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GDL-Chef Claus Weselsky (l.) und der Leiter der Abteilung Arbeitsrecht der Deutschen Bahn, Michael Fritz, vor dem Arbeitsgericht.

© dpa

Der Bahnstreik der GDL im Kompakt-Live-Blog: Gericht lässt Lokführer weiter streiken

Wieder bestreiken die Lokführer der GDL den Bahnverkehr - und das vier Tage lang. Lesen Sie in unserem Live-Blog nach, wie der erste Streiktag Donnerstag verlief - in Berlin und bundesweit.

Dies ist der Liveblog über alles rund um den ersten Tag des Bahnstreiks und die Tage davor. Alles zu den aktuellen Ereignissen am Freitag den 07.11. finden Sie hier.

00.00 Uhr: So kommen Sie am Freitag trotzdem ans Ziel

Lesen Sie hier, wie Sie trotz streikender Lokführer durch Berlin kommen.

Damit verabschieden wir uns für heute von Ihnen. Morgen früh geht es mit unserem Live-Blog zum Mega-Bahnstreik weiter.

23.15 Uhr: Gericht lässt Lokführer weiter streiken

Das Arbeitsgericht Frankfurt lässt die Lokführer vorläufig weiter streiken. Das Gericht lehnte am Donnerstag einen Antrag der Deutschen Bahn ab, die den Streik der Gewerkschaft GDL als unverhältnismäßig verbieten lassen wollte.

22.05 Uhr: Vergleich zwischen Lokführern und Bahn geplatzt

Der angestrebte Vergleich zwischen den streikenden Lokführern und der Deutschen Bahn ist geplatzt. Vor dem Frankfurter Arbeitsgericht konnten sich die Parteien nach mehr als fünf Stunden Verhandlung am Donnerstagabend nicht auf einen gemeinsamen Wortlaut einigen. Die GDL wollte festgeschrieben haben, dass bei der Bahn mehrere unterschiedliche Tarifverträge möglich sein könnten. Der Bahn-Anwalt hielt der GDL vor, Ergebnisse späterer Verhandlungen vorwegnehmen zu wollen und lehnte das Ansinnen ab.

Die Bahn hätte den ursprünglichen Vorschlag nach den Worten ihres Anwalts Thomas Ubber angenommen. Richterin Ursula Schmidt hatte angeregt, sämtliche Konfliktpunkte auch mit der konkurrierenden Gewerkschaft EVG aufzulisten, um eine Mediation oder Schlichtung vorzubereiten.

Der genaue Wortlaut des Vorschlags wurde zunächst nur den Streitparteien vorgelegt. Eigentlich wollte die Deutsche Bahn mit einer Einstweiligen Verfügung den Lokführerstreik stoppen. Darüber muss das Gericht nun entscheiden. Die Bahn hatte dargelegt, dass sie den am Mittwoch begonnenen Streik für unverhältnismäßig hält.

Möglicherweise könnte auch noch eine mögliche Berufung verhandelt werden. Das Landesarbeitsgericht hielt sich nach Angaben einer Sprecherin zunächst in Bereitschaft.

21.15 Uhr: Lokführer und Bahn nähern sich vor Arbeitsgericht an

Die streikenden Lokführer und die Deutsche Bahn haben sich bei Vergleichsverhandlungen vor dem Arbeitsgericht Frankfurt angenähert. Die Parteien feilschten am Abend über den genauen Wortlaut eines von Richterin Ursula Schmidt vorgelegten Vergleichsvorschlags. Die GDL hatte zunächst abgelehnt, dann aber eingelenkt. Sie will nun zusätzlich ausdrücklich festgeschrieben haben, dass bei der Bahn mehrere unterschiedliche Tarifverträge möglich sein könnten.

Die Bahn hätte den ursprünglichen Vorschlag nach den Worten ihres Anwalts angenommen. Die Richterin hatte angeregt, sämtliche Konfliktpunkte auch mit der konkurrierenden Gewerkschaft EVG aufzulisten, um eine Mediation oder Schlichtung vorzubereiten. Die Ergänzung wurde erneut getrennt beraten.

Der genaue Wortlaut des Vorschlags wurde zunächst nur den Streitparteien vorgelegt. Eigentlich wollte die Deutsche Bahn mit einer Einstweiligen Verfügung den Lokführerstreik stoppen. Sie hatte dargelegt, dass sie den am Mittwoch begonnenen Streik für unverhältnismäßig hält.

Ob das Gericht im Falle einer Ablehnung des Vorschlags noch am Donnerstag entscheidet, blieb unklar. Möglicherweise könnte auch noch eine mögliche Berufung verhandelt werden. Das Landesarbeitsgericht hielt sich nach Angaben einer Sprecherin zunächst in Bereitschaft.

20.30 Uhr: 100 Millionen Euro Schaden

Im juristischen Streit um den Lokführerstreik hat der Anwalt der Deutschen Bahn AG einen hohen Millionenschaden ins Feld geführt. Der deutschen Wirtschaft entstünden pro Streiktag Schäden von rund 100 Millionen Euro, sagte der Anwalt Thomas Ubber vor dem Arbeitsgericht Frankfurt. Der Deutschen Bahn AG werde im Verlauf des größten Streiks in ihrer Geschichte ein Schaden in ebenfalls dieser Höhe entstehen.

Die DB sei zudem mehreren Gewerkschaften „ausgesetzt“ und könne sich nicht gegen Arbeitskämpfe wehren, so dass die Verhältnismäßigkeit strenger geprüft werden müsse. Der Abbruch des GDL-Streiks stehe auch wegen der Feierlichkeiten zum 25. Jahrestag des Mauerfalls in Berlin mit rund 2 Millionen Besuchern im nationalen Interesse, sagte der Anwalt.

20.00 Uhr: Neues von der S-Bahn

Die S7 verkehrt zwischen Friedrichstraße und Marzahn nur bis ca. 21 Uhr.

19.40 Uhr: Gericht schlägt Vergleich vor

Das Arbeitsgericht Frankfurt hat vorgeschlagen, den Lokführerstreik bei der Bahn mit einem Vergleich beizulegen. Inhalte des Vorschlags nannte die Richterin Ursula Schmidt bei der Verhandlung zunächst nicht. Die Streitparteien sagten zu, den Vorschlag zu prüfen, sobald er vorliegt. Zuvor hatte die Bahn dargelegt, warum sie den am Mittwoch begonnenen Streik der Lokführer für unverhältnismäßig hält. Sie will eine Einstweilige Verfügung gegen den Streik erreichen. GDL-Chef Claus Weselsky hatte die Bahn aufgefordert, die vorgeschlagene Schlichtungsregel bei intern konkurrierenden Gewerkschaften wegzulassen. Dann könne man den Streik abbrechen und in Verhandlungen eintreten.

Noch ist unklar, ob das Gericht eine Entscheidung fällt. Möglicherweise könnte auch noch die Berufung gegen die Entscheidung verhandelt werden. Das Landesarbeitsgericht hielt sich nach Angaben einer Sprecherin in Bereitschaft.

19.15 Uhr: Verhandlung vor dem Arbeitsgericht dauert an

Im Streit zwischen Bahn und Lokführergewerkschaft GDL um die Rechtmäßigkeit des laufenden Streiks dauert die Verhandlung vor dem Arbeitsgericht in Frankfurt an. Wann eine Entscheidung fällt, ist noch nicht absehbar.

18.02 Uhr: Selten war Bahnfahren entspannender

Die Lokführer streiken, und Bahnreisen ist entspannt wie selten. Ob Köln, Frankfurt oder Berlin - die Szenen gleichen sich: Statt Chaos und Extra-Stress wird gescherzt, man ist locker und entspannt. Selten war Bahnfahren entspannender.

17.45 Uhr: Fußballfans lassen sich nicht abschrecken

Die Fans lassen sich durch den Bahnstreik nicht vom Besuch der deutschen Fußball-Stadien abschrecken. „Fußballfans sind sehr erfinderisch“, sagte Sig Zelt, Sprecher des Bündnisses „Pro Fans“ am Donnerstag in Berlin. Um die Arenen zu erreichen, würden sie Fahrgemeinschaften bilden oder größere Autos mieten. „Das organisieren die dann intern.“ Allerdings entstehen durch die zu erwartende Verlagerung der Anreise der Anhänger auf die Straße einige logistische Probleme rund um die Stadien: So wurde diskutiert, ob die Partie Eintracht Frankfurt gegen den Bundesliga-Ersten Bayern München wegen des zu befürchtenden Verkehrschaos abgesagt werden sollte. Am Donnerstagnachmittag bestätigte die Eintracht nach einer Sitzung mit den öffentlichen Sicherheits- und Verantwortungsträgern, dass das Spiel wie geplant am Samstag (15.30 Uhr) stattfindet. Schon zuvor hatte Eintracht-Vorstandschef Heribert Bruchhagen dem Onlineportal SPORT1 gesagt: „Es gibt keinen Anhaltspunkt davon zu sprechen, dass das Spiel nicht stattfindet. Wir sind in intensiven Besprechungen, um die Organisation dieses Spiels zu regeln.“ Die Frankfurter Polizei teilte mit, sie habe keine Empfehlung zu einer Absage gegeben.

17.10 Uhr: Verhandlung über Lokführer-Streik begonnen

Vor dem Arbeitsgericht Frankfurt am Main hat die mündliche Verhandlung über den Mega-Streik der Lokführer begonnen. Die Deutsche Bahn hatte den Erlass einer einstweiligen Verfügung beantragt, um den Streik zu stoppen. Eine Entscheidung wird noch am Donnerstag erwartet. Vor Gericht erschien auch der Vorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), Claus Weselsky. Er sagte vor Beginn des Verfahrens, er sei "ganz zuversichtlich". Der Gewerkschaftschef wurde im Gerichtssaal von Bahn-Mitarbeitern mit Applaus begrüßt. "Danke, das ist das, was Mut macht", sagte Weselsky. Die Bahn rechnet in dem Verfahren selbst nicht unbedingt mit einem Erfolg. "Wir sind uns durchaus bewusst, dass die Richter in der Vergangenheit zumeist gegen die Arbeitgeber entschieden haben", hatte Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber. erklärt. Der Konzern wolle aber "nichts unversucht lassen". Die GDL hatte am Mittwoch einen Schlichtungsvorschlag der Bahn zurückgewiesen.

17.05 Uhr: Ersatzfahrplan für Sonntag früher fertig

Der Ersatzfahrplan für Sonntag, den 25. Jahrestag des Mauerfalls, ist früher fertig geworden als gedacht. Reisende können sich ab Freitagmorgen um 8.00 Uhr informieren, welche Fernzüge am Sonntag trotz des Lokführerstreiks fahren, wie die Bahn am Donnerstag mitteilte. Die Fahrgäste müssten sich wie an den anderen Streiktagen auch auf Ausfälle, Verspätungen und längere Reisezeiten einstellen, warnte das Unternehmen. Die Ersatzfahrpläne für den Regionalverkehr sind den Angaben zufolge ab sofort ab 14.00 Uhr des Vortages für den darauffolgenden Streiktag einsehbar.

17.00 Uhr: GDL kann für Demo in Berlin nicht mit der Bahn kommen

Der Streik hat für die Streikenden Nachteile. Sie planen an diesem Freitag vor dem Deutschen Bahn Tower in Berlin eine Großdemonstration. Aber wie kommen die Streikenden aus ganz Deutschland nach Berlin? Nicht mit der Bahn, wie das sonst bei Arbeiter-Großkundgebungen üblich ist. Sie müssen wohl auf Busse ausweichen.

