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Berlin: Demos gegen Ökosteuer: Verkehrspolizisten auf das Schlimmste gefasst

Vor dem Dienstag gruseln sich sogar gestandene Verkehrspolizisten: "Das wird nicht schön", sagt ein Beamter, um dann zu ergänzen: "Das wird ganz höllisch!" Mehrere 1000 Lastwagen und Busse mit vermutlich mehreren 10 000 Teilnehmern wollen sich von 8 Uhr an auf den Weg in die Stadt machen, um gegen die hohen Treibstoffpreise und die Ökosteuer zu demonstrieren.

Vor dem Dienstag gruseln sich sogar gestandene Verkehrspolizisten: "Das wird nicht schön", sagt ein Beamter, um dann zu ergänzen: "Das wird ganz höllisch!" Mehrere 1000 Lastwagen und Busse mit vermutlich mehreren 10 000 Teilnehmern wollen sich von 8 Uhr an auf den Weg in die Stadt machen, um gegen die hohen Treibstoffpreise und die Ökosteuer zu demonstrieren. Möglicherweise kommen einige bereits früher und bringen den Morgenverkehr durcheinander.

Die Polizei rät allen, die an diesem Tag normal ihrer Arbeit nachgehen, das eigene Auto zu Hause stehen zu lassen und auf die öffentlichen Verkehrsmittel umzusteigen. BVG und S-Bahn bieten, wie berichtet, einen verbilligten Tarif an. Der Einzelfahrschein zum Preis von vier Mark gilt am Dienstag nicht wie normal nur zwei Stunden, sondern den ganzen Tag - allerdings nur im Tarifbereich AB. Da aber auch Busse und Straßenbahnen im Stau stecken werden, raten die Verkehrsbetriebe, die Regional-, die U- und die S-Bahn zu benutzen.

Die Protestler sammeln sich an drei Treffpunkten außerhalb Berlins, um dann zur Straße des 17. Juni zu fahren. Die Routen führen von der Autobahnraststätte in Stolpe über die Stadtautobahn bis zur Ausfahrt Spandauer Damm und von dort über den Spandauer Damm, die Otto-Suhr-Allee, den Ernst-Reuter-Platz zur Straße des 17. Juni. Die zweite Route beginnt an der Raststätte Michendorf und geht über die Avus, den Stadtring bis zur Ausfahrt Messedamm und dann weiter über den Kaiserdamm zum Ernst-Reuter-Platz und wiederum zur Straße des 17. Juni. Der dritte Weg, der die Demonstranten in die Stadt führt, beginnt in Dallgow. Über die Heerstraße fahren sie zum Ernst-Reuter-Platz. Ziel ist wiederum die Straße des 17. Juni. Auf ihr werden zwischen Entlastungsstraße und Ernst-Reuter-Platz die Lastwagen und Busse abgestellt.

1200 Fahrzeuge habe die Polizei zugelassen, sagte der Sprecher der Fuhrgewerbe-Innung, Gerd Bretschneider, gestern. Überwacht werden die Züge vom Polizeihubschrauber aus. Um all diejenigen zur zentralen Veranstaltung am Brandenburger Tor zu bringen, die mit ihren Fahrzeugen nicht mehr in die Stadt passen, seien Zubringer organisiert, sagte Bretschneider. Diese holten die Teilnehmer auf den Autobahn-Raststätten Wolfslage und Fläming ab.

Vorgesehen ist, dass die Lastwagenfahrer gegen 11.30 Uhr Bundestagspräsident Thierse eine Petition überreichen. Von 12 Uhr bis 13.30 Uhr findet die Abschlusskundgebung am Brandenburger Tor statt, danach werden die Lastwagen und Busse die Stadt wieder verlassen. Gleichzeitig finde zwischen 12 und 16 Uhr ein Feldversuch "Energieeinsparung" statt, sagte Bretschneider. Geprüft würden die Vorschläge der Minister für Verkehr, Umwelt und Wirtschaft, den Kraftstoffverbrauch durch "Fuß vom Gas" zu reduzieren. In der Praxis bedeutet das, dass auf Autobahnen 60 km/h, auf Landstraßen 50 km/h und innerorts 30 km/h nicht überschritten werden. Der Verkehr dürfte dadurch auf weiten Strecken völlig zum Erliegen kommen.

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