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Berlin: DER KÜNSTLER DIE KUNST

Adib Fricke,50, ist ein Wörtermensch. Vor knapp 20 Jahren gründete der gebürtige Frankfurter „The Word Company“, mit der er seitdem Kunst- und Literaturwelt, aber auch Juristen irritiert.

Adib Fricke,

50, ist ein Wörtermensch. Vor knapp 20 Jahren gründete der gebürtige Frankfurter „The Word Company“, mit der er seitdem Kunst- und Literaturwelt, aber auch Juristen irritiert. Zu den „Dienstleistungen“ seines Unternehmens gehören Worterfindungen wie Mipsel, Smorp, Methos, die käuflich zu erwerben sind. Prompt stellt sich die Frage: Was ist ein Kauf? Was Kunst? Welchen Wert besitzen sinnlose Wörter? Und: Darf er das, rein rechtlich gesehen? Fricke hat seine Freude an solch Verwirrspielen und will doch sicher gehen. So ist jedes Wort auf Originalität geprüft, selbst bei der Berliner Zweigstelle des Patentamts recherchiert der UdK-Absolvent. Der Käufer erhält zudem Zertifikat und Stempel. Zuletzt gestaltete Fricke im Gebäude der Universität Luzern die Wände. Dort schießen die Worte nun kreuz und quer.

Hirn-Kunst. Mit seinen Wörtern und Sätzen springt Adib Fricke direkt in den Kopf des Betrachters hinein, der sich unwillkürlich nach der Bedeutung des Gelesenen fragt. „Deine Ideen verändern dein Gehirn“, „Dein Darm denkt mit“, „Deine Erinnerungen sind unwirklich“ sind weitere solcher Sätze, die der Berliner Künstler in Kooperation mit dem Leipziger Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften entwickelt hat. Im Sommer sollen sie gemeinsam mit dem Berliner Medizinhistorischen Museum der Charité im Stadtraum plakatiert werden. Fricke greift damit künstlerisch das Forschungsthema Neuroplastizität (Veränderbarkeit des Hirns) auf. Ihn fasziniert die Vorstellung, dass biologische Prinzipien die Grundlage für Kreativität bilden könnten. Mehr zum Projekt „Your Brain is Your Brain“ auf: bedeutungslabor.com. NK

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