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Herzenssache. Viele Anwohner sind gegen die Bebauung der Spreeufer. Foto: dpa / F. Schuh

© dpa

Demo mit Partystimmung und viel Polizei: Friedlicher Protest gegen Mediaspree

Mehrere hundert Menschen haben am Sonnabend in Kreuzberg und Friedrichshain gegen die Bebauung des Spreeufers protestiert. Die Polizei war mit einem Großaufgebot präsent. Doch Sorgen vor Krawall blieben unbegründet.

Mehrere hundert Menschen haben am Sonnabend in Kreuzberg und Friedrichshain gegen die Bebauung des Spreeufers protestiert. Die Demo stand unter dem Motto „Vier Jahre Bürgerentscheid – Spreeufer für alle“. Im Juli 2008 hatten sich 87 Prozent der Kreuzberger Abstimmungsteilnehmer in dem Bürgerentscheid gegen die Bebauung des Spreeufers und für den Antrag der Initiative „Mediaspree versenken“ ausgesprochen. Weil aber trotzdem viele Neubauten entstanden und weitere geplant sind, blieb der Protest lebendig.

Bildergalerie: So entwickelt sich das Mediaspree-Projekt

Für Samstag hatten die Organisatoren zu „spontanen Aktionen“ entlang der 7,5 Kilometer langen Demonstrationsroute aufgerufen, also zur Besetzung leer stehender Grundstücke und Gebäude. So war bei einer früheren Demo die große Brache an der Cuvrystraße besetzt worden, auf der ursprünglich das Guggenheim-Lab Station machen sollte. Linke Gruppen hatten das mit Drohungen verhindert. Entsprechend massiv war die Polizei am Samstag präsent: Die zunächst kaum 400 Teilnehmer wurden von ebenso vielen Polizisten bewacht. Auf der Spree patrouillierten Boote der Wasserschutzpolizei, da auch dort spontane Aktionen befürchtet wurden. Doch anders als bei früheren Mediaspree-Demos herrschte diesmal eher Partystimmung, und statt des berüchtigten „Schwarzen Blocks“ war bunt gemischtes Publikum unterwegs, darunter viele Familien. Angemeldet waren bei der Polizei bis zu 1500 Teilnehmer; tatsächlich waren es zeitweise knapp 900. In den vergangenen Jahren waren mehrere tausend Menschen gegen Mediaspree auf die Straße gegangen.

Auf Transparenten hieß es gestern: „Gemeinsam gegen Ausverkauf und Verdrängung“ und „Berlin ist keine Ware“. Der Wille der Menschen werde missachtet, erklärten die Organisatoren angesichts der fortschreitenden Bebauung. Begonnen hatte die Demo am Nachmittag in der Warschauer Straße vor dem Gebäude des Liegenschaftsfonds. Auch dort war die Stimmung diesmal friedlich. Weil der Zug langsamer vorankam als geplant, wurde die Strecke später verkürzt.

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