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Berlin: Deutsch und Mathe in Leistungsgruppen - Startschuss in den Klassen 5 und 6

Schulsenator Klaus Böger (SPD) hat die Weichen für die Einführung getrennter Leistungsgruppen in den Klassen 5 und 6 gestellt. In einem Entwurf für ein Rundschreiben, das dem Tagesspiegel vorliegt und an alle Grundschulen gehen soll, heißt es, dass die Hauptfächer spätestens ab Sommer 2001 in zwei Niveaugruppen (A- und B-Kurse) zu unterrichten sind.

Schulsenator Klaus Böger (SPD) hat die Weichen für die Einführung getrennter Leistungsgruppen in den Klassen 5 und 6 gestellt. In einem Entwurf für ein Rundschreiben, das dem Tagesspiegel vorliegt und an alle Grundschulen gehen soll, heißt es, dass die Hauptfächer spätestens ab Sommer 2001 in zwei Niveaugruppen (A- und B-Kurse) zu unterrichten sind. Es sei sogar "sehr zu begrüßen", wenn Grundschulen schon im kommenden Schuljahr damit begönnen. Allerdings erhalten sie dabei erheblichen Spielraum: Die Gesamtkonferenz kann selbst entscheiden, ob sie den fünfstündigen Unterricht in Deutsch und Mathematik - in Klasse 6 auch in der 1. Fremdsprache - komplett oder nur teilweise auf die beiden Niveaustufen aufteilt. Sogar eine Beschränkung auf zwei Stunden ist möglich, so dass die restlichen drei Stunden weiter im festen Klassenverband stattfänden. Die CDU sprach von einem "sehr ordentlichen Einstieg" in die Leistungsdifferenzierung.

Die Zugehörigkeit zu den beiden Niveaustufen soll halbjährlich überprüft werden. Bei "begründeten Ausnahmen" könne auch zwischendurch gewechselt werden. Auf dem Zeugnis wird unter der Rubrik "Bemerkungen" angegeben, ob der Schüler in der A- oder B-Gruppe unterrichtet wurde. Begründet durch die "spezifische Situation" einer Schule können Kollegien auch Abweichnungen vom beschriebenen Grundmodell beantragen. Damit will die Schulverwaltung auch Skeptiker mit ins Boot holen.

Er sei "froh" darüber, dass die Leistungsgruppen erst 2001 verbindlich eingeführt würden, sagte gestern Bernd Woitinek, Leiter der Marzahner Sonnenhut-Grundschule, und verwies auf offene Fragen etwa bei den Auswirkungen auf die Behindertenintegration. Uwe Blachnik von der Homer-Grundschule in Prenzlauer Berg bezweifelt, dass die äußere Differenzierung in dieser Form ausreicht, die Grundschulen attraktiver zu machen. Der Ansturm auf die grundständigen Gymnasien werde anhalten.

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