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Berlin: Die Berliner Helfer kehren zurück

Die im türkischen Katastrophengebiet eingesetzte Rettungshundestaffel des Arbeiter-Samariter-Bundes wurde gestern am späten Abend in Berlin zurückerwartet. Am Vormittag hatte die Hilfsmannschaft ihre Arbeit in Gölcük abgebrochen und wartete am Flughafen in Istanbul auf einen Rückflug nach Berlin.

Die im türkischen Katastrophengebiet eingesetzte Rettungshundestaffel des Arbeiter-Samariter-Bundes wurde gestern am späten Abend in Berlin zurückerwartet. Am Vormittag hatte die Hilfsmannschaft ihre Arbeit in Gölcük abgebrochen und wartete am Flughafen in Istanbul auf einen Rückflug nach Berlin. "Unsere Helfer sind wohlauf, aber absolut am Ende ihrer Kräfte", berichtete der Pressesprecher der Hilfsorganisation, Hans-Jürgen Müller. Sie hätten noch bis Sonntag um 4 Uhr nach Leichen gesucht, nachdem sie darum gebeten worden seien. Ursprünglich wollte die Rettungs-Mannschaft am Sonnabend um 20 Uhr aufbrechen. Zuvor hatten die Samariter zusammen mit russischen, türkischen und niederländischen Helfern in Gölcük ein achtjähriges Kind lebend gerettet. In der Nacht seien jedoch keine Überlebenden mehr gefunden worden, sagte Müller.

Offenbar gab es erhebliche Probleme mit dem Rückflug des Teams. Nach Darstellung des ABS-Sprechers war es anfangs nahezu aussichtlos, einen Flug zu bekommen. Helfer würden nicht bevorzugt behandelt, und in Istanbul stünden Tausende an den Flugschaltern. Am Flughafen Tegel und in Schönefeld war gestern von dem Ansturm allerdings nicht viel zu spüren. In Schönefeld waren in der Nacht nur zwei Flugzeuge aus Istanbul gelandet. In Tegel brachte am Sonntagmittag ein Flugzeug der Turkish Airlines mit zwei Stunden Verspätung erschöpfte Passgiere nach Berlin.

Unterdessen hat die Bundesregierung erklärt, dass sie die Einreise für die Opfer des Erdbebens in der Türkei erleichtern will. "Wir können uns vorstellen, dass Kinder nach Deutschland kommen, ohne ein Visum beantragen zu müssen", sagte der Staatssekretär im Bundesinnenministerium, Claus Henning Schapper, der Deutschen Welle. Auch von anderen nahen Verwandten der in Deutschland lebenden Türken würden keine Visa verlangt. Laut Schapper wird die Bundesregierung am Montag das weitere Vorgehen mit den Bundesländern beraten und dann Einzelheiten bekanntgeben. Grundsätzlich halte es die Regierung jedoch für besser, den Menschen in der Türkei zu helfen.

Ungeachtet der Schwierigkeiten dort laufen die Hilfsmaßnahmen in Berlin auf Hochtouren. Auch die Ingenieurgesellschaft Drees und Sommer/Kohlbecker Gesamtplan am Potsdamer Platz hat jetzt eine Sammelaktion für die Erdbebenopfer gestartet. In einem Rundschreiben hat sie am Freitag alle Firmen auf dem Baufeld von der Aktion benachrichtigt. Sachspenden wie Kleidung, Schuhe, Trockennahrung, Cremes, Babypuder, Hygieneartikel und "alles, was Ihnen einfällt, um den täglichen Bedarf eines Menschen zu decken", würden benötigt. Die Turkish Airlines habe bereits schriftlich zugesagt, am kommenden Sonnabend von Berlin aus einen Container gratis in die Türkei zu fliegen. Abgabe-Ort ist die Linkstraße (Gesamtbauleitung) am Potsdamer Platz, direkt beim Wachpersonal. Der letzte Abgabetermin ist Freitag, 27. August, bis 18 Uhr. Außerdem hat die deutsch-türkische Presseagentur AYPA ihre Internetseiten zu einem Forum "Erdbeben Türkei" unter der Adresse www.aypa.de umgestaltet. Darin könnte laut AYPA-TV zum Beispiel in Opfer-Namenslisten lokaler türkischer Medien eingesehen werden. Unter der Rubrik TOP-Links/Link-Liste gebe es den Querverweis auf Erdbebenopfer-Suchmaschinen.

Suzan Gülfirat

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