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Berlin: Der Kreisel hängt in der Luft Lösung des finanziellen Problems nicht in Sicht

Nicht nur Finanzsenator Thilo Sarrazin, auch die Regierungsfraktionen SPD und PDS sind völlig ratlos. „Wo das Geld für die Sanierung oder den Abriss des Steglitzer Kreisels herkommen soll, weiß niemand“, sagte gestern der SPDBauexperte Bernd Schimmler.

Nicht nur Finanzsenator Thilo Sarrazin, auch die Regierungsfraktionen SPD und PDS sind völlig ratlos. „Wo das Geld für die Sanierung oder den Abriss des Steglitzer Kreisels herkommen soll, weiß niemand“, sagte gestern der SPDBauexperte Bernd Schimmler. Die Koalition könne erst eine Entscheidung treffen, wenn das überarbeitete Gutachten der Stadtentwicklungsverwaltung vorläge. Das kann dauern, verlautete gestern aus der Senatsbehörde. Es müssten noch einige komplizierte Fragen geklärt werden.

Dazu gehören: Die Einbindung des Miteigentümers Becker & Kries. Das Immobilienunternehmen will den Kreisel erhalten und abschnittsweise bei laufendem Betrieb sanieren. Außerdem werden geeignete Standorte für die Unterbringung der Bezirksamts-Mitarbeiter geprüft und potenzielle Käufer des Kreisels gesucht. Insofern könnte die Einschätzung Schimmlers, dass sich das Parlament schon im März mit dem Schicksal des Kreisels befassen wird, zu optimistisch sein. Der PDS-Haushaltsexperte Carl Wechselberg tippt eher darauf, „dass wir das Thema im Rahmen der Haushaltsberatungen wieder aufgreifen“. Also frühestens im September 2005.

Wechselberg sieht die Koalition in der moralischen Verpflichtung, das Problem in absehbarer Zeit zu lösen. „Wir wollen nicht, dass die Beschäftigten im Kreisel alle ernsthaft krank werden.“ Aber auch der PDS-Politiker hat keine Ahnung, „wo wir die Kosten für Sanierung oder Abriss in der neuen Finanzplanung unterbringen sollen“. CDU und FDP hatten das ehemalige US-Hauptquartier an der Clayallee als Ersatzstandort für das Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf vorgeschlagen. Die Immobilie gehört dem Bund. Von der Stadtentwicklungsverwaltung wurden bisher die Truman Plaza, das Oskar-Helene-Heim, das McNair-Gelände und der BVG-Betriebsbahnhof Winfriedstraße als Ersatzstandorte geprüft. Wo auch immer die Mitarbeiter unterkommen werden, an einen Rückumzug in den sanierten Kreisel denkt im Senat und in den Koalitionsfraktionen offenbar niemand mehr. za

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