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Säen statt neu kaufen. Bärlauch hat jetzt Saison. Wenn man ihn ausblühen lässt und den schwarzen Samen erntet, kann er ganz einfach nachgezogen werden.

© Thilo Rückeis

Der Gartentipp: Leckere Lilien

Viele Küchenkräuter sind leicht nachzuziehen. Das kann man selbst ganz einfach mal ausprobieren – etwa mit Bärlauch.

Von Susanne Leimstoll

Jedes Jahr neue Gartenkräuter kaufen? Muss gar nicht sein. Die meisten sind ganz einfach zu vermehren. Thomas Dürbye, Leiter der Samenstube im Botanischen Garten Dahlem, erklärt das Prinzip am Beispiel des Liliengewächses Bärlauch. Mittlerweile gehört die Zwiebelpflanze ja zur feinen Frühlingsküche wie der Spargel.

Samen ziehen. Bärlauch hält man an einem schattigen Plätzchen im Garten oder auf dem Balkon in gut feuchtem Milieu. Die Pflanze mit dem Knoblaucharoma blüht im April/Mai weiß und hat bis Ende Juni Samen angesetzt: Die Blüte vertrocknet, die Frucht geht auf. Dann ist schon der Samen zu sehen. Die trockene Blüte ein bisschen reiben: Was schwarz in die Handfläche rieselt, ist reif. In Tütchen bis zum Frühjahr trocken und dunkel lagern.

Vermehren. Im März ist es so weit. Töpfe mit ewa zehn Zentimeter Durchmesser mit einem Torf-Sandgemisch füllen, eine Prise Samen gleichmäßig ausstreuen, leicht mit Erdgemisch bedecken, andrücken und an einem warmen Ort feucht halten; nie austrocknen lassen. Jetzt fängt der Bärlauch an zu keimen. Die Jungpflanzen vorsichtig herausziehen und in kleinere Töpfe verteilen, weil sie dann besser durchwurzeln. Bis Mai/Juni sind die Pflänzchen kräftiger und können, wenn sie durchgewurzelt sind, raus in den Garten, in den Kübel oder Balkonkasten.

Teilen. Wer nicht nachziehen will, kann einfach Ableger abteilen: Im Juni/Juli aus der Mutterpflanze mit Wurzeln und Tochterzwiebeln ein Stück abstechen und gleich neu einpflanzen. Thomas Dürbye gibt allerdings zu: Wer Kräuter selber nachziehen will, muss Geduld haben und darf die Fruchtstände der Ziehpflanze nicht abschneiden. Bärlauch sollte übrigens nach der Blüte nicht mehr verwendet werden: Er schmeckt dann fad, weil die Pflanze ihre Energie in die Frucht gesteckt hat.

Tipp: Neben dem echten Bärlauch gibt es auch den Wunderlauch (Callium paradoxum), der überall in Berlin und Brandenburg zu finden ist. Er hat schmale, lange Blätter, ebenfalls weiße Blüten und ist gut zu erkennen – an seinem Zwiebelgeruch. Susanne Leimstoll

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