Berlin: Der kommende Mann

Er kann sicherlich frischen Wind in die Industrie und Handelskammer zu Berlin bringen. Eric Schweitzer soll Nachfolger von Werner Gegenbauer werden, der nach zwei Amtsperioden als Präsident bei der nächsten Wahl im Sommer 2004 nicht noch einmal antritt. Der erst 37 Jahre alte Schweitzer will „eigene Marktimpulse setzen und Trends aufspüren“. Ganz Unternehmer schränkt er auch ein: Alle Entscheidungen stehen unter dem Vorbehalt einer soliden Finanzierung und der Abwägung zwischen Risiken und Chancen. Eine schwierige Aufgabe, gerade bei der IHK, die die schlechte wirtschaftliche Lage in Berlin deutlich zu spüren bekommt.

Schweitzer wurde 1965 in Malaysia geboren, wo sein Vater Franz Josef Schweitzer als Bauingenieur arbeitete, bevor er 1968 in Berlin das Entsorgungsunternehmen Alba gründete. Sohn Eric studierte an der Freien Universität Betriebswirtschaft, promovierte und trat 1990 in den Familienbetrieb ein. Da war er zunächst für den Aufbau der Firmenaktivitäten in den neuen Bundesländern zuständig. Seit zehn Jahren leitet er zusammen mit seinem Bruder Axel den Vorstand von Alba und trägt die Verantwortung für die gewerbliche und kommunale Entsorgung.

Schweitzer tritt für Marktliberalisierung und Privatisierungen öffentlicher Aufgaben ein. Politisch engagierte er sich zuletzt im Wahlkampf-Team des CDU-Spitzenkandidaten Frank Steffel. Er gilt als undogmatisch und sachorientiert. In Wirtschaftskreisen schätzt man seine Integrationsfähigkeit. Schweitzer gehört dem Aufsichtsrat der Deutschen Gesellschaft für Kunststoff-Recycling und dem Aufsichtsrat der Partner für Berlin an, daneben engagiert er sich im Verein zur Förderung der Tagesklinik für krebskranke Kinder und er ist Fan und Förderer des sechsfachen deutschen Basketball-Meisters Alba Berlin.

Alba beschäftigt heute rund 5200 Mitarbeitern und hat 130 Tochterunternehmen. dr

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