16.55 Uhr: Die Bahn ist pünktlicher als sonst

In der Netzleitzentrale der Deutschen Bahn in Frankfurt/Main geht es ruhig zu. Es gibt wegen des Streiks viel weniger Konflikte und Störungen im Streckennetz. Die Züge die fahren, das ist immerhin ein Drittel, fahren pünktlicher als sonst. Alles hat seine Vorteile.

16.40 Uhr: Bahnkonkurrenz gibt Bahn Mitschuld am Konflikt

Aus Sicht ihrer Konkurrenten trägt die Deutsche Bahn AG eine Mitschuld an der verfahrenen Lage. Bei Wettbewerbern seien parallele Tarifverträge eher die Regel denn die Ausnahme, sagte Engelbert Recker, Hauptgeschäftsführer des Nahverkehrs-Branchenverbands Mofair, der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Donnerstag). „Das ist nur eine Frage der betrieblichen Organisation.“ Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) befürchtet einen Imageschaden für andere Gewerkschaften. „Ich bedauere es sehr, dass Herr Weselsky das Angebot auf eine Schlichtung nicht angenommen hat“, sagte der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann im Deutschlandfunk über den GDL-Chef.

16.30 Uhr: Versorgung mit Benzin und Diesel soll auch während des Streiks sichergestellt werden

„Die Belieferung der Tankstellen mit Kraftstoffen stellt auf jeden Fall eine logistische Herausforderung für unsere Unternehmen dar“, sagte ein Sprecher des Mineralölwirtschaftsverbandes (MWV) in Berlin.

Bislang sei es jedoch noch nicht zu Engpässen gekommen. Benzin und Diesel werden von den wenigen Raffinerien per Bahn zu Tanklagern gebracht. Von dort aus geht es per Lastwagen auf der Straße weiter zu den Tankstellen.

15.55 Uhr: Niedersachsens Ministerpräsident Weil kritisiert mangelnde Rücksichtnahme auf Feiern zum Fall der Mauer

Service großgeschrieben. Die Bahn versucht Fahrgäste an den Bahnhöfen über den Ersatzfahrplan zu informieren.
Service großgeschrieben. Die Bahn versucht Fahrgäste an den Bahnhöfen über den Ersatzfahrplan zu informieren.

© Reuters

Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat vor schwerwiegenden Folgen des Bahn-Streiks für die deutsche Wirtschaft gewarnt. „Wenn er länger dauert, kann der wirtschaftliche Schaden in die Milliarden gehen“, sagte Weil dem "Tagesspiegel". Der SPD-Politiker kritisierte, dass der Streik ausgerechnet für das Wochenende des 25. Jahrestags des Mauerfalls ausgerufen wurde, an dem in Berlin zahlreiche Gedenkveranstaltungen stattfinden. „Der GDL wäre kein Zacken aus der Krone gefallen, wenn sie auf dieses besondere nationale Interesse Rücksicht genommen und den Arbeitskampf verschoben hätte“, sagte er.

15.35 Uhr: Hertha befürchtet erhebliche Behinderungen

Das Fußball-Bundesligaspiel von Hertha BSC am Freitagabend gegen Hannover 96 ist massiv vom Bahnstreik beeinflusst. Vor und nach dem Spiel verkehrt keine S-Bahn, mit der normalerweise das Gros der Fans zum Olympiastadion befördert wird. „Das ist ärgerlich“, sagte Hertha-Manager Michael Preetz am Donnerstag.

Seit Donnerstagmorgen streikt die Lokführergewerkschaft GDL auch im Personenverkehr. Davon ist auch die S-Bahn betroffen. Der Ringbahnhof Messe Nord/ICC ist wie leergefegt.
Seit Donnerstagmorgen streikt die Lokführergewerkschaft GDL auch im Personenverkehr. Davon ist auch die S-Bahn betroffen. Der Ringbahnhof Messe Nord/ICC ist wie leergefegt.

© Franziska Felber

Hertha setzt auf das erhöhte Engagement der BVG. Die U-Bahn soll in verstärkter Taktung fahren, auch so lange, bis das Stadion leer ist. Erste Prämisse sei dennoch: „Viel Zeit einplanen. Auf dem Hin- und Rückweg wird es eng“, teilte der Verein mit. Rund 40 000 Zuschauer werden erwartet. Aus dem Umland sollen sich Fahrgemeinschaften bilden, allerdings sind auch die Parkmöglichkeiten rund um das Olympiastadion eingeschränkt.

Bahn: Jeder dritte Fernzug fährt

14.50 Uhr: Die Bahn erklärt: Jeder dritte Fernzug fährt

Wegen des Lokführerstreiks sind bei der Deutschen Bahn am Donnerstagvormittag zwei Drittel der Fernzüge ausgefallen. Der Ersatzfahrplan laufe aber weitgehend stabil, teilte das Unternehmen elf Stunden nach Streikbeginn im Personenverkehr mit. Fahrgäste müssten sich zwar auf Ausfälle und Verspätungen einstellen, könnten aber trotzdem relativ verlässlich planen. Größere Einschränkungen als im Fernverkehr, wo am Vormittag jeder dritte Zug fuhr, gab es teils bei Regional- und S-Bahnen. In einigen Regionen fielen laut Bahn drei von vier Zügen aus. In anderen konnten 40 Prozent regulär fahren.

14.10 Uhr: Der aktuelle Ersatzfahrplan der S-Bahn

Auf sieben Linien fährt alle 20 Minuten noch eine S-Bahn. Diese sind (gilt jeweils für beide Richtungen):

S1: Potsdam Hbf - Oranienburg

S2: Blankenfelde - Bernau

S3: Ostkreuz - Erkner

S46: Königs Wusterhausen - Schöneberg

S5: Friedrichstraße - Straußberg

S7: Alexanderplatz - Marzahn

S9: Flughafen Schönefeld - Landsberger Allee

Außerdem gibt es Schienenersatzverkehr mit Bussen auf folgenden Strecken oder Streckenabschnitten:

S25: Hennigsdorf - Tegel, sowie Teltow Stadt - Südende (fährt: Teltow Stadt - Attilastraße - Südende)

S8: Hohen Neuendorf - Blankenburg.

Alle Infos auch auf der Seite der S-Bahn.

13.55 Uhr: Fahrlehrer und Verkehrsmeister fahren bei der BVG

Die BVG teilte mit, dass am Morgen bei der Straßenbahn neben den regulären Fahrerinnen und Fahrern auch andere Kolleginnen und Kollegen mit Fahrberechtigung im Linieneinsatz waren, z.B. Fahrlehrer, Verkehrsmeister oder Gruppenleiter. U-Bahnen und Straßenbahnen seien weitgehend pünktlich gewesen, nur bei den Bussen kam es wegen der Staus auf den Straßen zu erheblichen Verspätungen.

13.44 Uhr: DFL-Sprecher: Spiel-Absage steht nicht zur Debatte

Die Bild-Zeitung zitiert einen Sprecher der Deutschen Fußball-Liga. Der erklärt, es gebe zwar ein Treffen am Nachmittag wegen des Spiels zwischen Frankfurt und Bayern, eine Absage stehe allerdings nicht im Raum. Ohnehin erwartet das Bündnis „Pro Fans“ trotz des Streiks am Wochenende keine leeren Gästeränge in den Bundesliga-Stadien. „Fußballfans sind sehr erfinderisch“, sagte Sprecher Sig Zelt am Donnerstag in Berlin. Einige versuchten nun, Mitfahrgelegenheiten zu bilden oder doch ein größeres Auto zu mieten. „Das organisieren die dann intern.“ Sehr lange Strecken würden häufig sowieso mit dem Bus zurückgelegt, weil Sonderzüge teuer seien. Schwieriger werde es bei mittleren Entfernungen, wo viele Fans normalerweise die Wochenend-Tickets der Bahn nutzten.

Neun Linien bedient die Berliner S-Bahn aktuell noch, zwei davon zumindest ersatzweise (Bild vergrößert sich beim Draufklicken).
Neun Linien bedient die Berliner S-Bahn aktuell noch, zwei davon zumindest ersatzweise (Bild vergrößert sich beim Draufklicken).

© S-Bahn

13.40 Uhr: Auch die Fahrradläden sind stark in Beschlag

Auch das noch! Ein Platten. Unsere Reporterin, im Einsatz auf dem Fahrrrad für die Sonderberichterstattung zum GDL-Streik, fährt auf der Felge. Ihre erste Anlaufstelle: Ein Fahrradladen in der Auguststraße in Mitte. „Wir haben die Arbeit von gestern noch nicht erledigt, tut uns Leid. Heute wird das nichts mehr“, sagt der Mitarbeiter. Also: Schieben bis zur Torstraße, zweiter Versuch. „Klar, wechseln wir aus. 18,90 Euro für das Hinterrad. Kannst du heute Nachmittag abholen.“ Also zu Fuß, per Bus, U-Bahn und Tram weiter. Statt 20 Minuten bis zum Hauptbahnhof dauert es jetzt 50 Minuten.

13.26 Uhr: Tagesspiegel-Kommentar zu Claus Weselsky: Böse, böse, böse!

Jetzt auf Tagesspiegel.de: Ein Kommentar zu GDL-Chef Claus Weselsky, dem Buhmann der Nation - dabei ist es auch manchmal wichtig, stur zu sein.

13.14 Uhr: Bundesligaspiel womöglich betroffen

Das Bundesligaspiel zwischen Eintracht Frankfurt und dem deutschen Meister Bayern München soll wegen des Bahnstreiks auf der Kippe stehen. Die Hessen befürchten am Samstag ein Verkehrschaos und daraus resultierend ein Sicherheitsrisiko. Die Eintracht rechnet mit rund 1000 Bussen, für die es rund um das mit 51 500 Fans ausverkaufte Stadion nicht genügend Stellplätze gibt. Die Eintracht steht deshalb in engem Kontakt mit der Polizei und der Deutschen Fußball Liga (DFL). Eine finale Entscheidung soll am Donnerstagnachmittag in einer Sitzung mit Vereinsvertretern und den Sicherheitskräften gefällt werden. Die Frankfurter Polizei teilte der Nachrichtenagentur dpa auf Anfrage mit, sie habe keine Empfehlung zu einer Absage gegeben. Auch die DFL sieht derzeit keine offiziellen Gründe für eine Absage vorliegen.

12.48 Uhr: Viel Betrieb am ZOB

Überregional verreisen kann man immer noch mit den Fernbussen. Der Anbieter Mein Fernbus etwa bietet täglich etwa 130 zusätzliche Fahrten an, wovon etwas mehr als die Hälfte Berlin anfahren. "Gemeinsam mit den Feierlichkeiten zum Mauerfall wird das ein spannendes Wochenende", sagt der Pressesprecher. Am Zentralen Omnibus-Bahnhof ist schon heute eine Menge los:

Schlange vor dem Ticketschalter bei einem Fernbus-Anbieter am ZOB.
Schlange vor dem Ticketschalter bei einem Fernbus-Anbieter am ZOB.

© Franziska Felbel

Udo Schalk (80) und Anneliese Schalk (84) aus Bonn warten auf den Bus nach Dresden. Sie machen eine kleine Kulturreise und waren in Berlin in der Philharmonie. Weil sie ihr Zugticket nicht nutzen können, haben sie gestern den Bus gebucht. "Praktisch ist das nicht, wenn man mit Gepäck unterwegs ist", sagt Anneliese Schalk. Aber beim Gedanken an die Busfahrt wird sie fast nostalgisch: "Wir kennen das noch von früher. Da sind wir mit dem Fernbus immer nach Paris gefahren."

Gedränge beim Einstieg.
Gedränge beim Einstieg.

