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Der IRE von Hamburg nach Berlin ist zwar günstiger, dauert aber mehr als drei Stunden.

© dpa

Deutsche Bahn: Billigzug fährt bald öfter zwischen Berlin und Hamburg

Weil die günstigere Zugverbindung im IRE von Berlin nach Hamburg viele Fahrgäste anlockt, setzt die Bahn ab 7. September sonntags einen weiteren Zug ein. Ab Dezember wird es sogar noch mehr Fahrten geben.

Billig bringt auch der Bahn Erfolg. Weil der seit Mitte April einmal am Tag fahrende Billigzug zwischen Berlin und Hamburg, kurz IRE (Interregio-Express)  genannt, an den Wochenenden weit mehr Fahrgäste angelockt hat als die Planer erwartet hatten, setzt die Bahn kurzfristig vom 7. September an sonntags einen weiteren Zug ein. Nach dem Fahrplanwechsel am 14. Dezember wird es dann sogar täglich zwei Verbindungen zum besonderen Sparpreis zwischen den beiden größten deutschen Städten geben.

Die Bahn lockt bei der Billigverbindung mit einem Fahrpreis von 19,90 Euro zwischen Berlin und Hamburg. Die Hin- und Rückfahrt ist für 29,90 Euro zu haben. Dagegen sind beim  Normalpreis für die einfache Fahrt mit dem ICE 78 Euro fällig, mit Rückfahrt verlangt die Bahn hier 156 Euro. Allerdings dauert die Fahrt mit dem – teuren – ICE auch nur etwas mehr als eineinhalb Stunden, während der kleine Bruder IRE mehr als drei Stunden für die Fahrt braucht. Er fährt den längeren und langsameren Weg über Stendal, Salzwedel, Uelzen und Lüneburg, während der schnelle ICE auf der für Tempo 230 ausgebauten Strecke über Wittenberge rast.

Die Bahn bietet im IRE bisher rund 400 Sitzplätze an. An den Wochenenden stiegen aber bis zu etwa 600 Fahrgäste ein, sagte jetzt Projektplaner Carsten Moll. Sonnabends habe man deshalb bereits seit zwei Wochen den Zug von sechs auf acht Wagen verlängert. Sonntags könne jedoch nur ein zusätzlicher Wagen angekuppelt werden, weil an diesem Tag im Hamburger Hauptbahnhof der Platz  für einen längeren Zug fehle. Dort stehen dann zwei Züge auf einem Gleis am Bahnsteig.

Erweitertes Angebot gilt vorerst bis Dezember 2015

Deshalb setzt die Bahn jetzt sonntags den Zusatzzug ein, der im Hauptbahnhof in Berlin um 15.42 Uhr knapp zwei Stunden später abfährt als der Regelzug. In Hamburg fährt er um 18.44 Uhr ab, während der Regelzug die Hansestadt um 18.11 Uhr verlässt. Der Zusatzzug hält aber zwischen Berlin und Hamburg nur in Stendal,  weil er über eine andere Strecke fährt.

Zum Fahrplanwechsel im Dezember übernimmt der beim Regionalverkehr eingeordnete IRE dann zwischen Berlin und Hamburg die Rolle des bisherigen Fernzuges Breslau-Hamburg. Die polnische PKP IC stellt die Verbindung ein. Die Deutsche Bahn übernimmt den Fahrplan auf ihren Gleisen und bietet dann täglich den zusätzlichen IRE als Regionalzug zwischen Berlin und Hamburg an – mit allen bisherigen Unterwegshalten.

Das erweiterte Angebot mit den Billigzügen gilt vorerst nur bis Dezember 2015. Da die Bahn für diese Verbindung , anders als sonst im Regionalverkehr, keinen Zuschuss von den Ländern erhält, fährt sie auf Dauer nur, wenn sie Gewinn macht. Noch habe man die schwarzen Zahlen nicht erreicht, sagte Moll. Doch man sei auf einem guten Weg.

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