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Berlin: Der unbekannte Tote

Holger Geske wurde erschlagen in seiner Wohnung gefunden – doch kaum jemand hatte Kontakt zu ihm

Niemand hat etwas gesehen im Haus, niemand hat etwas gehört, niemand kennt das Opfer. Am Dienstagabend fanden die Eltern ihren 36 Jahre alten Sohn Holger Geske mit eingeschlagenem Schädel in seiner Wohnung. Die Kripo steht vor einem schwierigen Mordfall. Ein Motiv sei bislang nicht zu erkennen, sagte der Leiter der 5. Mordkommission, Michael Hoffmann. Ähnlich karg ist die gesamte Faktenlage der Polizei bei ihrer Suche: Geraubt wurde offensichtlich nichts in der Wohnung an der Sembritzkistraße 13 in Steglitz. In der Wohnung wurde nichts gefunden, was auf den Täter schließen lasse, sagte Hoffmann. Das Mordwerkzeug ist unbekannt, es sei nicht zu zweit oder zu mehreren zuvor gefeiert und getrunken worden. Und von Einbruchsspuren gebe es auch keine Spur.

Holger Geske lebte alleine und zurückgezogen in der Steglitzer Dreizimmerwohnung. Bis vor zwei Jahren wohnte der Arbeitslose mit seiner Oma Maria zusammen. Sie starb vor zwei Jahren, der Enkel erbte die Eigentumswohnung und blieb dort wohnen. Zu seinen Eltern hatte Geske nur sporadischen Kontakt. Da sie ihren Sohn seit zwei Wochen nicht telefonisch erreichen konnten, machten sich Vater und Mutter Sorgen. Sie fuhren zur Wohnung – und fanden die Leiche gegen 19 Uhr mit schwersten Kopfverletzungen. Der oder die Täter sollen mit einem schweren Gegenstand massiv auf den jungen Mann eingeschlagen haben. Er konnte von den Angehörigen nicht zweifelsfrei identifiziert werden. Die Leiche soll möglicherweise schon seit zwei Wochen unbemerkt in der geschlossenen Wohnung gelegen haben. Eine feste Freundin oder einen festen Freund soll der Arbeitslose nicht gehabt haben. „In der Wohnung ist nie gefeiert oder gegrölt worden“, sagten die wenigen Nachbarn den Ermittlern. Kontakt hatte keiner im Haus zu dem Mann. Früher soll Geske als Briefträger gearbeitet haben, seit Jahren war er arbeitslos.

Da die Eltern über den Bekanntenkreis ihres Sohnes gar nichts sagen konnten, hofft die Polizei jetzt, durch die Veröffentlichung des Fotos des Toten Angaben zu seinen Kontaktpersonen und zu einem möglichen Motiv zu finden. Hinweise an die 5. Mordkommission unter der Telefonnummer: 4664 911502. Ha

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