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Berlin: Der „schwarze Riese“ bleibt im Dunkeln

Nach elf Überfällen gibt es nicht einmal ein Phantombild

Bei der Polizei heißt er nur der „schwarze Riese“, und immer, wenn wieder ein Überfall gemeldet wird, liegt es mittlerweile nahe zu fragen: „Und, war er’s wieder?“ Schon elf Mal hat der große Unbekannte seit Mitte Januar Raubüberfälle auf Videotheken, Lebensmittelgeschäfte und ein Hotel in der Stadt verübt – den letzten am vergangenen Sonntag. Dennoch ist die Polizei dem Serientäter bislang nicht auf die Schliche gekommen, und das, obwohl er mehr als auffällig ist: Zwei Meter groß, schlank, dunkelhäutig. Bei keinem Überfall trug er eine Maske. Bekannt ist nur, dass er gepflegt aussehen und gut hochdeutsch sprechen soll. Dreimal ging er in Lichtenberg auf Beutezug, ansonsten konzentrierte er sich auf Kreuzberg, Schöneberg, Neukölln und Tempelhof (siehe Grafik).

Die Raubserie begann am 16. Januar mit einem Überfall auf eine Videothek in der Lichtenberger Weitlingstraße. Denselben Laden überfiel der „schwarze Riese“ am 6. Februar noch einmal. Die Methode, mit der er bei seinen Überfällen vorgeht, ist fast immer gleich: Mit einer auffälligen Pistole, deren eckiger Lauf circa 15 bis 20 Zentimeter lang sein soll, betritt er einen Laden und fordert die Angestellten höflich, aber bestimmt auf, Kasse oder Tresor zu öffnen. Er lässt sich das Geld einpacken und verschwindet – ob zu Fuß oder mit einem Fahrzeug konnte niemand sagen. Nicht einmal ein Foto aus einer Überwachungskamera soll es geben, ein Phantombild gibt es auch nicht. Mehr will die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen nicht sagen. Die Ermittler hören derzeit Zeugen und vergleichen deren Aussagen. Auch der Besitzer der Tempelhofer Videothek, die der Täter zuletzt überfallen hat, schweigt. Dazu habe ihm die Polizei geraten.

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