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Szenen vom 1. Mai 2014 in Berlin. Dieses Jahr hoffen die Veranstalter auf bis zu 30.000 Menschen.

© dpa

Demo in Berlin-Kreuzberg am 1. Mai: 30.000 gegen Gentrifizierung erwartet

Der erste Mai steht vor der Tür. Trotz kühler Temperaturen könnten laut Organisatoren bis zu 30.000 Menschen demonstrieren. Im Mittelpunkt sollen die Themen Verdrängung und Gentrifizierung stehen. Randale möchte niemand, so die Veranstalter.

Es könnte der kälteste 1. Mai seit 20 Jahren werden. „Bis auf das Wetter ist die Stimmung gut“, sagte Michael Prütz vom Organisationsbündnis der „Revolutionären 1. Mai-Demo“ am Dienstag. Der Wetterbericht nennt 14 Grad für den Freitag, kälter war es zuletzt 1994. Doch es gibt mehr Unwägbarkeiten. Anders als in den beiden Vorjahren wird die „18-Uhr- Demo“ nicht von „internationalen Gästen“ angeführt, sondern von der Radikalen Linken Berlin, die vom Verfassungsschutz als militant eingestuft wird.

Verdrängung und Gentrifizierung im Mittelpunkt

Das bedeutet: Der Berliner schwarze Block agiert an der Spitze der Demo, nicht brave kurdische und baskische Kommunisten. Der Endpunkt der Demonstration, ebenfalls anders als in den beiden friedlichen Vorjahren, ist wieder in Kreuzberg, und zwar am Lausitzer Platz. Hier nahm schon die erste Mairandale 1987 ihren Ausgang, auch danach endete der Protestzug fast immer in Kreuzberg. 2013 (Unter den Linden) und 2014 (Hallesches Tor) waren die Ausnahmen, dies war mit einer gewünschten „Politisierung“ begründet worden. Nach Angaben von Prütz sei der neue Endpunkt dennoch kein Indiz für eine mögliche neue Krawallneigung. Niemand wolle Randale, sagte Prütz. Einvernehmlich sei beschlossen worden, durch Neukölln und Kreuzberg zu ziehen, da die Themen „Verdrängung und Gentrifizierung“ im Mittelpunkt stehen sollen.

2014 hatte es mit fast 20.000 Menschen eine Rekordbeteiligung gegeben, in diesem Jahr könnten es sogar 30.000 werden, hofft das Demo-Bündnis. Der Streit um die Themen Flüchtlinge und Griechenland dürften dazu beitragen. Wie berichtet, hält auch das Präsidium diese Zahl für möglich. Die Polizei ist vorbereitet, vermutlich sind mehr Polizisten als im Vorjahr (6455) im Einsatz. Innensenator Henkel (CDU) hatte zuletzt von 7000 gesprochen, hofft aber auf den sechsten friedlichen 1. Mai nacheinander. Der letzte massive Gewaltausbruch datiert von 2009.

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