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Berlin: Der Mann, der Berlin zum Laufen brachte

Horst Milde übergibt Organisation des Marathons an seinen Sohn Mark

Es war vor fast 40 Jahren im Grunewald, als der damals 26-jährige Horst Milde den ersten Berliner Volkslauf startete. Dass an jenem 8. November 1964 über 700 Läufer bei dem Crossrennen am Teufelsberg starteten, galt als eine Sensation. Denn Läufe für Jedermann hatte es vorher nicht gegeben. Jetzt gab er seinen Rücktritt als Race-Director der SCC-Running Events GmbH bekannt. Den Staffelstab aber gab er innerhalb der Familie weiter: Der neue Cheforganisator ist sein 30-jähriger Sohn Mark.

Horst Milde hat eine Erfolgsgeschichte geschrieben, die einmalig ist in Deutschland und auch international kaum zu übertreffen. Seit jenem ersten Crossrennen 1964 starteten Horst Milde und sein Organisationsteam genau 348 Lauf-Events, bei denen exakt 1 268 649 Anmeldungen registriert wurden.

Vor allen Dingen ist es der Berlin-Marathon, den Horst Milde zu einem der spektakulärsten internationalen Straßenrennen machte. Eckpunkte in der Entwicklung waren dabei der erste Lauf durch Ost und West am 30. September 1990, als drei Tage vor der Wiedervereinigung 25 000 Athleten durch das Brandenburger rannten, sowie neun Jahre zuvor der erste Lauf durch die City von West-Berlin. Zuvor hatte das Rennen sieben Mal am Grunewald stattgefunden. „Die Straßen sind für die Autos da“, musste sich Horst Milde von der Polizei sagen lassen, als er den Streckenverlauf vorstellte. Mit Hilfe der Amerikaner setzte er einen Kurs durch, der am Checkpoint Charlie vorbeiführte und auf dem Kurfürstendamm endete. So konnte sich der Berlin-Marathon zu einem der besten Werbeträger der Stadt entwickeln.

„Für mich war es wichtig, dass eine personelle Struktur bestehen bleibt, mit der der erfolgreiche Weg fortgesetzt werden kann“, sagte Horst Milde, der in den neu formierten Aufsichtsrat wechseln wird. Die Geschäftsführung bei SCC-Running hat Rüdiger Otto übernommen. Mildes Sohn Mark ist schon seit langem in die Marathon-Organisation integriert. Mit großem Erfolg ist er unter anderem für die Verpflichtung der Topathleten zuständig. In den letzten sechs Jahren wurden in Berlin vier Marathon-Weltrekorde gelaufen. Das Organisationstalent liegt offensichtlich in der Familie.

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