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Berlin: Der Geist des Vaters

Nur drei Tage dreht Udo Kier in Berlin, aber er ist im Film „Jargo“ der Star

STADTMENSCHEN

Er ist bescheiden geblieben. „ Constantin von Jascheroff ist der Hauptdarsteller“, sagt Udo Kier immer wieder und zeigt auf den 17-Jährigen mit dem blonden Strubbelkopf. Doch der eigentliche Star ist er. Die Journalisten und Fotografen stürzen sich förmlich auf den in Köln-Mülheim aufgewachsenen Schauspieler, der mit Fassbinder arbeitete und mit Lars von Trier. Der einer der wenigen Deutschen ist, die es in Hollywood geschafft haben.

Seit Montag ist der 58-Jährige mit den wässrig-grünen Augen, die so dämonisch wirken, in Berlin. Drei Tage dreht er hier unter der Regie der isländischen Regisseurin Maria Solrun Sigurdardottir . Ihr Kinodebüt „Jargo“ handelt von einem saudi-arabischen Jugendlichen, der nach dem Selbstmord seines Vaters mit der Mutter nach Berlin zieht. Kier spielt den Vater, der dem Jungen immer wieder als Geist erscheint. Er liebe Berlin, sagt Kier. Ein Zeit lang hatte er sogar eine Wohnung in der Stadt. „In der Stalinallee Nr. 1“, sagt er stolz. Dass die Straße schon lange nicht mehr so heißt, ist ihm egal, für ihn wird sie immer so heißen. Die Wohnung hat Kier jetzt verkauft, doch die Stadt findet er immer noch toll. „Die Berliner sind neugierig, frech und provozieren gern. Ich mag das.“

Viel Freizeit hatte Kier bisher allerdings nicht in Berlin. Gleich nach seiner Ankunft fing die Arbeit an, als erstes standen Proben mit Detlef D! Soost auf dem Programm. Der mit den Popstars-Staffeln bei RTL bekannt gewordene Choreograph ist für die „Jargo“- Tanzeinlagen verantwortlich, auch Kier wird in einer Szene tanzen.

Ein Vergnügen ließ sich Kier allerdings nicht nehmen: Am Montag abend besuchte er die Premiere von „Terminator 3“. Und war von dem Film begeistert. Weil er so spannend ist, sagt er. „Es gibt keine Handlung, nur Action.“ ase

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