zum Hauptinhalt
Ärger für Sido und Bushido

© dapd

Dicker Fisch für zwei Rapper: Bushido und Sido sollen illegal geangelt haben

Die Berliner Rapper Bushido und Sido haben sich unlängst als Angler geoutet. Nun wurde gegen Sido Anzeige wegen Schwarzfischens erstattet. Bushido, der Angelscheine für "typisch deutsch" hält, soll als Zeuge aussagen.

Der Brief des Polizeipräsidenten an „Herrn Anis Mohamed Youssef Ferchichi“ stammt vom 22. Dezember 2011. Darin wird der Empfänger – besser bekannt unter seinem Künstlernamen Bushido – zu einer Zeugenaussage „wegen des Verdachts der Fischwilderei nach § 293 StGB“ aufgefordert. Er wird gebeten, einen beiliegenden Fragebogen auszufüllen. Grund dafür ist ein Interview, zu dem der „Kulturspiegel“ Bushido und dessen Kollegen Sido vergangenen November an den Tegeler See lud. In dem Gespräch outeten sich die Rapper als passionierte Angler. Und gaben auf Nachfrage zu, nicht im Besitz einer Erlaubnis zu sein. „Angelscheine sind so typisch deutsch“, gab Bushido zu Protokoll. Sido widersprach nicht und erzählte freimütig von Angelausflügen mit seinem Großvater in der Kindheit.

Ein Leser des Blattes fand daran offenbar Anstoß – und rief anonym beim Fischereiamt Berlin an. Nun ermittelt die Polizei. Sehr zum Ärger von Bushido. „Ihr seid auf jeden Fall richtig korrekt!!!“, kommentierte der Rapper das Schriftstück ironisch, das er am Montag auf seiner Facebook-Seite postete. Laut Schreiben ist auch „Herr Würdig (Sido)“ beschuldigt. Bei der Polizei wollte man sich auf Nachfrage zu dem Vorgang nicht äußern.

Ärgerlich dürfte das Verfahren für die beiden Rapper vor allem aus einem Grund sein: Die Hoffnung auf einen Weihnachtskarpfen, den sie im Tegeler See zu fangen gedachten, erfüllte sich nicht, den ganzen Nachmittag über biss kein Fisch an. An mangelndem Know-how wird es nicht gelegen haben, denn in dem Gespräch rühmte sich Bushido damit, während eines Urlaubs in Costa Rica einst eine 35-Kilo-Dorade gefangen zu haben. Einen Fotobeweis dafür gebe es bloß deshalb nicht, weil der Akku seines Mobiltelefons leer gewesen sei. An den Tegeler See hatte es Bushido bis zum Zeitpunkt des Interviews jedoch noch nie gezogen, zumindest nicht zum Fischen. Er sei ein „Hochsee-Angler“, habe schon in Thailand, auf den Bahamas, Malediven und Seychellen geangelt, sagte der 33-Jährige. Dass er im „Kulturspiegel“ trotzdem mit einem Fisch an der Angel gezeigt wird, hat einen Grund: Der Fotograf des Magazins hatte vorsichtshalber einen Karpfen mitgebracht.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false