© Franziska Felbel

Daneben stöhnt eine Reisende beim Blick auf die Anzeige auf. "Jetzt haben wir schon 25 Minuten Verspätung." Die 49-Jährige aus Erfurt hat zum ersten Mal den Fernbus gewählt. Ihr Zugticket kann sie wegen des Streiks nicht nutzen. Beim Warten hat sie eine Schicksalsgemeinschaft mit einer 64-jährigen Berlinerin aus Moabit gebildet, die in Erfurt ihre Tochter besucht. Für die ist die Situation völlig normal: "Ich fahre immer mit dem Fernbus wegen der Kosten."

Bei den zahlreichen Verspätungen wärmen sich einige Reisende mit heißen Kaffeebechern. Die Mitarbeiterin sagt: "Für einen Donnerstag ist schon viel los." Mit richtig viel Andrang rechnet sie aber erst für Freitag.

Im Bistro sitzt auch Jörg Moser aus Salzburg. Der 71-Jährige ist um 7.30 Uhr mit dem Flugzeug aus Österreich gekommen und muss weiter nach Leipzig. Er ist mit dem Bus direkt zum ZOB gefahren und hat am Schalter "mit Ach und Krach" ein Busticket für 12.30 Uhr bekommen. Jetzt wartet er bei einem Kaffee. Am Freitag möchte er zurück nach Berlin, um Museen zu besichtigen. Da waren die Tickets noch knapper. Die Streiks findet er "peinlich für Deutschland".

BVG rechnet mit Mehrkosten um die 200.000 Euro

12.30 Uhr: BVG rechnet mit Mehrkosten um die 200.000 Euro

Die BVG ist sehr erleichtert. Die Lage in den U-Bahnen und Bussen hat sich am Mittag flächendeckend erheblich entspannt. Im Berufsverkehr beförderten U-Bahnen, Straßenbahnen und Busse 60 bis 70 Prozent mehr Fahrgäste als an normalen Werktagen. U-Bahnen und Straßenbahnen fuhren teilweise mit verlängerten Zügen. Die Linien waren mit dichten Takten weitgehend pünktlich unterwegs, erklärt sie, Busse waren komplett voll und teilweise auch bis zu 30 Minuten verspätet, weil viele Berliner auf das Auto umgestiegen sind. Allerdings rechnet die BVG durch den erhöhten Personal- und Fahrzeugeinsatz nach einer ersten groben Schätzung pro Streiktag mit Mehrkosten von etwa 200.000 Euro.

12.19 Uhr: Leergefegter Bahnsteig

Der Bahnsteig am Bahnhof Messe Nord/ICC ist wegen des Streiks der GdL unter ihrem Chef Claus Weselsky leergefegt. Eine junge Reisende aus Leipzig verirrt sich hierher und fragt sich, wie sie jetzt zur Storkower Straße kommen soll.

Oben steht im DB Service Store Verkäuferin Nese Akkus. Nichts sei heute los: "Das sehn sie ja an meinen Brötchen", sagt sie, und deutet auf die komplett gefüllte Backwarentheke. Die Zeit verbringt sie mit Lesen und gerade hat sie angefangen ein bisschen aufzuräumen.

12.14 Uhr: Eindrücke aus dem morgendlichen Berufsverkehr

Falls Sie heute Morgen nicht unterwegs war, hier noch ein paar Eindrücke von unseren Redakteuren zwischen halb zehn und halb elf:

Leer, so leer. Im Bahnhof Zoo sind die Bahnsteige ohne Menschen. Wo sich sonst die Fahrgäste tummeln, herrscht gähnende Leere – auf dem Bahnsteig der S-Bahn und denen der Regionalbahnen. „Auf dieser Station z.Z. kein Zugverkehr“ steht auf den elektronischen Anzeigen in der Halle und auf den Bahnsteigen. „Sch... flucht eine Frau, als sie den Text liest. Wieder jemand, der vom Streik nichts mitbekommen hat. Immer wieder kommen auch Menschen, die einen Rollkoffer hinter sich herziehen. Auch sie sind überrascht, dass die Bahnen nicht fahren. Trotzdem: Auch im Reisezentrum der Bahn, in dem es Auskünfte gibt, ist am Vormittag nichts los. Und auch vor dem Informationsschalter in der Halle warten nur wenige Menschen.

Im Regionalverkehr sind mehrere Züge angekündigt, meist im Stundenabstand. Vor allem die RE 2 (Wismar–Cottbus) scheint regelmäßig zu fahren. Betrieben wird die Linie von der Ostdeutschen Eisenbahngesellschaft (Odeg), deren Mitarbeiter nicht streiken. Aber auch einige Züge der Deutschen Bahn sollen fahren. Die Anzeigen an den Bahnsteigen allerdings sind unbeschriftet; nicht einmal den Hinweis, dass gestreikt wird, gibt es. 

Am Anhalter Bahnhof warten nur wenige Fahrgäste auf eine S-Bahn der Linien S 1 (Wannsee–Oranienburg) oder S 2 (Blankenfelde–Bernau), die, wie von der S-Bahn am Mittwoch angekündigt, im Abstand von 20 Minuten fahren. Im Zug nach Bernau, der planmäßig kommt, sind die meisten Sitze frei; die Fahrgäste trauen dem Frieden wohl nicht.

11.59 Uhr: Auch das Miniatur Wunderland wird bestreikt

Erst langsam wird deutlich, wie flächendeckend der GDL-Streik tatsächlich ist: Offenbar ist auch das Eisenbahn Miniatur Wunderland in Hamburg betroffen. Aber sehen Sie selbst in unserer Bildergalerie:

11.48 Uhr: Die EVG zeigt Präsenz am Hauptbahnhof

Am Hauptbahnhof wird die Konkurrenz unter den Eisenbahner-Gewerkschaften sichtbar: Die Konkurrenz-Gewerkschaft der GDL, die "Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft" (EVG), ist vor Ort. EVG-Vize-Chefin Katrin Dornheim stehen am Eingang Washingtonplatz, um "Gesicht zu zeigen". Dornheim sagt: "Wir ducken uns nicht weg. Zusammen mit den Kollegen von DB Station und DB Service, Lokführern aus dem Fernverkehr und Kollegen aus dem Vertrieb, stehen wir den Fahrgästen für Fragen zur Verfügung. Einige geben auch per Handy Auskünfte zum Ersatzfahrplan."

Katrin Dornheim (vorne) und ihre Kollegen von der EVG stehen am Berliner Hauptbahnhof den Fahrgästen Rede und Antwort.
Katrin Dornheim (vorne) und ihre Kollegen von der EVG stehen am Berliner Hauptbahnhof den Fahrgästen Rede und Antwort.

© Jana Kugoth

Dornheim kritisiert, dass die GDL sich nicht blicken lasse. "Die Kollegen, die arbeiten, bekommen den ganzen Frust ab. Und die Fahrgäste werden zunehmend aggressiver. Einige Kollegen vom Reinigungsservice trauen sich nicht mal mehr mit der Arbeitskleidung in den Bus nach Hause." Damit die arbeitenden Bahner bis Montag durchhalten, verteilte Dornheim "Energienahrung" an sie - in Form von Studentenfutter.

11.27 Uhr: Die "Twitfahrzentrale" hilft

Das tolle an den Sozialen Netzwerken ist ja, dass man unkompliziert mit anderen in Kontakt kommt - zum Beispiel für eine Mitfahrgelegenheit, wenn die Bahn streikt. Twitter-Nutzer können das jetzt unter dem Hashtag #Twitfahrzentrale tun. Wir finden: Eine tolle Idee, die durchaus auch über den Bahnstreik hinaus Bestand haben könnte.

11.10 Uhr: U7 und U1 Richtung Kreuzberg nur zu einem Drittel voll

Offenbar haben viele Fahrgäste morgens im Internet gelesen, dass die U-Bahnen überfüllt sind und meiden Sie jetzt. Die U7 und die U1 Richtung Kreuzberg sind nur zu einem Drittel voll. In die Gegenrichtung nach Westen ist es dagegen voller. Vielleicht haben sich viele Leute nicht gemerkt, wann genau die Bauarbeiten auf der U7 beginnen und haben Angst, plötzlich zu stranden. Die Bauarbeiten auf der U7 beginnen am Freitagabend "ca. 20 Uhr", wie die BVG sagt und dauern bis Montag früh. Von der Sperrung ist der Abschnitt Mehringdamm bis Berliner Straße betroffen. Die BVG bietet dann einen Ersatzverkehr mit 23 Bussen an.

Fast vier Stunden zwischen Hennigsdorf und Neuruppin

10.49 Uhr: Fast vier Stunden zwischen Hennigsdorf und Neuruppin

Normalerweise braucht der Zug zwischen Hennigsdorf und Neuruppin nur 33 Minuten. Durch den Lokführerstreik sind die Fahrgäste auf dieser Strecke im nördlichen Berliner Umland aber fast vier Stunden unterwegs. Von Hennigsdorf geht es zunächst nach Spandau, von dort mit der nicht vom Ausstand betroffenen Ostdeutschen Eisenbahn ODEG nach Neustadt (Dosse). Dort müssen die Fahrgäste in die Potsdamer Eisenbahngesellschaft nach Kyritz umsteigen, wo dann hoffentlich ein Bus nach Neuruppin bereitsteht. In der Gegenrichtung sieht es nicht viel besser aus. Viele Fahrgäste sparen sich den Aufwand und fahren mit dem Auto, wenn auch hier die Fahrt wegen der vollen Straßen zumindest in Richtung Hennigsdorf  etwa 30 Minuten länger dauert.

10.33 Uhr: Ein Eindruck aus der S-Bahn

Darf ich Ihnen einen Sitzplatz anbieten? Die S 46 in Richtung Königs-Wusterhausen.
Darf ich Ihnen einen Sitzplatz anbieten? Die S 46 in Richtung Königs-Wusterhausen.

© TSP

Von wegen, die Ringbahn fährt nicht! Die S 46 ist immerhin zwischen Westend und S+U Neukölln auf der Ringbahn-Strecke unterwegs - und dort ist offenbar auch noch Platz ohne Ende...

10.13 Uhr: Bahn sagt, Entscheidung sei "schweren Herzens" gefallen

Die Deutsche Bahn will die Streiks der Lokführer gerichtlich stoppen lassen. „Nach intensiven Beratungen“ habe sich der Vorstand entschlossen, beim Arbeitsgericht Frankfurt am Main eine einstweilige Verfügung zu beantragen. „Wir wollen nichts unversucht lassen und haben uns schweren Herzens entschieden, jetzt auch mit juristischen Mitteln gegen diesen Streik vorzugehen“, erklärte Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber am Donnerstag in Berlin. Dabei sei sich der Konzern bewusst, dass die Richter in der Vergangenheit meist gegen die Arbeitgeber entschieden hätten. „Dieses Risiko nehmen wir aber in Kauf und haben dem Gericht umfangreich dargelegt, welch zahlreiche substantielle Angebote wir der GDL in der Vergangenheit unterbreitet haben“, fügte Weber hinzu.

In den vergangenen Tagen hatte die Bahn den Gang zum Gericht noch gescheut. Am Mittwoch hatte jedoch Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) den Vorstand gedrängt, juristisch gegen die GDL vorzugehen. Während des Streiks 2007/2008 hatte die Bahn schon einmal versucht, den Arbeitskampf stoppen zu lassen, musste aber eine deutliche Niederlage einstecken.

In dem neuen Antrag verweist die Bahn unter anderem auf die Feierlichkeiten anlässlich des Mauerfall-Gedenktages. Zudem treffe der Streik zahlreiche Urlauber, die zum Ende der Herbstferien in Niedersachsen und Bremen nach Hause fahren wollen.

