schieflage geraten war. Nach der Räumung könnte erneut eine Zwangsversteigerung des für Immobilienentwickler interessanten Innenstadtareals angesetzt werden.

Nach Angaben von Tacheles-Sprecher Martin Reiter arbeiten etwa noch 40 bis 60 Künstler in dem Gebäude. Touristen, die früher massenweise zur Besichtigung kamen, dürfen wegen des fehlenden Brandschutzes seit einigen Wochen nicht mehr hinein. Das Bezirksamt Mitte hatte wegen vermüllter Fluchtwege die Nutzung des Gebäudes untersagt und den Zugang für die Öffentlichkeit gesperrt. Lediglich die Künstler durften noch im Gebäude ein- und ausgehen.

Reiter sagte am Sonnabend, die Nutzer wollten sich der gerichtlich verfügten Räumung nicht mit „pseudoradikalen Gewaltfestspielen“ widersetzen. „Wir sind Künstler und haben Kultur. Wenn wir der Gewalt weichen müssen, weichen wir der Gewalt.“ dpa

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