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Berlin: Der Provokateur

Peter Grottian propagiert Gewaltfreiheit und Gerechtigkeit. Und dafür mischt er seit mindestens 20 Jahren mächtig auf.

Peter Grottian propagiert Gewaltfreiheit und Gerechtigkeit. Und dafür mischt er seit mindestens 20 Jahren mächtig auf. Mit seiner neuesten Provokation hat er sich dem Vorwurf der Erpressung ausgesetzt. Als Mentor der „Initiative Berliner Bankenskandal“ unterschrieb er den Brief an 150 Anleger von Immobilienfonds der Bankgesellschaft mit der Aufforderung zur entschädigungslosen Rückgabe der Fonds oder Verkürzung der Laufzeiten.

Die Aktion erinnert an den „Grunewaldspaziergang zu den Spekulanten“ von 1981. Die Demonstration von 5000 Anhängern der Hausbesetzer und Grünen (damals Alternative Liste) verlief unfriedlich. Grottian war nicht dabei. Er stand jedoch als „Pate“ an der Seite der Hausbesetzer und wandte sich gegen die polizeiliche Räumung der Häuser. Seit 1979 ist der Politik- und Sozialwissenschaftler Professor an der Freien Universität. Insofern zählt er zum Urgestein des Otto-Suhr-Instituts, das seit APO-Zeiten als linke Kaderschmiede galt. Inzwischen ist er 60, aber sein Elan ist nicht erlahmt. Mit umstrittenen Ideen hat er immer von sich reden gemacht. So besuchte er Vergewaltiger im Knast; es ging ihm um die Einsicht der Täter. 1985 rief er mit einer Gruppe Hochschullehrer zur Arbeitsniederlegung aus Protest gegen die Stationierung von Mittelstreckenraketen auf. Er trat mit alternativen Projekten auf den Plan und mit Ideen zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit samt gerechterer Lohnverteilung. Zum diesjährigen 1. Mai startete er die Initiative „Denk Mai neu“ für Gewaltlosigkeit. Während er mit militanten Gruppen darüber redete, wurde aus diesem Kreis sein Auto angezündet. Gru

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