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Berlin: DER KÜNSTLER DIE KUNST

Peter Welz,40, hat sich schon in frühen Skulpturen mit dem Verhältnis von bewegter Figur und Raum beschäftigt. In der Installation „Ecce Homo“ (1997–99) bilden Betonstelen eine rhythmische Achse, die vom Betrachter Bewegung und Perspektivwechsel verlangen.

Peter Welz,

40, hat sich schon in frühen Skulpturen mit dem Verhältnis von bewegter Figur und Raum beschäftigt. In der Installation „Ecce Homo“ (1997–99) bilden Betonstelen eine rhythmische Achse, die vom Betrachter Bewegung und Perspektivwechsel verlangen. Ein paar Arbeiten später kommt Video hinzu, in „Horizontal Tilt“ bringt Welz den Protagonisten mit einer Drehung aus dem Lot. Auch der Betrachter muss sich neu verorten: physisch wie geistig eine Herausforderung. Dem Künstler scheint es ähnlich zu gehen: Er hat am Chelsea College of Art and Design in London, in Irland und an der New Yorker Cooper Union studiert, hinzu kamen Stipendien in Mallorca oder Los Angeles. Ein Nukleus zwischen all den Standorten ist sein Atelier in Wedding.

Tanzstudie. Die imposante Video-Installation im Louvre (2009) spielt auf mehreren Ebenen. Welz, der mehrfach mit William Forsythe zusammengearbeitet hat, lässt den legendären Ballett-Choreografen – dessen Arbeit aktuell im Fokus der Berliner Festspiele steht – das letzte, unfertige Gemälde von Francis Bacon auf seine Art beenden. Forsythe tanzt und übersetzt die Figuren des irischen Malers. Die Unschärfe des Tänzers passt ebenso gut zu Bacons zerquälten Gestalten wie der parallele, synchronisierte Auftritt über drei Projektionsflächen, da Bacon häufig Tryptichen malte. Peter Welz erinnert damit aber zugleich an die Dreidimensionalität der antiken Skulpturen, die sonst in diesem Teil des Louvres stehen. Aktuell wird die Videoarbeit im National Museum of Modern Art in Tokio in einer großen Bacon-Ausstellung gezeigt. Mehr Ansichten und Arbeiten unter: www.peterwelz.com.

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