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Berlin: Deutschlands Pisa-Chef kritisiert Berliner Schulstruktur

Deutschlands Pisa-Chef Manfred Prenzel hat Berlin indirekt aufgefordert, das Nebeneinander von Gesamtschulen und Hauptschulen zu beenden. Es sei „historisch etwas schief gegangen“, als man sich für diese Schulstruktur entschieden habe, sagte er gestern auf einer CDU-Veranstaltung im Abgeordnetenhaus.

Deutschlands Pisa-Chef Manfred Prenzel hat Berlin indirekt aufgefordert, das Nebeneinander von Gesamtschulen und Hauptschulen zu beenden. Es sei „historisch etwas schief gegangen“, als man sich für diese Schulstruktur entschieden habe, sagte er gestern auf einer CDU-Veranstaltung im Abgeordnetenhaus. Die Gründung der Gesamtschulen habe zu dem Nebeneffekt geführt, dass „die Hauptschulen immer kleiner und immer schwieriger wurden“. Da müsse man „rangehen“. Ähnliches gelte für die wenigen anderen Bundesländer, in denen es ebenfalls beide Schulformen gebe.

Prenzel hatte bereits vormittags mit Bildungssenator Klaus Böger (SPD) über Berlins Pisa-Ergebnisse gesprochen. Böger hat allerdings Strukturveränderungen in Berlin wiederholt abgelehnt und erst kürzlich die Abschaffung der Hauptschulen mit dem Hinweis abgetan, er sehe nicht, dass schwierige Schüler in Gesamtschulen besser gefördert würden als in Hauptschulen.

Prenzel warnte bei der CDU-Veranstaltung vor den „irrsinnigen Folgekosten“, die dadurch entstünden, dass ein großer Teil der Berliner Schüler – darunter auch 75 Prozent der Hauptschüler – nicht über die unterste Kompetenzstufe hinauskämen. Hier müsse sich etwas ändern. Den Lehren gelinge es leider nicht, alle Potentiale der Schüler auszuschöpfen. Dies erkenne man daran, dass die Berliner Schüler im Problemlösen gut, in Mathematik aber nur mäßig abschnitten. Ihr Denkvermögen werde nicht ausgeschöpft. sve

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