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Berlin: Deutlich mehr Einbrüche

Zahl der Straftaten in den ersten fünf Monaten 2011 steigt überraschend stark Eigentumsdelikte mit größtem Anteil, aber Rückgang bei der Jugendgewalt

Laut einer aktuellen Polizeistatistik ist die Zahl der Straftaten in den ersten fünf Monaten dieses Jahres überraschend stark gestiegen. Wie die Polizei am Sonnabend mitteilte, wurden 210 000 Taten registriert, dies sind 11,3 Prozent mehr. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es 189 000. Den größten Anteil an der Zunahme um 21 400 Anzeigen haben mit gut 15 000 die Eigentumsdelikte. Besonders drastisch ist die Steigerung beim Wohnungseinbruch mit plus 45,5 Prozent und beim Fahrraddiebstahl mit plus 45,6 Prozent.

Bei den Einbrüchen in Wohnungen registrierte die Polizei bis Ende Mai 3708 Anzeigen. In den ersten fünf Monaten des Vorjahres waren es 2547.  Wie berichtet, haben sich viele Serientäter vom hohen Verfolgungsdruck bei Raubdelikten abschrecken lassen und sind auf Einbrüche umgestiegen. Der Anteil der sogenannten nichtdeutschen Tatverdächtigen lag 2010 bei knapp 42 Prozent. Unter ihnen waren viele Polen, Rumänen und Serben. Da bereits 2009 die Zahl der Einbrüche deutlich gestiegen war, hatte die Polizei bereits 2010 hier einen Schwerpunkt gesetzt, hieß es gestern in der Mitteilung des Präsidiums. So sei die Spurensicherung ebenso verstärkt worden wie die Information der Bevölkerung. Doch gebracht hat das wenig, sank doch die Aufklärungsquote 2010 mit knapp 10 Prozent auf den niedrigsten Stand der letzten zehn Jahre.

Beliebt bei Tätern sind weiterhin leicht aufzubrechende Türen von Altbauwohnungen in der Innenstadt, aber auch Villen und Häuser am Stadtrand. Vorrangig betroffen sind nach Polizeiangaben Zehlendorf, Hohenschönhausen, Karow, Lichterfelde und Frohnau. Während beim Wohnungseinbruch viele Gelegenheitstäter unterwegs sind, die mit technischer Sicherung der Türen relativ einfach abzuschrecken sind, handelt es sich bei Einbrechern in Einfamilienhäuser nach Polizeiangaben häufig um „kleine, spezialisierte, organisierte und nicht selten international vernetzte Gruppierungen“.

Beim Anstieg beim Fahrraddiebstahl dürfte das bessere Wetter eine Rolle gespielt haben. 2010 stoppten Eis und Schnee in den ersten Monaten die Radfahrer, in diesem Jahr nur im Januar. 2010 wurden 5185 Räder gestohlen, in diesem Jahr 7557. Doch die meisten Räder werden ohnehin in der zweiten Jahreshälfte gestohlen: Im Gesamtjahr 2010 verschwanden in Berlin 20 000 Räder.

In der Statistik zugenommen hat auch das Schwarzfahren um 6329 Fälle. Dies sind jedoch nur nachgeholte Anzeigen, da die BVG im Vorjahr wegen einer technischen Panne monatelang keine Anzeigen stellen konnte. Die Zahl der Brandstiftungen stieg um 22,6 Prozent auf 547.

Gute Nachrichten gibt es nur bei der Jugendgruppengewalt mit minus 29,3 Prozent auf 900 Taten. Konstant blieb die Zahl bei Raubtaten sowie Körperverletzungen im öffentlichen Nahverkehr.

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