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Berlin: Der 100. Ausflug führte zum Tagesspiegel Rührige Post-Veteranen treffen sich zu besonderen Exkursionen

Beim Bundeskanzler waren sie, im Reichstag natürlich, im Abgeordnetenhaus, in allen bekannten Museen, in Schnapsbrennereien, in Film, Funk- und Fernsehstudios, oder auch bei der KPM. Rund 99 stadtbekannte Stationen und Ausflugsziele absolvierten die 300 Senioren der ehemaligen Post-Niederlassung 8 in Mitte in den vergangenen Jahren.

Beim Bundeskanzler waren sie, im Reichstag natürlich, im Abgeordnetenhaus, in allen bekannten Museen, in Schnapsbrennereien, in Film, Funk- und Fernsehstudios, oder auch bei der KPM. Rund 99 stadtbekannte Stationen und Ausflugsziele absolvierten die 300 Senioren der ehemaligen Post-Niederlassung 8 in Mitte in den vergangenen Jahren. Zur hundertsten Veranstaltung suchten sie sich an zwei Tagen dieser Woche aus, was vielen als ständigen Lesern schon seit längerem am Herzen lag: Sie besichtigten den Tagesspiegel dort, wo er entsteht.

Eine Jubiläumsvisite, und Jutta Seidel hätte sich dafür kein interessanteres Ziel vorstellen können. Seit mehr als drei Jahrzehnten ist die 60-Jährige aus Lichterfelde Abonnentin, was den meisten Ex-Postlern aus Mitte natürlich nicht möglich war. Jutta Seidel, die Sprecherin des Seniorenbeirats, kam 1991 ins Postamt 8 an der Französischen Straße, arbeitete dort in der betrieblichen Sozialberatung. Damals hieß das noch Veteranenbetreuung. Längst firmieren alle Seniorenbeiräte der Hauptpostämter unter dem Dach des Betreuungswerks von Post, Postbank und Telekom. Und die Älteren, ob sie nun Jahrzehnte in Ost oder West gearbeitet haben, stellen immer wieder gerührt fest, dass nichts über die gute, alte Post geht.

Aber Wehmut ist eigentlich nicht Sache der Senioren, schon gar nicht, wenn sie sich für Ereignisse wie Tagesspiegel-Besuche entscheiden, gerade in frühabendlichen Produktionszeiten, wenn dort die Luft brennt – also die Post abgeht. Aber auch Postler sind eben stresserfahren, wie etwa der 67-jährige Günter Polzin, der viele Jahre in der Briefabfertigung arbeitete. Und die Postler von Seniorenbeirat und Betreuungswerk wissen auch aus eigener Erfahrung, wie aufregend und nervenaufreibend das Zeitungsmachen ist – denn sie geben selbst eine kleine Zeitung heraus, die, wenn sie auch nur zweimal im Jahr erscheint, pünktliche Produktionstermine verlangt. Eine Postlerin hatte zur Tagesspiegel-Visite einen begeisterten Enkel mitgebracht, der das Zeitungsmachen lernen will.

Wanderungen, Dampfer-Fahrten und natürlich Besuche im Briefzentrum Schönefeld gehören zu den sonstigen Aktivitäten der Ex-Postler. Mehr als 30 Ruheständler „im Alter zwischen 55 und Abwinken“ sind immer mit von der Partie. Und die Zeitungsleute – sie waren gerührt, Ziel eines Jubiläumstreffens gewesen zu sein.C.v.L.

Abonnenten, die Interesse an einer Führung durch den Tagesspiegel haben, melden sich bei Herrn Frank Lotz, Tel.: 26009-521.

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