10.03 Uhr: Bahn will einstweilige Verfügung gegen den Streik

Die Deutsche Bahn will offenbar juristisch gegen den Streik der Lokführer vorgehen. Es werde eine einstweilige Verfügung beim Amtsgericht Frankfurt beantragt, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet.

9.56 Uhr: Chaos am Drehkreuz Nollendorfplatz

U-Bahnhof Nollendorfplatz, Schöneberg, einer der meistfrequentiertesten Bahnhöfe der Stadt - vier Linien fahren hier. In der übervollen Linie U2 stehen die Leute unglaublich dicht gedrängt, alle versuchen die Ruhe zu bewahren, obwohl gedrängelt und beleidigt wird, nicht immer ohne Grund ("Kann ich vielleicht erst einmal aussteigen, du Vogel?"). Draußen auf dem Bahnsteig: traurige Gesichter. Drei Väter stehen hier mit Kinderwagen, sie telefonieren hektisch, wirken ratlos. Ein Vater sagt ins Telefon: "Es ist die dritte U-Bahn, alle voll mit Menschen, die quetschen sich eh schon. Da passt kein Kinderwagen rein - was, bitte, soll ich tun?"

9.33 Uhr: Die U-Bahnen sind voll, aber die Stimmung gefasst

Vor einer halben Stunde am Alexanderplatz: Die U2 fährt regelmäßig, aber nicht regelmäßig genug für die Massen, die hier warten. Der Ansager bittet, die "gesamte Bahnsteiglänge" zu benutzen. Aber alles ist auf gesamter Länge vollgestopft mit Leuten, die dicht an dicht in Schweigen verharren. Hunderte stehen in mehreren Reihen, alles noch ruhig, obwohl kaum einer der Gäste in die eingefahrenen Waggons mehr kommt. Eine Frau im Zug zeigt sich solidarisch und versucht, Platz zu schaffen: "Hier geht doch noch was, die Leute warten schon seit drei Bahnen." Auch im Zug ist die Stimmung trotz der Enge auffällig gefasst. Alle Fahrgäste haben sich offenbar gut mental vorbereitet. Einen kurzen Lacher gibt es bei der Ansage: " Wir wünschen Ihnen eine angenehme Weiterfahrt mit der BVG." Aber was soll's: Immerhin fährt unter der Erde überhaupt was.

Auch am Hermannplatz stehen die brechend vollen Bahnen der U7 in Richtung Rathaus Spandau manchmal mehrere Minuten lang - eine Durchsage informiert, dass auch die BVG wegen des erhöhten Fahrgastaufkommens unregelmäßig fahre. Auf der Website der BVG hieß es noch, sie sei nicht von dem Bahnstreik betroffen.

9.24 Uhr: "Es streiken weniger Lokführer als angenommen"

Nach sieben Stunden Streik im Personenverkehr ist klar: Die S-Bahn kann mehr Züge einsetzen als zuvor kalkuliert. „Es streiken weniger Lokführer als angenommen“, sagte ein Bahn-Sprecher. Einige Linien habe man gegenüber dem Notfahrplan verlängern können. So fahre die S5 zwischen Strausberg und Friedrichstraße und nicht nur bis Alexanderplatz, die S9 vom Flughafen Schönefeld bis Landsberger Allee und die S46 zwischen Königs Wusterhausen und Schöneberg.

Alle Linien werden im 20-Minuten-Takt bedient. Das werde auch so bleiben, hieß es bei der Bahn weiter, ungeachtet möglicher Schichtwechsel. „Wir fahren stabil. Es deutet nichts darauf hin, dass sich daran etwas ändert.“ Die S41, S42, S45, S 47, S75, S8 und S85 verkehren dagegen gar nicht. Eine weitere Einschränkung gibt es noch: Die Internet-Seite der S-Bahn ist zeitweise überlastet und reagiert nicht auf Anfragen.

Wie auch der Tagesspiegel vom Streik betroffen ist

9.11 Uhr: Auch auf den Straßen rollt kaum etwas

Stillstand, wohin man blickt: Berlins Straßen sind ziemlich zu. Wer beispielsweise normalerweise aus Kleinmachnow statt mit der S-Bahn die U-Bahn nehmen möchte, braucht schon eine ganze Weile, um überhaupt aus Kleinmachnow herauszukommen. Dann gibt es keine Parkplätze mehr an der U-Bahn-Station "Krumme Lanke".

Für wen aber Zuhause bleiben keine Option ist, der kann sich auf der Seite der Verkehrs-Informationszentrale umschauen, welche Straßen besonders verstopft sind.

8.48 Uhr: Jetzt auch noch ein Unfall der Straßenbahn

Wer von Prenzlauer Berg heute morgen in die Innenstadt will, muss jetzt noch länger warten: Nicht nur, dass keine S-Bahnen fahren, vor dem Bahnhof Schönhauser Allee ist auch ein Auto mit der Straßenbahnlinie M1 zusammengestoßen. Es gibt wohl keine Verletzten. Die Polizei ist vor Ort.

An der Schönhauser Allee ist eine Straßenbahn der Linie M1 in Richtung Kupfergraben mit einem Auto zusammengestoßen.
An der Schönhauser Allee ist eine Straßenbahn der Linie M1 in Richtung Kupfergraben mit einem Auto zusammengestoßen.

© Jana Kugoth

Jetzt hilft nur noch die U2 oder aber ein kurzer Fußweg zum Bahnhof Eberswalder Straße, dort fährt die M12.

8.42 Uhr: Wenn die S-Bahn fährt, fährt man entspannt

In der sonst an jedem Morgen übervollen S-Bahn der Linie 2 zwischen Bernau und dem Stadtzentrum herrschte diesmal eine sehr entspannte Atmosphäre. Jeder Fahrgast in den alle 20 Minuten verkehrenden Zügen hat einen Sitzplatz erwischt. Nur etwa zwei Drittel der Plätze waren überhaupt besetzt. Viele hatten sich im Nordosten ins Auto gesetzt, um dem Streik zu entgehen. Entsprechend voll sind die Straßen, etwa auf dem Karower Damm in Blankenburg oder auf der Malchower Dorfstraße aus Bernau nach Weißensee. Manche Autofahrer stellten kurzerhand ihr Fahrzeug am Straßenrand ab und liefen zur nächsten S-Bahnstation in Karow, Blankenburg oder Pankow. 

8.29 Uhr: Auch der Tagesspiegel vom Streik betroffen!

Auch der Tagesspiegel ist vom Bahnstreik betroffen – zumindest, wenn man Zeitungsverkäufer Wolfgang Paegelow am S-Bahnhof Bornholmer Straße glaubt. Denn normalerweise ist zwischen halb acht und halb neun die Zeit, in der er die meisten Exemplare unserer Zeitung verkauft, heute dagegen kaum einen. "Die wenigen Leute, die vorbeikommen, haben heute alle so einen Tunnelblick", sagt er. Es gebe kaum ein anderes Thema, als dass die Menschen jetzt doppelt so lange zur Arbeit, Schule oder Uni brauchen wie sonst. An anderen Tagen wären die Leute entspannter. Den Streik an sich findet er eine "Unverschämtheit", gerade mit Blick auf andere Berufsgruppen wie Krankenschwestern oder Altenpfleger, die ebenfalls hart arbeiteten aber weniger Gehalt bekämen als die Lokführer.

Wolfgang Paegelow am S-Bahnhof Bornholmer Straße.
Wolfgang Paegelow am S-Bahnhof Bornholmer Straße.

© Jana Kugoth

8.10 Uhr: Diskussion: Sind die Medien unfair zu Claus Weselsky?

Am Umgang mit GDL-Chef Claus Weselsky entzündet sich derzeit teils harsche Medienkritik. So wurden Bilder seines Wohnhauses bis hin zum Klingelschild veröffentlicht sowie eine dienstliche Telefonnummer mit der Aufforderung, dem Streikführer die Meinung zu sagen. Im Netz kursierende Anwürfe, auch Weselskys Privatadresse und Privatnummer seien veröffentlicht worden, treffen allerdings nicht zu.

Was meinen Sie, liebe Leserinnen, liebe Leser? Gehen die Medien zu hart mit der GDL und ihrem Chef Claus Weselsky um? Ist die Berichterstattung und Kommentierung unfair oder bewegt sie sich in einem üblichen kritischen Rahmen? Diskutieren Sie mit! Nutzen Sie dazu bitte die einfach zu bedienende Kommentarfunktion etwas weiter unten auf dieser Seite.

8.03 Uhr: Keine S-Bahn an der Schönhauser Allee

An der S-Bahn-Station "Schönhauser Allee" kommen bis auf weiteres überhaupt keine S-Bahnen mehr vorbei.

Hier geht gar nichts mehr: Anzeige an der S-Bahn-Station Schönhauser Allee.
Hier geht gar nichts mehr: Anzeige an der S-Bahn-Station Schönhauser Allee.

© Jana Kugoth

Neben dem S-Bahn-Fahrkartenautomat steht die Bäckerei-Verkäuferin Irina Kulesova und bedient den einzigen Kunden in ihrem Geschäft. "Normalerweise ist jetzt Hochbetrieb", sagt sie. Aber auch wenn keine Kunden vorbeikommen weil keine Bahnen fahren, das Geschäft müsse trotzdem offen bleiben, das sei - mit der Bahn - so vertraglich geregelt.

7.50 Uhr: Claus Weselsky im ARD-Morgenmagazin

Soeben war Claus Weselsky, Vorsitzender der Gewerkschaft Deutscher Lokführer, Gast im ARD-Morgenmagazin. Er sagte: "Die Bahn muss anfangen, über Inhalte zu reden, es sind nun vier Monate, in denen wir nicht ein Mal über die Sache verhandelt haben." Den Streik verteidigt er als vom Grundgesetz gedeckt.

Claus Weselsky, Vorsitzender der Lokführergewerkschaft GDL, bei einer Pressekonferenz zum Bahnstreik.
Standhafter Bahnmann oder verbohrter Streikführer? Die Anfeindungen gegen Claus Weselsky gehen inzwischen so weit, dass der Vorsitzende der Lokführergewerkschaft GDL die Polizei verständigt hat.

© dpa

Zu seiner persönlichen Situation befragt, sagt er, er habe sich zu Beginn des Arbeitskampfes nicht vorstellen können, welche Dimensionen die Angriffe auch gegen seine Person annehmen könnten. Am Mittwochabend habe er die Polizei verständigt, nachdem die Fassade seines Hauses - eines 61-Quadratmeter-Einfamilienhauses, wie er betonte - veröffentlicht wurde. Er reagierte damit auf Veröffentlichungen eines Nachrichtenmagazins, das ein Foto von einer imposanten Häuserfassade veröffentlicht hatte; im Text wurde dann aufgelöst, dass Weselsky nicht in dem abgebildeten Haus, sondern in einem kleinen dahinter lebt.

Dennoch, so Weselsky, sei er nach wie vor davon überzeugt, in einem freien Land zu leben. Er wolle weiterhin auf Bahnhöfen unterwegs sein und für die streikenden Lokführer ein Vorsitzender, "der steht wie ein Baum".

7.37 Uhr: Platz ist in dem kleinsten Waggon

Twitter-Nutzer "Gordon" schickt uns dieses Bild aus der U2 in Richtung Ruhleben. Besonders der Kommentar dazu ist treffend.

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7.24 Uhr: Welche Regionalzüge fahren noch?

