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Berlin: Denkmalschutz: Ein Zaun für den Alten Fritz

Die einen finden es preußisch-pickelhaubenstark, die anderen verweisen auf seine historische Authentizität - die Rede ist vom neuen Gitter, das jetzt rund um das Denkmal Friedrichs II. Unter den Linden aufgestellt wurde.

Die einen finden es preußisch-pickelhaubenstark, die anderen verweisen auf seine historische Authentizität - die Rede ist vom neuen Gitter, das jetzt rund um das Denkmal Friedrichs II. Unter den Linden aufgestellt wurde. Als Schmuck? Als Barriere? "Auf jeden Fall ist das Ensemble - mit dem Gitter, mit den Kandelabern und der Versetzung des Denkmals auf den alten Standort - im ursprünglichen Zustand wieder hergestellt", freut sich Berlins oberster Gartendenkmalpfleger Klaus von Krosigk, denn "Strack hat das in Absprache mit Rauch entworfen, ein Jahr nach dem Denkmal wurde das Gitter rundum hingestellt". Es gehöre einfach dazu, sagt er zu den in Lauchhammer gegossenen Eisengittern und verweist auf das ähnlich verzierte Denkmal für Friedrich Wilhelm III. auf der Luiseninsel . Allerdings möchte Senator Strieder vermeiden, dass sich irgendein Menschlein bei zu eifriger Betrachtung des Monarchen verletzt - und so ließ er einen "Handlauf" fertigen, der dem dunkelgrünen Zaun die Spitze, aber auch das Echte in der Tradition Schinkels nehmen würde. Der Handlauf soll irgendwann aufs Gitter kommen, eventuell ... Das Gitter war noch gar nicht aufgestellt, da sprach die Vorsitzende der Gesellschaft Historisches Berlin, Annette Ahme, schon vom "Schildbürgerstreich des neuen Senats", witterte gar in dem Handlauf-Plan eine "ausdrückliche Einladung" an Sprayer, "das Denkmal mit ihren Kommentaren zu versehen". Die Historien-Kämpferin fordert "die sofortige Demontage des absurden Handlaufs und Aufbewahrung und Ausstellung im Deutschen Historischen Museum". Du meine Güte: Der Handlauf ist noch nicht dran, das Museum noch geschlossen - und Berlin hat auch ganz andere Sorgen.

Lo.

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