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Berlin: Der Therapeut für die Folteropfer

Ferdinand Haenel, 51 Beruf Arzt für Psychiatrie und Psychotherapie am Behandlungszentrum für Folteropfer Alltag Sich jeden Tag anzuhören, was Menschen anderen antun können, ist ein hartes Tagwerk. Ferdinand Haenel macht das seit zwölf Jahren, im Behandlungszentrum für Folteropfer, einer Einrichtung, die sich vor allem aus Spenden von Familienministerium, UNO und EU finanziert.

Ferdinand Haenel, 51

Beruf

Arzt für Psychiatrie und Psychotherapie am Behandlungszentrum für Folteropfer

Alltag

Sich jeden Tag anzuhören, was Menschen anderen antun können, ist ein hartes Tagwerk. Ferdinand Haenel macht das seit zwölf Jahren, im Behandlungszentrum für Folteropfer, einer Einrichtung, die sich vor allem aus Spenden von Familienministerium, UNO und EU finanziert. Etwa 500 Patienten kommen im Jahr hierher, Menschen, die einen Asylantrag gestellt haben oder von der UNO über eine Kontingentregelung zur Behandlung zugeteilt worden sind. Die größte Gruppe stellten immer noch Kurden aus der Türkei, sagt Haenel. Und es sind keine alten Geschichten, die sie ihm erzählen – „man muss davon ausgehen, dass in den Gefängnissen von Südostanatolien auch heute noch gefoltert wird.“ Er behandelt aber auch Menschen aus etwa 30 weiteren Ländern – insgesamt werde in mehr als 130 Nationen gefoltert, sagt Haenel. Manchmal, sagt er, sei es schwer für ihn, „die Contenance zu wahren“ – auch, weil er immer gegen die Behörden arbeiten müsse. 30 Prozent seiner Patienten seien ständig von Abschiebung bedroht, was die Traumatisierungen verstärke und so die Behandlung immer wieder sabotiere.Foto: Mike Wolff/Text: rcf

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