Stefan Kohte, Sprecher vom Landesverband Nordost des Verkehrsclubs Deutschland, schreibt uns:

"Das hilfreichste Instrument für die Reiseplanung ist die DB-Liveauskunft, in der die gestrichenen Züge automatisch rausgefiltert werden." Diese Liveauskunft kann technisch eine Woche in die Zukunft blicken - allerdings liegen dafür wohl noch nicht alle Daten vor. Zuverlässig scheint das Instrument bisher im Nahverkehr nur für den heutigen Donnerstag und im Fernverkehr für heute und Freitag zu funktionieren. Schienenersatzverkehr-Daten kann die Bahn wohl nicht mit einpflegen. Dafür empfiehlt es sich, weiterhin die aktuellen Seiten auf bahn.de für Brandenburg im Blick zu behalten, dort gibt es für jede Regionalexpress-Linie, die nicht vollständig bestreikt wird, einen (natürlich stark reduzierten) Ersatzfahrplan zum PDF-Download.

7.10 Uhr: So romantisch kann der Streik auch aussehen

Ein Bild vom Rangierbahnhof Maschen in Seevetal südlich von Hamburg vergangene Nacht.

Güterzüge stehen auf dem Rangierbahnhof in Maschen in Seevetal.
Güterzüge stehen auf dem Rangierbahnhof in Maschen in Seevetal.

© dpa

6.58 Uhr: Ruhige Minuten am Alex

Etwa alle zehn Minuten hält ein Zug auf dem fast leeren S-Bahnsteig am Alexanderplatz. Dazwischen: Stille, nur unterbrochen von den unverständlichen Durchsagen aus den Lautsprechern. Die meiste Bewegung kommt von dem kleinen Backwaren-Verkaufsstand in der Mitte des Bahnsteigs. Die Verkäuferin mit Schürze und Schirmmütze tauscht gemütlich das Kaffeepulver in der Siebträgermaschine. "Es ist sehr ruhig heute morgen", sagt sie. "Normalerweise arbeiten wir hier zu zweit."

6.42 Uhr: Ohne S-Bahn und Bahn unterwegs - so geht's

Auf den Seiten von BVG und S-Bahn kann man unter der "Erweiterten Suche" auswählen, mit welchen Verkehrsmitteln man fahren möchte. Einfach das Häkchen bei den Symbolen für "S-Bahn" und "Bahn" entfernen, dann zeigen die Seiten nur Ergebnisse von Bus, Tram, U-Bahn

Tipp: Die Fahrt online über die erweiterte Suche planen und bei Fernverkehr, S-Bahn und Bahn das Häkchen entfernen.
Tipp: Die Fahrt online über die erweiterte Suche planen und bei Fernverkehr, S-Bahn und Bahn das Häkchen entfernen.

© S-Bahn Berlin

6.30 Uhr: Die S-Bahn informiert aktuell

Wie gesagt - es ist ja nicht so, als würden alle Züge ausfallen. Einige fahren noch. Welche genau, darüber informiert die Berliner S-Bahn auf ihrer Website oder auf Twitter.

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6.00 Uhr: Guten Morgen! So kommen Sie trotz des Streiks zu Ihrem Ziel

Der Streik der Lokführer der Deutschen Bahn hat um 2.00 in der Nacht auch im Personenverkehr begonnen. Der Nah- und Regionalverkehr in Berlin und Brandenburg ist - anders als die BVG - mit betroffen. Es fahren zwar trotz des 100-stündigen Ausstands einige Züge, aber man sollte sich nicht darauf verlassen. Damit Sie heute früh trotzdem einigermaßen pünktlich an Ihr Ziel kommen, liebe Leserinnen, liebe Leser, haben wir für Berlin und Umland die besten Tipps zu BVG, Autoverkehr und Regionalbahnen zusammengestellt.

22.45 Uhr: Update von Call-a-Bike

Wenn schon die Züge nicht rollen, optimiert die Bahn immerhin den Zugang zu ihren Leihrädern: Die App von Call-a-Bike ist jetzt auf neuestem Stand und kann heruntergeladen werden.

Der Streik der Bahn ist die Freude der Autovermieter

21.50 Uhr: Ein Auto für 656, 38 Euro statt für 48 Euro

Mietwagen sind knapp. Ob E-Mobil oder Dieselkutsche, auch viele Kleinverleih-Firmen haben für die kommenden Tage kaum noch was auf dem Hof zu stehen. Viele Berliner und Brandenburger, die dringend zu Familienfeiern, zur Arbeit, zum Partner, zum Kindergeburtstag, auf Krankenhausvisite müssen, surfen jetzt im Internet bei Online-Mietwagenanbietern.

Beim beliebten Preisvergleichsportal www.billiger-mietwagen.de gibt es ein Auto in Berlin sonst schon ab 12 Euro am Tag. Am Mittwochabend standen da bei der Suche für die Tage Donnerstag bis Sonntag gerade noch zwei Angebote bereit: bei "Auto Europe", 'nen VW Phaeton, zum Preis ab 656,38 Euro. War auch schon mal billiger.

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21.10 Uhr: Ringbahn nach Notarzteinsatz außer Takt

Nach einem Polizei- und Notarzteinsatz in Halensee kommt es auf den Ringbahn-Linien S41 und S42 noch zu Verspätungen und Zugausfällen, wie die S-Bahn mitteilte. Mit dem Streik hat das alles noch nichts zu tun.

20.50 Uhr: Sixt ernennt GDL-Chef Weselsky zum „Mitarbeiter des Monats“

Der Autovermieter Sixt hat die Wut vieler Pendler auf die streikende Lokführergewerkschaft GDL erneut für eine provokante Werbekampagne genutzt. „Unser Mitarbeiter des Monats“ - so betitelt das Unternehmen ein ganzseitiges Foto des GDL-Chefs Claus Weselsky in der „Süddeutschen Zeitung“ (Donnerstag). Sixt wirbt damit für „Mietwagen an allen Bahnhöfen“.

Zuletzt hatte der Autovermieter aus Pullach bei München den Lokführern mit folgendem Spruch für ihren Streik gedankt: „HDGDL, GDL“ („Hab' dich ganz doll lieb, GDL“). dpa

20.20 Uhr: Wowereit bangt um Party-Gäste

Der scheidenden Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit sorgt sich um seine Party-Gäste. Der SPD-Politiker sagte im RBB, dass er es sehr schade fände, wenn Menschen jetzt nicht beim Mauerfalljubiläum in Berlin mitfeiern könnten, weil sie einfach nicht in die Stadt kommen.

20.00 Uhr: Kopfschütteln am Gleis

Viele stehen am Abend kopfschüttelnd vor den Anzeigetafeln am Hauptbahnhof. Dort werden die Streiks schon angekündigt. Die Uhr läuft, es sind nur noch wenige Stunden. Ein S-Bahnsprecher sagt in der Abendschau, 3000 von rund 5000 S-Bahn-Beschäftigten werden versuchen, den Betrieb aufrecht zu erhalten. Vergangenes Mal hätte etwa ein Drittel der Züge fahren können.

19.40 Uhr: Berliner S-Bahn stellt Ersatzfahrplan online

Hier finden Sie heraus, ob und wann Ihre Linie fährt.

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19.20 Uhr: Leere und Frust im S-Bahn-Kiosk

Torsten Hübner ist sauer, auch wenn man es ihm erst nicht anmerkt. Seit sechs Jahren hat er seinen Laden im S-Bahnhof Anhalter Bahnhof, und bisher hat die Zusammenarbeit mit der Bahn gut geklappt. Aber jetzt? „Wir haben bisher überhaupt keine Informationen, was den Streik betrifft“, sagt der 45-Jährige, der als Franchisenehmer zwei weitere Läden der Bahn betreibt – Service Stores genannt –, nämlich im Nordbahnhof und im Bahnhof Landsberger Allee.

Für den Streik in der geplanten Form und Dauer hat er überhaupt kein Verständnis: „Am Wochenende wollen Millionen Besucher in die Stadt kommen, viele haben sich schon Tickets gekauft“, sagt Hübner. „Das ist ein Schlag ins Gesicht für alle Besucher und beschädigt auch die Gedenkfeiern zum Mauerfall.“

Hübner will seine Läden während des Streiks trotzdem öffnen; er rechnet aber mit massiven Umsatzverlusten. Sein Kiosk liegt im Untergeschoss, hier laufen in erster Linie S-Bahn-Fahrgäste lang. Sein Personal muss er weiter bezahlen, und den ausgefallenen Umsatz erstattet ihm keiner. Das bestätigt ein Bahn-Sprecher: „Das ist sein unternehmerisches Risiko. So etwas ist ja nicht vorhersehbar.“ Laut Hübner gilt der Streik als höhere Gewalt, ähnlich einem Erdbeben. Schäden seien daher nicht versichert.

18.05 Uhr: Keine Entschuldigung für Schulschwänzer

Als Entschuldigung fürs Schwänzen taugt der Bahnstreik nicht, da sich alle Schulen per Bus, Tram oder U-Bahn erreichen lassen. „Man kann ja mit dem Routenplaner nach Alternativen suchen“, rät Landeselternsprecher Norbert Heise. Allerdings werden die Lehrer bei Zuspätkommern wohl ein Auge zudrücken, weil die Alternativen mitunter länger dauern und nicht alle Familien vom Streik wissen.

Die Lokführer bei der letzten Arbeitsniederlegung.
Die Lokführer bei der letzten Arbeitsniederlegung.

© dpa

„Hauptsache, die Lehrer sind pünktlich da“, sagt Lutz Seele vom Otto-Nagel-Gymnasium in Biesdorf. Für ihn bringt der Streik ein Zusatzproblem: Da seine Schule auf zwei Standorte verteilt ist, müssen die Lehrer pendeln. Das ist in der großen Pause nicht zu schaffen ohne S-Bahn. Fahrgemeinschaften müssen her.

17.15 Uhr: Weselsky: Wir sind charismatische Gewerkschaftsführer

„Ich weiß nicht, ob's noch genügend Gewerkschaftsführer in dem Land gibt, die dieses Charisma haben. Bei uns ist das der Fall“, sagte der Chef der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer, Claus Weselsky, zur Entschlossenheit seines Vorstands im laufenden Tarifkonflikt bei der Deutschen Bahn - und beweist, dass er fleißig Max Weber gelesen hat.

16.20 Uhr: Beleidigungen und Drohungen gegen die Bahn in sozialen Netzwerken

Auch auf Facebook und  Twitter sind die Streiks ein großes Thema. Seit der Ankündigung der GDL an Dienstagnachmittag sind bei der Bahn bereits 10.000 Kommentare, Tweets und Fragen über die sozialen Netzwerke eingegangen. "Dies ist schon jetzt mehr als während der Dauer des gesamten vergangenen Streiks und mehr als das Zehnfache des üblichen Aufkommens auf unseren Social-Media-Kanälen", sagt ein Bahnsprecher. Die Beiträge enthielten immer wieder auch Beleidigungen und Drohungen, die die Bahn möglichst schnell lösche. "Wir machen dabei keinen Unterschied, ob es beispielsweise gegen die Bahn oder die GDL geht."

16.00 Uhr: „Claus Weselsky verliert gerade jedes Maß“

Aus der großen Koalition kommt scharfe Kritik am Vorgehen der GDL und ihres Vorsitzenden.„Claus Weselsky verliert gerade jedes Maß“, sagte SPD-Generalsekretärin Yasmin Fahimi zu „Spiegel Online“. Die Politikerin fordert Weselsky auf, seine Streikpläne zurückzuziehen. Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber zeigt sich empört: „Dieser Streikaufruf macht nur nochsprachlos und ist reine Schikane.“

15.43 Uhr: GDL lehnt Schlichtungsangebot der Bahn ab

Die Lokführergewerkschaft hat den Vorschlag der Deutschen Bahn abgelehnt, kurzfristig in ein Schlichtungsverfahren einzusteigen. Das sagte der GDL-Vorsitzende Claus Weselsky am Mittwoch in Berlin.

