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Berlin: Der Chef geht im Streit

Vivantes-Konzern beschäftigt Assistenzärzte der Neurologie im Auguste-Viktoria-Krankenhaus weiter

Der Streit um die Neurologische Abteilung des Auguste-Viktoria-Krankenhauses (AVK) hat ein unfriedliches Ende gefunden. Der Noch-Chefarzt der Neurologie, Roland Schiffter, scheidet im Streit zum 30. September aus seiner Position aus, drei Monate vor seiner Pensionierung. Andererseits werden die beiden Assistenzarztstellen, die zum Monatsende ausliefen, um zunächst ein Jahr verlängert. Über die dritte Stelle eines Arztes im Praktikum (AiP) wird noch entschieden. Auch sie soll wieder besetzt werden.

Hintergrund: Schiffter hatte eine öffentliche Diskussion um die Sparpolitik des Vivantes-Chefs, Wolfgang Schäfer, provoziert. Das AVK gehört zu dem landeseigenen Klinikkonzern. In einem Brief unter anderem an Gesundheitssenatorin Heidi Knake-Werner und den Ärztekammerpräsidenten Günther Jonitz beklagte er einen „nicht mehr zu verantwortenden Notstand“ in seiner Klinik, wenn die drei Arztstellen nicht wiederbesetzt würden. Mit den drei verbleibenden Medizinern könne man keine Station mit 40 Betten versorgen. Diesen Brief hatte der Vivantes-Chef zum Anlass genommen, Schiffter wegen „geschäftsschädigenden Verhaltens“ freizustellen.

Zum 1. Oktober übernimmt Eva Schielke Schiffters Posten. Die 40-jährige Neurologin wechselt von der Charité zu Vivantes.

Schiffter sieht sich als Sieger der Auseinandersetzung, da die Arztstellen verlängert wurden. Er wäre aber auch zu Einsparungen bereit gewesen. „Die halbe AiP-Stelle könnte wegfallen“, sagte er dem Tagesspiegel. Eine Chance, den Rausschmiss rückgängig zu machen, sieht der Mediziner nicht. I.B.

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