zum Hauptinhalt

Berlin: Denkmalschutz: Bürger sollen mittun

Die künftige Bebauung des Schlossplatzes in Berlin-Mitte soll nach Ansicht der Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, Antje Vollmer (Grüne), nicht ideologisch entschieden werden. Die Debatte dürfe nicht in die Frage münden, soll das Schloss wieder aufgebaut oder der Palast der Republik erhalten werden, sagte Vollmer am Donnerstagabend während einer Diskussion der Friedrich-Ebert-Stiftung zur Denkmalpflege.

Die künftige Bebauung des Schlossplatzes in Berlin-Mitte soll nach Ansicht der Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, Antje Vollmer (Grüne), nicht ideologisch entschieden werden. Die Debatte dürfe nicht in die Frage münden, soll das Schloss wieder aufgebaut oder der Palast der Republik erhalten werden, sagte Vollmer am Donnerstagabend während einer Diskussion der Friedrich-Ebert-Stiftung zur Denkmalpflege. Es sei ebenso falsch, Traditionalisten vorzuwerfen, sie seien noch nicht in der Moderne angekommen. Die Grünen-Politikerin sprach sich dafür aus, generell die Bürger in die Entscheidungen über die Zukunft von Denkmälern einzubeziehen.

Der Vorsitzende der privaten Berliner Stiftung Denkmalschutz, Lothar de Maizière, wies auf die Notwendigkeit hin, neue Formen der Finanzierung zu finden. Dies bedeute aber nicht, den Staat aus seiner Verantwortung für den Denkmalschutz zu entlassen. De Maizière plädierte dafür, das Stiftungsrecht weiter zu verbessern und Steuerbegünstigungen zu erweitern. Nur so könne privates finanzielles Engagement für den Denkmalschutz gestärkt werden.

Als ein Beispiel für Bürgerbeteiligung in Brandenburg nannte Ralph Paschke vom Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege die vor einigen Jahren entstandenen Arbeitsgemeinschaften historischer Innenstädte, die sich um eine behutsame Stadterneuerung bemühten. Mittlerweile existierten sie in 36 brandenburgischen Städten. Paschke machte deutlich, dass die Denkmalpflege auch ein Wirtschafts- und Standortfaktor sei. Dort, wo es um Stadterneuerung gehe, würde sich auch Gewerbe ansiedeln und neue Arbeitsplätze schaffen.

Der britische Kunsthistoriker Martin Cherry verwies auf die positive Wirkung eines Gebäudes, das unter Denkmalschutz steht. Diese Häuser würden mit einem höheren Wert gehandelt. Denkmalschutz sei daher eher ein Pluspunkt als eine Belastung, sagte Cherry. Er stellte einen ehemals industriellen Stadtteil von Birmingham vor, in dem es durch den Denkmalschutz gelungen sei, diese Gegend aufzuwerten.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false