zum Hauptinhalt

Berlin BVG: Der Test mit dem elektronischen Ticket kommt nicht voran

Der Test mit dem elektronischen Ticket bei der BVG kommt nicht voran

Angekündigt war Folgendes: 25 000 Menschen testen ab 1. Oktober auf zwei U-Bahn-, zwei Bus-, einer Tram- und fünf S-Bahn-Linien den elektronischen Fahrausweis namens "Tick.et". Das ist nun weitgehend geplatzt. 7000 Freiwillige sind derzeit erst mit der Karte unterwegs. Installiert sind die Terminals erst bei der U-Bahn. In der Straßenbahn-Linie 2 sollen die Geräte am 1. November folgen, in den 100er- und 348er-Bussen erst am 1. Dezember. Die S-Bahn will ihre Geräte Ende November zwischen Zoo und Alex aufstellen, sagte Sprecher Ingo Priegnitz. BVG und S-Bahn testen das Ticket gemeinsam.

Im Sommer hatte die BVG angekündigt, dass der bargeldlose Fahrschein im Jahr 2002 flächendeckend eingeführt wird, wenn es ein "Null-Fehler-System" wird. So hatte es BVG-Vorstandschef Rüdiger vorm Walde bei der Einführung von "tick.et" verlangt. Anderenfalls werde der Versuch abgebrochen. "Wir liegen im Plan", behauptet die BVG jetzt trotzig. Ende des Jahres wolle man die 25 000 erforderlichen Tester rekrutiert haben.

Nach "Null Fehlern" sieht es derzeit auch nicht aus. Die Tester sind froh, wenn das Gerät die Chipkarte akzeptiert. "Das Ein- und Aus-Checken scheitert häufig", sagte ein Tester dem Tagesspiegel. Vor ein, zwei Wochen sei die Fehlerquote nicht so groß gewesen. Denn offensichtlich hat die BVG auch bei der Bedienung zu viel versprochen. Denn die Lesegeräte akzeptieren die Chips nur, wenn man kurz stoppt, räumt BVG-Experte Detlev Kruse ein. Angekündigt hatte die BVG, dass ein "Dran vorbei führen" reiche. Kruse: "Generell arbeitet die Technik sehr stabil."

Erkannt, aber noch nicht behoben ist ein weiteres Problem: Alle Signaltöne der Lesegeräte sind derart laut, dass sich sämtliche Fahrgäste auf dem Bahnsteig neugierig umdrehen, was dort denn passiert. "Ich fühle mich dann wie ein ertappter Schwarzfahrer", ärgert sich ein Tester. Geplant war eigentlich, dass nur echte Schwarzfahrer akustisch gebrandmarkt werden.

Ein anderes, eigentlich lapidares Problem will die BVG demnächst beheben: Denn es wurde vergessen, die gelben "Check-In"- und blauen "Check-Out"-Säulen mit Aufklebern zu beschriften.

Mit der angekündigte Befragung der Tester hat die BVG noch nicht begonnen. Deshalb gibt es noch keine offiziellen Erkenntnisse über die Akzeptanz. Informationen gibt es unter Telefon 2562 3888.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false