zum Hauptinhalt

Der große Klinikvergleich: Herzchirurgie – die Ergebnisse

Die Behandlungeiner Durchblutungsstörung des Herzens wird sehr viel häufiger mit einem Herzkatheter vorgenommen als mit einer Operation. Laut der Düsseldorfer Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung (BQS) wurden im Jahr 2005 in deutschen Krankenhäusern insgesamt 50 000 Bypass-Operationen durchgeführt – gleichzeitig aber 236 000 Ballonaufdehnungen mit einem Herzkatheter.

Die Behandlung

einer Durchblutungsstörung des Herzens wird sehr viel häufiger mit einem Herzkatheter vorgenommen als mit einer Operation. Laut der Düsseldorfer Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung (BQS) wurden im Jahr 2005 in deutschen Krankenhäusern insgesamt 50 000 Bypass-Operationen durchgeführt – gleichzeitig aber 236 000 Ballonaufdehnungen mit einem Herzkatheter. Dazu kommen noch einmal rund 20 000 dieser Eingriffe, die niedergelassene Kardiologen vorgenommen haben. In Berlin waren dies im Jahr 2005 über 2000 Bypass-Operationen – versus rund 15 500 Ballonaufdehnungen in Berliner Krankenhäusern. Hinzu kommen 77 ambulante Ballonaufdehungen in Praxen von 13 niedergelassenen Kardiologen der Stadt.

Deutschlandweit gibt es 77 herzchirurgische Kliniken, die gegenüber der Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung insgesamt 77 000 herzchirurgische Eingriffe dokumentierten. Zwei dieser Kliniken befinden sich in Berlin: die Charité in Mitte und das Deutsche Herzzentrum Berlin in Wedding.

Die Charité, Klinik für Kardiovaskuläre Chirurgie in Mitte, hat im Jahr 2005 insgesamt 1500 Operationen am offenen Herzen mit Unterstützung der Herz-Lungen-Maschine durchgeführt, davon 880 reine Bypass-Operationen, 140 kombinierte Bypass-Eingriffe, bei denen gleichzeitig an den Herzklappen operiert wurde, und 400 isolierte Herzklappen-Operationen. Außerdem behandelten die Charité-Mediziner rund 80 Kinder mit angeborenen Herzfehlern. Ein Schwerpunkt der Klinik ist die Herzklappenchirurgie. Sie ist unter anderem auf die Entwicklung von Verfahren spezialisiert, um künstliche bzw. gereinigte tierische Herzklappen mit körpereigenen Zellen zu besiedeln, um deren Implantation zu erleichtern (sogenanntes Tissue-Engineering).



Das Deutsche Herzzentru
m Berlin nimmt jährlich rund 3500 Operationen unter Einsatz der Herz-Lungen-Maschine vor, darunter 60 Prozent Bypass-Operationen und 450 zur Korrektur angeborener Herzfehler bei Neugeborenen, Kindern und Erwachsenen. Im Rahmen der externen Qualitätssicherung meldete das Herzzentrum im Jahr 2005 1160 reine Bypass-Operationen und weitere rund 150 kombinierte Bypass- und Herzklappenoperationen an die BQS. Außerdem ist das Herzzentrum auf die Transplantation von Spenderherzen und auf die Implantation von Kunstherzen spezialisiert. Bislang wurden in den vergangenen 20 Jahren im Herzzentrum über 850 Kunstherzen implantiert; nach eigenen Angaben ist dies das weltweit größte Programm.

Qualitätsdaten: Bei den besonders häufigen Bypass-Operationen haben die herzchirurgischen Kliniken Berlins im Jahr 2005 statistisch belastbar den grünen Bereich guter Qualität erreicht.

Kommentar

Charité Mitte

Verstorbene binnen 30 Tagen nach der Operation (risikoadjustiert): „Bei jüngeren Patienten ohne wesentliche Begleiterkrankung führt die Klinik die sogenannte Ross-Operation durch, die hier von der BQS aber nicht abgefragt ist. Im Berichtszeitraum wurden so zusätzlich 63 Aortenklappen ohne In-Hospital-Letalität operiert.“ I.B.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false