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Berlin: Der Nachbar soll der Mörder sein

Zwei Jahre nach dem Tod einer Nachbarin legte Henry W. ein Geständnis ab.

Zwei Jahre nach dem Tod einer Nachbarin legte Henry W. ein Geständnis ab. „Ich habe einen perfekten Mord begangen“, offenbarte er einem Arzt. Kurz zuvor hatte sich der 47-jährige Mann aus Reinickendorf bereits gegenüber einem Bekannten als Mörder der 67-jährigen Frau bekannt. Wenig später zog W. seine Selbstbezichtigungen zurück, doch ein Verfahren konnte er nicht mehr stoppen.

Im Prozess gegen W., der gestern vor dem Landgericht begann, wirft die Staatsanwaltschaft ihm Mord aus Heimtücke vor. Er soll die wehrlose Frau am 6. Juni 2005 angegriffen haben. Laut Anklage füllte W. die Badewanne und drückte ihren Kopf so lange unter Wasser, bis sein Opfer ertrank. Fünf Tage später hatten Nachbarn die Leiche entdeckt. Henry W. war da bereits mit seinem damaligen Lebensgefährten im Urlaub auf Sardinien.

Die Leiche wurde obduziert. Doch Anhaltspunkte für ein Fremdverschulden gab es nicht. Das Todesermittlungsverfahren wurde eingestellt. Der arbeitslose W. sagte nun, er habe mit seinem falschen Geständnis vor drei Monaten nur eine Einweisung in die Psychiatrie erwirken wollen. Er habe damals unter Depressionen gelitten, doch habe ihn keine Klinik aufgenommen. Da sei ihm die Idee mit einer psychiatrischen Behandlung als Inhaftierter gekommen.

Nach seiner Verhaftung aber soll ihn sein Ex-Partner schwer belastet haben. Demnach offenbarte er bereits während des Urlaubs auf Sardinien Täterwissen. Sein einstiger Lebensgefährte habe sich nur rächen wollen, konterte der Angeklagte. Für ihn habe es kein Motiv gegeben, die Frau zu ermorden. Der Prozess wird am Freitag fortgesetzt. K.G.

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