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Berlin: Der Jobvermittler

Friedhöfe sind begehrt. Dort im Grünen arbeiten zu können, wünschen sich viele Sozialhilfeempfänger.

Friedhöfe sind begehrt. Dort im Grünen arbeiten zu können, wünschen sich viele Sozialhilfeempfänger. In einigen Fällen am liebsten sogar über Jahre. „Manchmal muss ich die Leute richtig bremsen. Ich will da ja niemanden etablieren“, sagt Thomas Voigt, Leiter der Fachstelle „Arbeit und soziale Hilfen“ im Bezirksamt CharlottenburgWilmersdorf. Dort werden Sozialhilfeempfänger unter anderem in die „ gemeinnützige, zusätzliche Arbeit“ vermittelt. Dass sich Leute um die Jobs drücken wollen, diese Erfahrung hat Voigt nur in Einzelfällen gemacht. „Die allermeisten wollen arbeiten, niemand geht freiwillig in die Sozialhilfe“, sagt er. In seinem Bezirk können längst nicht alle unterkommen. Rund 600 Sozialhilfeempfänger sind monatlich mit gemeinnützigen Arbeiten beschäftigt. In vielen Bereichen: bei der Pflege der Grünflächen, in Portierslogen in Heimen, als Hausmeister an Schulen, bei der Datenerfassung im Gesundheitsamt.

Für viele Hilfeempfänger ist es wichtig, dass sie sich ein paar Euro zu ihrer Unterstützung hinzu verdienen können. 1,53 Euro erhalten sie in der Stunde; 30 bis 40 Stunden dürfen sie im Monat arbeiten. Für manche bedeutet diese Art der Beschäftigung auch ein erstes Herantasten an die Arbeitswelt. Aber an diesen geschützten Bereich – gemeinnützige Arbeit als Dauerzustand – soll sich eben niemand gewöhnen. Ziel ist es, die Leute irgendwann wieder auf dem ersten Arbeitsmarkt unterzubringen und so von der Sozialhilfe zu lösen. sik

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