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Berlin: Der Kardinal lässt fechten

Im April kommt das Musical „3 Musketiere“ ins Theater des Westens. Die Proben laufen schon

Kardinal Richelieus gesellschaftliche Position lässt es nicht zu, dass er selbst ficht. „Wie schade“, sagt Uwe Kröger. „Aber ich gebe noch nicht auf!“ Vielleicht hat der Musicalstar ja doch noch eine Chance. Denn die Premiere von „3 Musketiere“ im Theater des Westens ist erst am 6. April, bis dahin hat Kröger, der den Kardinal spielt, noch Zeit, Regisseur Paul Eenens zu bearbeiten. Gestern gab das 45-köpfige Ensemble des Musicals zwei Monate vor Beginn der Vorstellungen einen Einblick in die Inszenierung.

Für die Deutschlandpremiere des Musicals nach dem Roman von Alexandre Dumas hat die Stage Holding keine Mühen gescheut. An den 350 Kostümen, 250 Paar Schuhen und 250 Echthaarperücken haben 300 Schneider und Schuhmacher gearbeitet. Die Darsteller müssen mit den zwischen 15 und 20 Kilogramm schweren Kostümen leben – und sogar tanzen. Die Musik der Inszenierung ist poppig, einige Kostüme auch. Kardinal Richelieu trägt zum Beispiel einen roten Lederanzug mit einem riesigen schwarzen Kreuz auf der Brust. Die meisten Gewänder sind aber der historischen Wirklichkeit nachempfunden.

Zum Ensemble gehören auch die 18-jährige Sabrina Weckerlin und der 25-jährige Patrick Stanke. Sie spielt Constance, er D’Artagnan. Für sie ist es die erste Musicalrolle, Patrick Stanke hat unter anderem in den Musicals Titanic, Aida und Musical on Ice Erfahrung gesammelt. Im Stück verliebt sich der junge Musketierschüler D’Artagnan in die Hofdame Constance. Diese Romanze möchte die Stage Holding zusätzlich vermarkten und bringt am 6. März das Liebeslied des Paares auf den Markt. Die Idee war in Holland erfolgreich. Einen Monat vor dem Start der Probeinszenierung in Rotterdam landete das Lied dort auf Platz zwei der Top Ten. Auf der CD singt Alexander Klaws den Gegenpart zur 18-jährigen Sabrina Weckerlin und hat mit ihr am Wochenende noch schnell das Musikvideo in einem tschechischen Schloss gedreht.

„Ich hatte dafür keine Zeit“, sagt Patrick Stanke. Er probt acht Stunden täglich Fechtszenen. Gegen Rochefort wird er kämpfen, seinen Feind mit Augenklappe, gespielt von Cusch Jung. „Klar kann ich da durchgucken, sonst wüsste ich nicht, ob ich getroffen habe.“ Damit es echt klingt, sind die Degen aus Stahl und bis zu zwei Kilogramm schwer. „Das geht in die Arme“, sagt Jung. In manchen Szenen hantiert er mit zwei Schwertern, D’Artagnan darf dann mit zweitem Degen oder Dolch zurückschlagen.

Auch Constance soll handgreiflich werden, aber ohne Stahl. „Ich mache Frauenkampf“, sagt sie. Dass alles neu ist, findet sie schön. „Es ist nur schwer, alles auf einmal hinzukriegen.“ Hilft ihr Musicalpartner Patrick Stanke? „Er gibt mir Tipps“, sagt sie. Am Ende ihres Duetts mit Songpartner Alexander ruft jemand aus dem Publikum „Küssen!“. Sie wird rot. Alexander auch.

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