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Berlin: Denkmal: Fritz wird wieder sauber

Berlins Zahnärzte helfen dem armen Bezirk Mitte. Die Zahnärztekammer wird die 5000 Mark Reinigungskosten übernehmen, um die Schmierereien auf dem Reiterstandbild von Friedrich dem Großen zu beseitigen.

Berlins Zahnärzte helfen dem armen Bezirk Mitte. Die Zahnärztekammer wird die 5000 Mark Reinigungskosten übernehmen, um die Schmierereien auf dem Reiterstandbild von Friedrich dem Großen zu beseitigen. Dies teilte die Kammer gestern mit, nachdem sie über den Tagesspiegel auf die Finanznot des Bezirkes aufmerksam wurden. Wie berichtet, war das Denkmal auf dem Mittelstreifen der Linden am Sonntag von Unbekannten mit einer etwa fünf Meter langen Schmähung in roter Sprühschrift ("Preußen bleibt Scheiße") beschmiert worden. Polizisten hatten den Satz am Sonntag um 14.15 Uhr entdeckt, der oder die Täter waren wohl in der Nacht zuvor tätig gewesen. Eine Spur von ihnen gibt es nicht.

Bei Bezirksamt hatte es gestern geheißen, dass das Denkmal nicht sofort gereinigt werden könne, weil die Finanzierung nicht geklärt sei. Einen Termin für die Arbeiten vermochte das Hochbauamt nicht zu nennen. Nun erbarmen sich die Dentisten. Der Verband und die Zahnärzte Jan Frenzel, Marius Radtke, Albert Essingk, Rolf Janowski, Wolfgang Kopp, Christian Bolstorff und Jürgen Gromball brachten gestern Vormittag in aller Schnelle die 5000 Mark zusammen, die am Vortag vom Hochbauamt als voraussichtliche Reinigungskosten genannt worden waren.

Das restaurierte Reiterstandbild war erst am 1. November vergangenen Jahres an seinem historischen Platz auf dem Mittelstreifen der Linden wieder aufgestellt worden. Das Denkmal wurde vom Bildhauer Christian Daniel Rauch zwischen 1839 und 1851 geschaffen. Es gilt als Hauptwerk des Meisters und als eine der großartigsten Denkmalplastiken des 19. Jahrhunderts in Deutschland.

Bei der Firma, die das Denkmal in den vergangenen Jahren für 3,7 Millionen Mark aufwendig saniert hatte, hieß es, dass das Denkmal im Bronzebereich eine Wachsschicht als Graffiti-Schutz hat. Dieses Schichte verhindert, dass die Farbe in die feinen Poren des Metalls eindringt. Schwierig sei die Reinigung jedoch, weil die Farbe über die Namenszüge gesprüht wurde.

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