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Berlin: Der eigene Weg zu Gott Gottesdienst der französischsprachigen protestantischen Gemeinde

Ein einfacher Tisch mit weißer Decke, eine Bibel, ein Körbchen mit Brot, ein schmuckloser Kelch mit Wein – mehr braucht die französische Protestantengemeinde nicht, um ihren Gottesdienst zu feiern. Und es ist eine kleine Schar.

Ein einfacher Tisch mit weißer Decke, eine Bibel, ein Körbchen mit Brot, ein schmuckloser Kelch mit Wein – mehr braucht die französische Protestantengemeinde nicht, um ihren Gottesdienst zu feiern. Und es ist eine kleine Schar. Im Georges-Casalis-Saal, den man durch einen Seiteneingang der Französischen Friedrichstadtkirche betritt, haben rund 20 Personen auf einfachen grauen Stühlen Platz genommen. In der Woche finden hier Konferenzen statt, nur Sonntag morgens gehört der Saal mit gewölbter Decke der französischsprachigen Gemeinde.

Anonymität ist hier ein Fremdwort. Jeder, der hereinkommt, wird persönlich begrüßt, und bei Bedarf auch der Gemeinde vorgestellt. Hier arbeiten nur pensionierte Pfarrer, für eine ganze Stelle hat die Mutterkirche in Frankreich kein Geld. Einmal im Monat kommt eine Dame und begleitet die Kirchensänger am Klavier, ansonsten, wie heute, wird einfach aus voller Kehle gesungen.

Pfarrer Olivier Roux spricht über die Suche nach dem richtigen Weg. Dazu zitiert er im Neuen Testament Matthäus, Kapitel 11, die Verse 25 bis 30. Dort dankt Jesus seinem Vater, sich den Unmündigen offenbart zu haben. Es heißt weiter: „Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.“ Das Heil, sagt Olivier Roux, kommt nicht durch religiöse Riten, sondern durch eigenes Handeln. Dafür muss niemand Gott nacheifern, sondern mit ihm und nicht gegen ihn leben. Und das, sagt er, macht jeder auf seine Weise.

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