15.30 Uhr: GDL zahlt Lokführern bis zu 50 Euro Streikgeld am Tag

Der erneute Bahnstreik kostet auch die Lokführer viel Geld - ganz leer gehen sie aber nicht aus. Die Gewerkschaft GDL zahlt jedem streikenden Mitglied pro Stunde 10 Euro Streikgeld, der Tageshöchstsatz liegt bei 50 Euro. „So ist es in unserer Arbeitskampfordnung geregelt“, sagte der GDL-Vorsitzende im Bezirk Nord, Hartmut Petersen, am Mittwoch. Die Kompensation liege deutlich unter dem Gehalt eines normalen Arbeitstags: „Die Lokführer müssen finanzielle Einbußen hinnehmen.“

15.15 Uhr: In diesen Minuten soll der Lokführerstreik beginnen

Der angekündigte Zeitpunkt für den Streikbeginn ist gekommen. Zunächst sind die Lokführer der Güterzüge aufgerufen, die Arbeit niederzulegen.

15.10 Uhr: Auch internationale Zugverbindungen betroffen

Vom Bahnstreik sind auch internationale Zugverbindungen betroffen. Fahrgäste müssen also auch bei geplanten Fahrten von Deutschland ins Ausland und in umgekehrter Richtung mit Zugausfällen rechnen. „Mir sind keine Sonderregelungen bekannt“, sagte ein Bahnsprecher. Falls bei grenzüberschreitenden Fernzügen die vorgesehenen Lokführer in den Streik treten, könnten diese Verbindungen ebenfalls ausfallen. Das sei abhängig vom einzelnen Zug. Auch Nachtzüge könnten bestreikt werden, sagte der Sprecher. Den Ersatzfahrplan mit Informationen zu den fahrenden Zügen in den jeweils nächsten zwölf Stunden gibt es unter der Live-Auskunft der Bahn auf www.bahn.de/liveauskunft.

15.00 Uhr: Merkel mahnt Verhältnismäßigkeit an - Dobrindt fordert DB zu Klage auf

Im Tarifstreit zwischen der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) und der Deutschen Bahn hat sich jetzt auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zu Wort gemeldet. Zwar seien Tarifauseinandersetzungen grundsätzlich Sache der Tarifparteien und das Streikrecht falle unter die im Grundgesetz geschützte Tarifautonomie, betonte ihr Sprecher Steffen Seibert am Mittwoch in Berlin. Mit dem Streikrecht eng verbunden sei allerdings auch die Anforderung, dass eine Arbeitskampfmaßnahme verhältnismäßig sein müsse. Die Bundesregierung hoffe, dass der Tarifkonflikt, der unbeteiligte Bürger und Unternehmen in hohem Maße betreffe, schnell beigelegt werden könne.

Auch Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) kritisierte den Ausstand, der von Mittwochnachmittag bis Montag früh dauern soll, als unverhältnismäßig. Die Akzeptanz der Bevölkerung gegenüber Tarifauseinandersetzungen werde "deutlich überstrapaziert", erklärte er in Berlin. Er forderte die Deutsche Bahn auf, wegen Unverhältnismäßigkeit des Streiks zu klagen.

14.50 Uhr: Kioskbesitzer an Bahnhöfen sind verärgert

Torsten Hübner ist sauer, auch wenn man es ihm erst nicht anmerkt. Seit sechs Jahren hat er seinen Laden im S-Bahnhof Anhalter Bahnhof, und bisher hat die Zusammenarbeit mit der Bahn gut geklappt. Aber jetzt? „Wir haben bisher überhaupt keine Informationen, was den Streik betrifft“, sagt der 45-Jährige, der als Franchisenehmer zwei weitere Service Stores der Bahn betreibt, nämlich im Nordbahnhof und im Bahnhof Landsberger Allee. Für den Streik in der geplanten Form und Dauer hat er überhaupt kein Verständnis: „Am Wochenende wollen Millionen Besucher in die Stadt kommen, viele haben sich schon Tickets gekauft“, sagt Hübner. „Das ist ein Schlag ins Gesicht für alle Besucher und beschädigt auch die Gedenkfeiern zum Mauerfall.“ Hübner will seine Läden während des Streiks trotzdem öffnen; er rechnet aber mit massiven Umsatzverlusten. Sein Personal muss er weiter bezahlen, und den ausgefallenen Umsatz erstattet ihm keiner. Das bestätigt ein Bahn-Sprecher: „Das ist sein unternehmerisches Risiko. So etwas ist ja nicht vorhersehbar.“ Laut Hübner gilt der Streik als höhere Gewalt, ähnlich einem Erdbeben. Schäden sind daher nicht versichert.

14.30 Uhr: Erinnerungen an einen anderen Bahnstreik werden wach

Vor fast 35 Jahren legte ein großer Streik schon einmal den Bahnverkehr in der damals noch geteilten Stadt lahm. Das Personal in den Zügen, auf den Bahnsteigen und Stellwerken legte die Arbeit nieder. Dies besiegelte aber das Ende auf den meisten Strecken. Nachdem der Streik nach zwei Wochen beendet war, ließ die Reichsbahn nur noch Bahnen zwischen Frohnau und Lichtenrade, Heiligensee und Lichterfelde Süd sowie zwischen Wannsee und Friedrichstraße fahren. Die meisten Reichsbahner verloren ihre Jobs oder wurden gekündigt.

>>>Lesen Sie hier mehr zu dem Reichsbahnstreik von 1980<<<

14.10 Uhr: Ersatzfahrplan der S-Bahn kommt doch erst am Donnerstag

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Steigen die Preise für Fernbusse?

14.05 Uhr: Bahn schlägt GDL Schlichtung vor

Die Deutsche Bahn hat der Lokführergewerkschaft GDL angeboten, den Tarifkonflikt durch ein Schlichtungsverfahren zu lösen. Beide Seiten sollten dazu jeweils einen unparteiischen Schlichter benennen, der zusammen mit dem Vertreter der Gegenseite einen gemeinsamen Vorschlag vorlegen solle, sagte Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber am Mittwoch in Berlin. Voraussetzung sei, dass die GDL ihren Streik absage und dieses Angebot zur Schlichtung bis zum Mittwochabend um 20.00 Uhr annehme.

13.55 Uhr: So kommen Sie zu den Flughäfen Schönefeld und Tegel

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13.40 Uhr: Lokführerstreik könnte auch andere Bahn-Unternehmen treffen

Unter dem viertägigen Streik der Lokführer bei der Deutschen Bahn leiden wahrscheinlich auch Kunden anderer Bahn-Unternehmen. „Es kann nicht vermieden werden, dass bestreikte Züge der Deutschen Bahn Gleise blockieren“, hieß es am Mittwoch etwa bei der Ostdeutschen Eisenbahngesellschaft (Odeg) in Berlin. Das könne zu Unregelmäßigkeiten führen, auch wenn die Odeg selbst nicht bestreikt wird. Ähnlich äußerten sich weitere Anbieter in Berlin und Brandenburg.

13.20 Uhr: Bundesliga-Clubs sehen Bahn-Streik gelassen entgegen

Die Fußball-Bundesligisten sehen dem Bahn-Streik gelassen entgegen und haben für den kommenden Spieltag teils schon Anreise-Alternativen für Fans und Teams ausgearbeitet. Hannover 96 beispielsweise wird zum Freitagsspiel (20.30 Uhr) bei Hertha BSC mit dem Bus anreisen. Mainz 05 hat seinen Fans für das Spiel bei Bayer 04 Leverkusen am Samstag (15.30 Uhr) einen eigenen Busshuttle-Service organisiert. Auch der Hamburger SV hat den Anhängern, die eine Gruppenfahrt per Zug zum Sonntagsspiel (15.30 Uhr) beim VfL Wolfsburg gebucht hatten, im Notfall einen Bus versprochen. Alle Fans sollten mehr Zeit als sonst einplanen, hieß es von den Vereinen.

13.10 Uhr: Steigen die Preise für Fernbusse?

"Ganz klar ja", sagt Johannes Thunert von fahrtenfuchs.de. Die Buchungssysteme der Fernbusanbieter erhöhten die Ticketpreise automatisch, wenn die Nachfrage steige. Laut Thunert kommt es auch immer wieder vor, dass die Internetseiten der Fernbusunternehmen aufgrund der extrem hohen Nachfrage zeitweise nicht erreichbar sind.

13.00 Uhr: Gelb ist gut im Regionalverkehr

Zumindest aus manchen Richtungen dürfte die Berliner City erreichbar bleiben, etwa aus Wismar, Schwerin, Rathenow und Cottbus. Denn die Regionalexpresslinien RE2 und RE4 sowie einige Regionalbahnen werden vom Bahn-Konkurrenten ODEG betrieben. Der fährt wie gewohnt, sofern keine abgestellten DB-Züge die Gleise blockieren. Der RE2 fährt von Spandau über die Stadtbahntrasse (Zoo–Hauptbahnhof–Friedrichstraße–Alex–Ostbahnhof) nach Königs Wusterhausen, der RE4 von Spandau über Jungfernheide, Hauptbahnhof, Potsdamer Platz, Südkreuz und Lichterfelde Ost weiter Richtung Teltow. Auf Umwegen können übers ODEG-Netz auch Frankfurt (Oder), Brandenburg/Havel und Görlitz erreicht werden – wenn auch nur im Stundentakt. Alle Infos stehen online unter www.odeg.de.

12.45 Uhr: Die BVG braucht länger

Die BVG wird an ihre Kapazitätsgrenzen kommen und Busse werden speziell an den Werktagen im Stau stehen, weil viel mehr Autos, Radfahrer und Fußgänger unterwegs sein dürften. Hinzu kommen Sperrungen in der City wegen der Feiern. Deshalb hilft nur: deutlich mehr Zeit einplanen, gelassen bleiben und gar nicht erst versuchen, mit dem Fahrrad in die U-Bahn zu steigen. Und schon gar nicht in die U7, denn für die fahren zwischen Mehringdamm und Berliner Straße von Freitagabend bis Montagfrüh baubedingt Ersatzbusse – immerhin 23 Stück.

12.30 Uhr: Biete #twitfahrgelegenheit

Auf Twitter wissen sich die Nutzer mittlerweile zu helfen. Unter dem Hashtag #twitfahrgelegenheit werden Mitfahrgelegenheiten gesucht und angeboten.

Mauer-Jubiläum in Berlin: S-Bahn appelliert an Lokführer

12.12 Uhr: Wowereit hält Streik für "unsensibel in jeder Hinsicht"

Nun meldet sich auch der Noch-Regierende Klaus Wowereit zum Thema Bahnstreik - und zwar mit deutlichen Worten. Am Mittwoch ließ er erklären: "Mir fehlt jedes Verständnis dafür, dass die GDL derart lang und ausgerechnet in dieser Woche den Bahnverkehr lahmlegen will. Berlin begeht am Sonntag den 25. Jahrestag des Mauerfalls und zu diesem Wochenende wollen viele Tausende Menschen in die Hauptstadt kommen. Der 9. November ist dabei nicht nur ein Berliner Gedenkdatum, es ist ein Feiertag der Deutschen insgesamt."

