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Berlin: Die aktuelle Frage: Wie werden die Spenden der Berliner im Erdbebengebiet Izmit verteilt?

In der Türkei engagieren sich viele Helfer unter schwersten Bedingungen, um die Menschen zu unterstützen, die das Beben überlebt haben. Im Moment installieren Mitarbeiter des Roten Halbmonds und andere Freiwillige in einem Sportstadion in Gölcük ein Zeltlager.

In der Türkei engagieren sich viele Helfer unter schwersten Bedingungen, um die Menschen zu unterstützen, die das Beben überlebt haben. Im Moment installieren Mitarbeiter des Roten Halbmonds und andere Freiwillige in einem Sportstadion in Gölcük ein Zeltlager. Zu den Ärzten, die dort tätig sind, gehört Erol Ergüler. Der Nuklearmediziner engagiert sich auch als Verbindungsmann der türkischen Organisationen in Berlin. Er ist Anfang 40, stammt aus dem ostanatolischen Ort Gaziantep und ist bei dem Mediziner Ali Nadir Savaser in Berlin ausgebildet worden. Annette Kögel erreichte Erol Ergüler im Ortsteil Gölcük von Izmit über sein Handy.

Herr Ergüler, wo genau in der Türkei befinden Sie sich gerade?

Ich stehe hier mitten im Sportstadion in Gölcük. Es regnet gerade in Strömen, und eines der Problem ist, dass wir keinen Strom haben. Wir bauen gerade ein Zeltlager auf. Heute sind etwa 600 Leute hierher gezogen. Insgesamt sollen 500 Zelte à fünf Personen installiert werden, so dass in dem Stadion etwa 2500 Menschen vorübergegehend Obdach finden können.

Unzählige Berliner haben schon Geld oder Sachmittel gespendet. Wie klappt die Verteilung der Güter?

Die Sachen, die wir über die Spedition Cerrah und Turkish Airlines aus Berlin bekommen, werden hier von Mitarbeitern des Roten Halbmonds verteilt. Sie müssen eines wissen: Alle Fachleute, alle zuständigen Behördenmitarbeiter, alle Verwaltungskräfte aus der Region sind tot. Das bedeutet, dass viele Helfer wie ich aus anderen Gebieten der Türkei und aus dem Ausland hierher kommen mussten und jetzt teils ohne örtliche Fachkenntnis auskommen müssen.

Was könnte Ihrer Ansicht nach noch besser funktionieren?

Die Versorgung der Menschen in den Zentren der grossen Städte klappt gut. Aber all diejenigen, die außerhalb wohnen, in kleinen Dörfern oder Ortschaften, brauchen dringend Hilfe. Sie kommen nicht weg von ihren eingestürzten Häusern oder wollen es auch gar nicht, deshalb muss die Infrastruktur dringend verbessert werden.

Das heißt, die Menschen außerhalb der Großstädte profitieren bislang nicht in ausreichendem Maße von den Spenden?

Da muss noch einiges verbessert werden. Ich habe vorhin 30, 40 Lastwagen gesehen, vollgepackt mit Hilfsgütern, aber es gibt nach meinem Eindruck bislang noch keinen, der die Autos dorthin fährt, wo man ihre Ladung dringend benötigt.

Herr Ergüler[wo genau in der Türkei bef]

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