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Berlin: Der Tanzclub Blue Note hat wieder geöffnet

Das Blue Note ist wieder auf. Nach einer gründlichen Renovierung erstrahlt es in neuem Glanz, nachdem es ganz schön Patina angesetzt hatte.

Von Andreas Oswald

Das Blue Note ist wieder auf. Nach einer gründlichen Renovierung erstrahlt es in neuem Glanz, nachdem es ganz schön Patina angesetzt hatte. Nach der vorübergehenden Schließung scheint es, als ob die Leute von früher zu einem Gutteil wegbleiben. Aber vielleicht sind sie ja noch auf Ibiza und kommen erst in einigen Wochen braungebrannt zurück, wenn die Frühheimkehrer längst wieder urlaubsreif sind.

Das Blue Note hat sich in zweierlei Hinsicht verändert. Die Tanzfläche ist etwas größer und Frauen haben hier eine größere Auswahl bei den Männern. Sie können sich jedenfalls aussuchen, wen sie haben wollen, und sie scheinen sich in dieser komfortablen Situation wohl zu fühlen.

Das Blue Note war schon immer ein angesagter Kontaktbahnhof und die Mischung aus guter Bar mit guten Cocktails, attraktivem Publikum über 25, anspruchsvollen DJs und ausgesuchten Live-Bands lockte immer so viele Leute an, dass der Laden proppevoll war. Das ist heute nicht anders. Das diskrete Anbaggern funktioniert hier ebenso gut wie in einigen anderen Läden.

Und dies ist wahrscheinlich der Grund, warum sich Schöneberg und Charlottenburg gegenüber den Ausgehbezirken Friedrichshain und Mitte immer noch behaupten können: Viele West-Berliner, die bislang nicht die Muße und die Geduld hatten, sich im Ostteil der Stadt zurechtzufinden, wissen hier ganz genau, was sie bekommen. Sie stehen und tanzen zwar nicht an der Spitze des Nachtlebens, aber sie fühlen sich wohl. Und auch viele, die es regelmäßig in die Bars und Clubs in Mitte und Friedrichshain treibt, genießen gerne die Läden, die sie aus einer Zeit kennen, da Schöneberg und Charlottenburg hippe Ausgehbezirke waren.

Aber irgendwie fehlt diesen Clubs der Pep. Sicher, man kann hier gute Leute kennenlernen, aber wer das Gefühl haben will, etwas Neues zu erleben, der lässt sich dann doch lieber im Ostteil der Stadt durch das Nachtleben treiben.

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