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Berlin: Der Mathilde-Jacob-Platz wurde gestern übergeben

Der Mathilde-Jacob-Platz kann sich seit gestern wieder sehen lassen: Die Begrünung und Umbauten sind jetzt abgeschlossen. Nach dem langem Streit um die Namensgebung und zunächst zögerlicher Umgestaltung wurde der Platz vor dem Rathaus nun am Freitag der Öffentlichkeit übergeben.

Der Mathilde-Jacob-Platz kann sich seit gestern wieder sehen lassen: Die Begrünung und Umbauten sind jetzt abgeschlossen. Nach dem langem Streit um die Namensgebung und zunächst zögerlicher Umgestaltung wurde der Platz vor dem Rathaus nun am Freitag der Öffentlichkeit übergeben.

Um die Namenspatronin hatten sich SPD und Grüne im Bezirk lange mit der CDU gestritten. Die Christdemokraten hatten 1996 sogar ein Bürgerbegehren gegen die Namensgebung gestartet, das jedoch scheiterte. Jetzt ist aus der Betonfläche mit Parkplatz ein von Grünflächen eingerahmtes Rondell geworden. Den Kreis umgeben schwarze Marmorbänke, darin wachsen zehn japanische Zierkirschen. Das Geld für die Runderneuerung bekam der Bezirk von der Sparkasse, die dafür eine Zeitlang Bürocontainer auf den Platz stellen durfte, während ihre Filiale umgebaut wurde. Der Mathilde-Jacob-Platz sei jetzt doch wesentlich schöner, sagte SPD-Baustadtrat Horst Porath.

Gestern Nachmittag feierten Bezirkspolitiker und Berliner den neuen Platz unter anderem mit einer Ausstellung über Mathilde Jacob. Die 1873 in Moabit geborene Frau war Vertraute und Sekretärin der Sozialistin Rosa Luxemburg. Nach der Ermordung der Gefährtin bewahrte sie ihre Briefe und Manuskripte auf, die sie in den 30er Jahren vor der Vernichtung durch die Nationalsozialisten rettete. Im Juli 1942 deportierten die Nazis die deutsche Jüdin in das Konzentrationslager Theresienstadt und ermordeten sie dort 1943. Mit dem Platz will der Bezirk Tiergarten eine Frau ehren, die stets in der zweiten Reihe stand und dennoch viel bewirkte, hieß es in der Laudatio.

mkr

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