"Mir fehlt jedes Verständnis dafür, dass die GDL derart lang und ausgerechnet in dieser Woche den Bahnverkehr lahmlegen will", sagt Berlins Noch-Regierender Bürgermeister Wowereit.
"Mir fehlt jedes Verständnis dafür, dass die GDL derart lang und ausgerechnet in dieser Woche den Bahnverkehr lahmlegen will", sagt Berlins Noch-Regierender Bürgermeister Wowereit.

© dpa

Und weiter: "Rund um dieses Datum den Bahnverkehr zu bestreiken, ist unsensibel in jeder Hinsicht und richtet sich gegen die Bürgerinnen und Bürger. Ich fordere die GDL auf, ihre Ankündigung noch einmal zu überdenken und auf die Arbeitskampfmaßnahmen an diesem Datum zu verzichten. Der Tarifkonflikt bei der Bahn kann ohnehin nur durch Verhandlungen gelöst werden, keinesfalls aber durch rücksichtslose Streiks zum falschen Zeitpunkt. Mir ist unerklärlich, wie die GDL mit dem bisher von ihr geplanten Vorgehen auf Unterstützung in der Bevölkerung hoffen kann."

12.00 Uhr: S-Bahn appelliert an Lokführer

Die Geschäftsführer der S-Bahn bitten ihre Lokführer, sich nicht am Streik zu beteiligen. Vor 25 Jahren hätten die S-Bahner nach dem Fall der Mauer eindrucksvoll gezeigt, zu welchen Leistungen sie in der Lage seien, heißt es in dem Schreiben der Geschäftsführung an die Mitarbeiter. Die S-Bahn habe damals ihren Beitrag zur Einheit geleistet. Bei einem Streik bestehe die Gefahr, dass die S-Bahn, die sich auf die Feierlichkeiten vorbereitet habe, bei diesem historischen Ereignis jetzt abseits stehen würde. Nicht nur die Verdienste um die Einheit in Berlin in der Vergangenheit, sondern auch das Image in der Zukunft würden irreparablen Schaden nehmen, schreiben die Geschäftsführer weiter.

11.40 Uhr: Was denken Sie? Handelt die Gewerkschaft verantwortungslos?

11.00 Uhr: Bahn erwägt juristische Schritte

Die Deutsche Bahn will den Rekordstreik der Lokführer juristisch prüfen - schätzt die Erfolgsaussichten aber als gering ein. Man schaue sich „das natürlich auch von der juristischen Seite erneut an“, sagte der Personalvorstand der Deutschen Bahn, Ulrich Weber, im Interview beim Deutschlandfunk am Mittwochmorgen. „Unsere Erfahrung ist mit den Arbeitsgerichten, dass sie sich sehr schwer tun in solchen Fragen der Beurteilung der Verhältnismäßigkeit, solchen Ersuchen nachzukommen.“ In der Vergangenheit hätten die Gerichte in aller Regel gegen den Arbeitgeber entschieden.

10.30 Uhr: "Egoistische Entscheidung"

Betroffen sind vom Bahnstreik auch die Feiern zum 25. Jahrestag des Mauerfalls am Wochenende in Berlin, wo bislang Hunderttausende Gäste erwartet wurden. Die Tourismusbranche in der Hauptstadt spricht von einer „egoistischen Entscheidung von einigen Wenigen auf Kosten sehr Vieler“.

10.10 Uhr: Erste Zugausfälle

In den Berliner Bahnhöfen kündigen Lautsprecherdurchsagen und Anzeigen auf den Abfahrtsmonitoren bereits vom drohenden Streik und den Auswirkungen auf den S-Bahnverkehr. Doch wie an jedem normalen Tag fallen auch heute schon Züge aus - ob wegen des Streiks oder aus einem anderen Grund.

Wie es scheint, fallen schon jetzt die ersten S-Bahnzüge aus - Aufnahme vom Südkreuz.
Wie es scheint, fallen schon jetzt die ersten S-Bahnzüge aus - Aufnahme vom Südkreuz.

© Stefanie Golla

9.50 Uhr: Pro Bahn bedauert Streik

Der Fahrgastverband Pro Bahn bedauert den Streik. Die GDL und ihr Vorsitzender dürften nicht länger alles auf eine Karte setzen und kompromisslos alle Einigungsvorschläge vom Tisch wischen. Sie müssten bereit sein, zusammen mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) zu verhandeln.

9.30 Uhr: Das sagt die GDL zu ihrer Aktion

Die GDL begründet die Aktion mit der Weigerung der Bahn, über einen eigenständigen Tarifvertrag auch für Berufsgruppen zu verhandeln, die nicht Lokführer sind. Ein Einigungsversuch beider Seiten war am Sonntag gescheitert. Dabei ging es um Spielregeln für die künftige Zusammenarbeit zwischen der Bahn, der GDL sowie der EVG. GDL-Chef Claus Weselsky sagte, man wolle und müsse für alle Mitglieder Tarifverträge aushandeln: „Dieses Grundrecht ist in Gefahr und damit die Funktion von Gewerkschaften an sich.“

9.15 Uhr: Streikfahrpläne für die S-Bahn

Auch bei der vom Streik betroffenen S-Bahn wird angestrengt an einem Notfallfahrplan gebastelt. Ein Sprecher sagte am Morgen gegenüber dem Tagesspiegel, dass ein erster Plan am Nachmittag auf der Internetseite des Unternehmens zu finden sein wird. Ziel sei es, vor allem die Außenäste zu bedienen, wo es also wenig oder keine Ausweichmöglichkeiten auf Linien der BVG gibt. Auch Busse werden eingesetzt. Der Verkehr auf der Ringbahn wird voraussichtlich nicht aufrecht erhalten werden können. Auf den anderen Linien werden Bahnen nur sporadisch fahren. Die S-Bahn bedauere, dass gerade am Sonntag zum Mauerfall-Jubiläum die Züge still stehen müssten, und das als Sponsor und Mobilitätspartner der Gedenkfeiern.

8.45 Uhr: Zusammenfassung am Morgen

Guten Morgen! Für alle, die am Dienstag keine Nachrichten verfolgt haben: Die Deutsche Bahn steht vor dem längsten Streik ihrer 20-jährigen Geschichte. Denn die Lokführer der GDL wollen wieder ihre Arbeit niederlegen, und zwar im Güterverkehr ab heute 15 Uhr, im Personenverkehr ab Donnerstag 2 Uhr morgens. Das Ende des Streiks ist für Montag um 4 Uhr geplant. Betroffen sind der Fern- und Regionalverkehr sowie die S-Bahnen in Berlin. Einen ersten Ersatzfahrplan für Donnerstag finden Bahnreisende auf www.bahn.de/aktuell.

Wie Sie von der Bahn entschädigt werden, lesen Sie hier.

Stehen die Züge still, rüsten Fernbusse, Taxis und Autovermieter auf. Auch die BVG wird sich wie bei jedem Bahnstreik um zusätzliche Busfahrten und längere Züge bei U-Bahnen und Straßenbahnen bemühen. Es gilt aber grundsätzlich: Mehr Zeit einplanen!

8.40 Uhr: "Es ist alles draußen, was geht"

Detlev Freutel, Vorsitzender des Taxiverbands Berlin-Brandenburg, reagiert angesichts des bevorstehenden Streiks routiniert: "Das ist ja nix Besonderes", sagt er. Auch ab morgen wieder werde "alles draußen sein, was geht. Das Geschäft lässt sich keiner entgehen." In Zahlen abschätzen, wie viele zusätzliche Taxis unterwegs sein werden, kann Freutel aber nicht. Gelassen ist er auch deshalb, weil es schließlich oft genug vorkomme, dass im Winter die S-Bahn nicht fahre oder in der Stadt drei Großkongresse gleichzeitig stattfänden - diese Situationen seien mit dem Bahnstreik vergleichbar.

7.30 Uhr: Verkehrsminister Dobrindt mahnt Verhältnismäßigkeit an

Angesichts des angekündigten massiven Arbeitsniederlegungen der Lokführer-Gewerkschaft hat Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) den GDL-Vorsitzenden Claus Weselsky und alle Tarifparteien gewarnt, die öffentliche Akzeptanz für den neuen Bahnstreik über Gebühr zu strapazieren. Der „Bild“-Zeitung (Mittwoch) sagte Dobrindt, Streik sei zwar ein elementarer Bestandteil der Tarifautonomie. Doch sollten die Tarifparteien „mit diesem hohen Gut sehr verantwortungsvoll umgehen“. Dobrindt erklärte: „Dazu gehört, die Auswirkungen auf unbeteiligte Dritte wie z.B. Bahnkunden möglichst gering zu halten“.

"Der GDL geht es nur um Macht"

22.15 Uhr: Die Hoffnung stirbt zuletzt: In Frankreich ist ein Aufruf zu einem Bahnstreik nahezu verpufft
Am Dienstag fuhren rund 97 Prozent der Züge, obwohl das Zugpersonal zu einer Arbeitsniederlegung aufgefordert worden war. Protestiert werden sollte gegen Einsparungen im öffentlichen Sektor, die nach Einschätzung der Gewerkschaft zu einer Verschlechterung beim Service bei der Bahn führten (rtr). Vielleicht haben ja auch die Lokführer hierzulande ein Einsehen.

Ansonsten poltern einige Politiker gegen die GDL und die Kollegen von anderen Medien kritisieren den neuerlichen Streik ebenfalls. Auf Twitter schäumt nach wie vor die Wut der Bahnkunden (siehe unten).

21:50 Uhr: Kommentar: "Der GDL geht es nur um Macht"

Die Tarifforderungen nach mehr Geld laufen bieten der Gewerkschaft GDL nur das rechtliche Alibi für den Streik. Eigentlich geht es um Macht. Lesen Sie hier den Kommentar von der Kollegin Heike Jahberg.

20.10 Uhr: Frank Steffel (CDU) ruft die Zugführer der Berliner S-Bahnen zum Streikbrechen auf

„Ich erwarte, dass die Lokführergewerkschaft während der Feierlichkeiten zum 25. Jahrestag des Mauerfalls zumindest die Berliner S-Bahn nicht bestreikt. Ich appelliere an alle Zugführer der Berliner S-Bahnen, dem Streikaufruf der GDL nicht zu folgen", teilte Berliner Bundestagsabgeordnete Frank Steffel (CDU) mit. "Vor 25 Jahren haben die Menschen in der DDR erfolgreich auch für ihr Streikrecht demonstriert. Trotzdem dürfen die Feierlichkeiten in der deutschen Hauptstadt nicht durch den Streik einiger weniger chaotisiert werden."

19.45 Uhr: Auch Europcar rechnet mit verstärkter Nachfrage

Auch Europcar rechnet mit verstärkter Nachfrage von Reisenden, die ihre geplante Bahnverbindung nicht wahrnehmen können und einen Mietwagen benötigen, so Stefanie Gerhardt, Leiterin der Unternehmenskommunikation. Dementsprechend man ab Donnerstag eine größere Flotte zur Verfügung. Über die zentrale Disposition in Hamburg wird diese vor allem in die Städte und Ballungszentren geleitet.

19.30 Uhr: Ersatzverkehr mit Bussen bei U7

Zu allem Überfluss verkehrt die U-Bahn-Linie 7 zwischen Freitagabend und Montagfrüh mit Ersatzbussen zwischen Mehringdamm und Berliner Straße. Immerhin sind stolze 23 Busse unterwegs.

Die Lokführer bei der letzten Arbeitsniederlegung.
Die Lokführer bei der letzten Arbeitsniederlegung.

© dpa

19.10 Uhr: Ersatzfahrplan ist online einsehbar

Der für 19 Uhr angekündigte Ersatzfahrplan ist online gegangen. Bahnreisende können sich auf der Internetseite www.bahn.de/aktuell informieren, ob ihre Züge am Donnerstag fahren.

