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Berlin: Die Ampel-Offensive

Senat will Zahl der Verkehrsopfer senken – auch mit vielen neuen Zebrastreifen

Die Statistik der Polizei liest sich so: Mit 74 Toten ist die Zahl der Verkehrsopfer in Berlin im vergangenen Jahr deutlich angestiegen. Das sind sieben mehr als noch in 2005. Deshalb sollen die Zebrastreifen in Berlin jetzt eine Renaissance erleben. 54 neue Überwege sind geplant – sowie neue 28 Fußgängerampeln.

Es habe sich gezeigt, dass die Zebrastreifen eine kostengünstige Alternative sind, um die Aufmerksamkeit der Autofahrer zu erregen und die Sicherheit zu steigern, sagte Manuela Damianakis, Sprecherin von Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer. Je nach Standort koste ein Überweg zwischen 20 000 und 35 000 Euro. Eine Lichtsignalanlage kostet zwischen 50 000 und 100 000 Euro.

Wurden im vergangenen Jahr 15 Zebrastreifen neu angelegt, sollen in diesem Jahr knapp die vierfache Zahl fertiggestellt oder zumindest mit dem Bau begonnen werden. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei im Bereich von Schulen wie beispielsweise vor der Friedrichsfelder Grundschule in der Rummelsburger Straße (Lichtenberg) und der Regenbogenschule in der Morusstraße (Neukölln). Allein zehn Zebrastreifen sind in Charlottenburg-Wilmersdorf vorgesehen, jeweils acht in Mitte, Reinickendorf und Steglitz-Zehlendorf.

Die Zahl der Fußgängerampeln wird um 28 wachsen. Das entspricht dem Durchschnitt der Vorjahre, sagte Damianakis. Auf den rund 5300 Kilometern öffentlicher Straßen in Berlin gibt es derzeit knapp 2000 Lichtsignalanlagen.

Bis 2010 wollen die Behörden mit einer Vielzahl von Maßnahmen die Zahl der getöteten und schwer verletzten Verkehrsopfer um 30 Prozent gegenüber den Werten von 2004 verringern.Damals starben 71 Menschen. Ein Schwerpunkt wird auf Raser gelegt. Allein im ersten Halbjahr 2006 wurden bei Messungen der Polizei 390 000 Temposünder ermittelt, von denen 250 000 die zulässige Geschwindigkeit um mehr als 20 Stundenkilometer überschritten hatten.

Mit einem neuen Gerät sollen Fahrzeuglenker jetzt animiert werden, ihren Fuß vom Gas zu nehmen. Vor der Carl von Linné-Schule für Körperbehinderte in der Paul-Junius-Straße in Lichtenberg wird am nächsten Mittwoch das erste Dialog- Display aufgestellt. Dabei handelt es sich um eine stationäre Messanlage mit Anzeigetafel, auf der Kinder dem Autofahrer je nach Tempo „Danke“ oder „Langsamer“ signalisieren.

Rainer W. During

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