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Berlin: Der Mülltonnen-Rhythmus

Wassergläser, Blechkanister, Eisengitter: Die Mayumana-Musiker trommeln auf allem. In Israel haben sie jeden Abend ein volles Haus. Jetzt kommen sie nach Berlin

Zugegeben, man könnte es erstmal für eine alberne Idee halten, mit Flossen Musik zu machen, mit Wassergläsern, Mülltonnen oder mit den Fäusten auf dem eigenen Brustkorb zu trommeln. Ja, sind wir denn hier im Urwald? Wer immer das jetzt denkt, lese bitte trotzdem weiter. Denn die Idee zur Trommelei hatten vor fünf Jahren ein paar ziemlich begabte junge Leute aus Tel Aviv, und die haben dann sehr erfolgreiches Theater draus gemacht: „Mayumana“ nämlich, eine wilde Mischung aus Rhythmus-Show, Tanz, Musical und Clownerie. In Israel, im Hafen der Altstadt von Jaffa, führen sie ein eigenes Haus, das jeden Abend gefüllt ist. In Madrid eröffneten sie vor kurzem eine Dependance. Und nun kommen die Israelis nach Berlin: Am 10. April ist Premiere im Theater des Westens, vier Wochen lang ist Vorstellung.

Zunächst ein paar Übersetzungshilfen. Zur Aussprache: Mayumana spricht sich mit dem Akzent auf dem „u“. Mayuuuumana. Das Wort stammt ab vom hebräischen Wort „meyumanut“, was soviel heißt wie „geschickt“. Geschickt deshalb, weil alle 15 Mayumana-Künstler die unterschiedlichsten und seltsamsten Dinge können: Ido zum Beispiel, Keyboarder und Gitarrist, der früher mal Fremdenführer in der Wüste war, bringt erstaunliche Soundeffekte zustande, indem er mit den Händen auf Ellenbogen oder Oberschenkeln herumklatscht. Sergio kann mit seinem rasenden Fingerschnippen ein Schlagzeug übertönen. Dana – Bodyguard, Schwimmlehrerin und Komikerin – macht Artistik. Und der Chef, Boaz Berman, war in Israel ein bekannter Surfer, Tiefseetaucher, Percussion-Trommler und Mitglied im nationalen Thai-Box-Team, bis er Mayumana gegründet hat – einfach so, übrigens, einfach, „um mal was Neues zu machen“.

Warum es den Leser interessieren sollte, wer da jeden Abend auf der Bühne steht, wo er doch sowieso niemanden kennen lernen kann? Er kann eben doch. Und das ist das Allerbeste: Denn nach dem Theater ist das Theater nicht zu Ende. Wie in Tel Aviv und in Madrid wird es auch in Berlin After-Show-Partys geben. Im Foyer legt dann ein DJ auf, es gibt was zu trinken, und die Künstler schauen auch noch mal vorbei.

Für die Premiere am 10. April verlosen wir fünf mal zwei Karten. Schreiben Sie an: Der Tagesspiegel, Stadtleben-Redaktion, Stichwort „Mayumana“, 10876 Berlin. Einsendeschluss ist Sonnabend, 5. April (Poststempel). Vorstellungen sind täglich außer Montag um 20 Uhr. Ticket-Telefon: 01805 / 60 11 60.

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