Auch auf der Smartphone-App DB Navigator ist der Ersatzfahrplan zu finden.

18.30 Uhr: "Die Bahn steht still, das Leben geht weiter": So erlebte Berlin den letzten Streiktag

Viele Lokführer streikten, die meisten Züge standen still – die Berliner und ihre Besucher waren zu Aussteigern geworden. Unsere Autorin hat sich am jüngsten Streik-Samstag in der Stadt umgeschaut. Hier ist ihre Reportage.

18.15 Uhr: Autovermieter stellen mehr Wagen an Zugbahnhöfen bereit

Die Hertz Autovermietung rechnet bei einem Streik grundsätzlich mit einer kurzfristig erhöhten Mietwagen-Nachfrage, vor allem an ihren Bahnhofsstationen, so ein Firmensprecher. Als Reaktion werden dort die Kapazitäten mit Fahrzeugen von anderen, nahe gelegenen Hertz-Stationen verstärkt.

17.50 Uhr: Die Internetseite des Fernbus-Anbieters "Flixbus" ist überfordert

Wegen der großen Nachfrage ist die Seite des Fernbusunternehmens "Flixbus" derzeit überfordert und kann keine Buchungen entgegennehmen. "Aufgrund der hohen Nachfrage kann es zu Verzögerungen im Buchungsprozess kommen. Bitte probiere es in diesem Fall zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal", heißt es auf der Seite.

Bei den anderen Anbietern klettern derzeit die Preise: Spar-Angebote sind kaum noch zu bekommen. Die Strecke München-Berlin kostet am Donnerstag beispielsweise bei der laut Verbraucherschützern besten Suchmaschine Busliniensuche.de mindestens 48 Euro. Vor wenigen Minuten waren noch Fahrten für 21 Euro buchbar.

17.40 Uhr: Ersatzfahrplan für Donnerstag soll um 19 Uhr stehen

Wie können sich Bahnkunden über Zugausfälle und Verspätungen informieren? Zusätzlich zur allgemeinen, gebührenpflichtigen Servicenummer 0180-6996633 schaltet die Deutsche Bahn ab Dienstagabend unter der Telefonnummer 08000-996633 eine kostenlose Hotline. Außerdem können sich Bahnreisende auf der Internetseite unter www.bahn.de/aktuell informieren.

Dort sowie über die Smartphone-App DB Navigator ist der Ersatzfahrplan für Donnerstag, den ersten Streiktag, bereits ab Dienstagabend um 19.00 Uhr einsehbar. Der Ersatzfahrplan für Freitag soll laut Bahn ab Mittwochabend um 18.00 Uhr abrufbar sein. Grundsätzlich sollen die Ersatzfahrpläne für die Streiktage anderthalb bis zwei Tage vorher einsehbar sein.

Fernbusse stocken auf

Rote Lichter bei der Bahn. Von Donnerstag bis Montag stehen viele Züge still.
Rote Lichter bei der Bahn. Von Donnerstag bis Montag stehen viele Züge still.

© dpa

17.30 Uhr: Bei Entschädigungen gilt eine Bagatellgrenze von vier Euro

Besitzer von Streckenzeitkarten erhalten bei Verspätungen von einer Stunde eine pauschale Entschädigung. Bei Zeitkarten im Nahverkehr gibt es in der zweiten Klasse 1,50 Euro. Im Fernverkehr werden pauschal fünf Euro gezahlt. Grundsätzlich werden bei Zeitkarten maximal 25 Prozent des Fahrkartenwertes erstattet. Die Bahn zahlt Entschädigungen aber erst ab einer Bagatellgrenze von vier Euro. Bahn-Kunden mit Zeitkarten im Nahverkehr müssen also mindestens drei Verspätungen von mindestens 60 Minuten im Gültigkeitszeitraum der Fahrkarte einreichen, um eine Entschädigung zu erhalten.

Wie Sie die Bahn entschädigt lesen Sie hier.

17.15 Uhr: Züge ohne Lokführer technisch kein Problem

Apropos Bahn-Streiks: Lesen Sie hier das Stück "Züge ohne Lokführer sind technisch kein Problem".

17.00 Uhr: Fernbusse stocken auf

„Wir verzeichnen jetzt schon eine Verfünffachung der Zugriffe auf unsere Website“, sagte Gregor Hintz, Sprecher von Mein Fernbus, am Dienstagnachmittag. „Wir sind am Rotieren, um von unseren deutschlandweit 87 Partnerunternehmen möglichst viele Zusatzbusse zu bekommen.“ Nachdem sich das Passagieraufkommen beim letzten Bahnstreik im Oktober verdreifachte, erwartet man diesmal eine noch größere Steigerung der Nachfrage. Auf besonders begehrten Verbindungen wie den Routen zwischen Berlin und Frankfurt am Main, Hamburg, München und Stuttgart sollen pro Abfahrtstermin an den Streiktagen zwei bis drei Busse eingesetzt werden.

16.40 Uhr: Wie komme ich ohne Bahn von A nach B?

Ein Flug kann teuer werden: Wer zum Beispiel von Berlin kurzfristig nach Frankfurt, München oder Stuttgart fliegen will, muss mindestens 350 Euro auf den Tisch legen. In einen Fernbus zu steigen, ist da viel günstiger. Noch. Denn die Kontingente an günstigen Tickets sind sehr begehrt. Als Alternative bleibt noch der eigene PKW, falls man einen besitzt.

16.30 Uhr: S-Bahn ist Mobilitätspartner zum Mauer-Jubiläum

Na, ob das wohl was wird? Auf ihrer Homepage wirbt die S-Bahn für das Jubiläumswochenende vom 7. bis 9. November und das Projekt Lichtgrenze, bei dem mit Helium gefüllte Ballons entlang der früheren Grenze in die Luft steigen sollen. Man sei Hauptsponsor und - offizieller Mobilitätspartner. Und nicht nur das: "Mit einem exklusiven Sonderticket bietet die S-Bahn Berlin für nur 15 Euro uneingeschränkte Mobilität am Veranstaltungswochenende." Das Ticket gibt's übrigens auch bei der BVG.

16.20 Uhr: Diese Züge fahren noch

Vom Streik ist die Deutsche Bahn betroffen, also Fernzüge und vor allem S-Bahnen und die roten Regionalzüge. Die anderen Eisenbahnunternehmen, allen voran die Odeg und die NEB, rollen weiter - wenn sie können. Bei einem der letzten Streiks blockierten abgestellte Züge die Gleise.

Odeg betreibt in der Region unter anderem den wichtigen Regionalexpress RE2 (Wismar-Cottbus), der über die Stadtbahn fährt. Außerdem die Linie RE4 (Stendal-Jüterbog), der zum Beispiel von Spandau über Hauptbahnhof, Südkreuz und Lichterfelde Ost mit Teltow verbindet. Weitere Odeg-Linien in der Region: RB25, RB33, RB35, RB36, RB46,RB51,RB60, RB63. Die NEB betreibt die Heidekrautbahn RB 27 und die Oderlandbahn RB27.

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16.10 Uhr: Zehntausende werden zu Hertha ins Olympiastadion kommen

Warnstreik? Tausende Fußballfans können sich noch gut daran erinnern, wie es beim letzten Mal vor zwei Wochen war: Mühsame Anreise, verfallene Tickets, abgesagte Sonderzüge, Frust in den Stadien - außer bei Hertha BSC, denn der Berliner Sonderzug fuhr.

Immerhin, die Berliner spielen an diesem Freitag im Olympiastadion. Anpfiff ist um 20.30 Uhr gegen Hannover 96. Da sind zwar keine Sonderzüge nötig, aber weil mehr als 40.000 Menschen das Spiel sehen werden, sind die Zuschauer auf die vielen, vielen S-Bahnzüge angewiesen, die zum Olympiastadionrollen. Die Fans müssen sich nun in die eh schonvollen U-Bahnzüge und Busse der BVG drängen - und viel Zeit einplanen. Zwei Drittel der Zuschauer reisen erfahrungsgemäß mit S- und U-Bahn zu Hertha.

16.05 Uhr: Bei der Bahn streiken nicht nur die Lokführer...

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16.00 Uhr: Wie komme ich in Berlin ans Ziel?

Am Wochenende fallen im Verkehr zwar die meisten Pendler weg. Dennoch wird es in der Stadt eng, vor allem wenn am Sonntag Tausende Menschen zum Mauer-Jubiläum nach Berlin kommen.. Fallen die Bahnen weg, wird es bei der BVG richtig eng. U-Bahnen, Straßenbahnen und Busse werden wieder voll sein. Die BVG bemühe sich wie bei jedem Bahnstreik um zusätzliche Fahrten und längere Züge. Bei der Online-Auskunft für den Nahverkehr in Berlin oder auf den diversen Apps sollte das Häkchen für die S-Bahn entfernt werden, dann wird der schnellste Weg allein per BVG angezeigt.

15.50 Uhr: Wie werde ich als Bahnreisender entschädigt?

Wenn Ihr Zug streikbedingt ausfällt, bekommen Sie in den Reisezentren der Bahn Ihr Geld zurück. Fahrgäste können auch bei voller Erstattung auf ihre Zugfahrt verzichten, wenn eine Verspätung von mehr als eine Stunde abzusehen ist.

Eine Entschädigung gibt es schon ab einer Stunde Verspätung, dann gibt es 25 Prozent des Preises zurück. Wenn Sie zwei Stunden später an ihr Ziel kommen, kriegen Sie 50 Prozent erstattet. Das ganze Erstattungsverfahren darf nicht mehr als drei Monate dauern.

15.40 Uhr: Das sagen die Nutzer auf Twitter

15.30 Uhr: Lokführer kündigen viertägigen Streik an

Die Lokführergewerkschaft GDL hat zu einem viertägigen Streik bei der Deutschen Bahn aufgerufen. Der Ausstand soll im Personenverkehr an diesem Donnerstag um 2 Uhr morgens beginnen, im Güterverkehr bereits an diesem Mittwoch um 15 Uhr. Das teilte die Gewerkschaft am Dienstag in Frankfurt mit. Das Ende des Streiks ist für Montag, den 10. November, um 4 Uhr geplant.

Auch in Berlin werden die S- und Regionalbahnen betroffen sein. Und das zum großen Jubiläum zum Mauerfall am 9. November. Es ist der inzwischen sechste Streik im laufenden Tarifkonflikt und der längste seit Gründung der Deutschen Bahn AG im Jahr 1994.

Die GDL begründete die geplante Arbeitsniederlegung mit der Weigerung der Bahn, über einen eigenständigen Tarifvertrag auch für Berufsgruppen zu verhandeln, die nicht Lokführer sind. Ein Einigungsversuch beider Seiten war am Sonntag gescheitert. Anschließend hatte die GDL weitere Arbeitskämpfe angekündigt, jedoch zunächst kein Datum dafür genannt. Nach Darstellung der Bahn war eine Vereinbarung, wonach die GDL einen eigenständigen Tarifvertrag für Zugbegleiter erhalten sollte, am Sonntag fast schon unterschriftsreif.

Die GDL-Spitzengremien lehnten den Vorschlag jedoch ab. Letztlich wäre die Verhandlungsmacht für die Zugbegleiter bei der konkurrierenden Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) geblieben, lautete die Begründung.

Autoren: Martin Pfaffenzeller, Annette Kögel, Julia Wießner, André Görke, Björn Seeling, Karin Christmann, Klaus Kurpjuweit, Stefan Jacobs, Thomas Loy, Rainer W. During, Julian Graeber, Fatina Keilani, Carla Neuhaus (mit dpa, AFP),

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