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Berlin: Die CDU-Zentrale in Berlin ist für Kohl "ein großer Wurf"

Als letzte der großen Parteien hat sich die Union entschieden / Einzug im Jahr 2000VON EVA SCHWEITZER BERLIN (esch/ca).Nun hat sich, als letzte Partei, auch die CDU für eine Bundeszentrale in Berlin entschieden: Die Christdemokraten wollen auf dem Klingelhöferdreieck am Tiergartenrand ein "futuristisches Gebäude" bauen, das im Jahr 2000 fertig wird.

Als letzte der großen Parteien hat sich die Union entschieden / Einzug im Jahr 2000VON EVA SCHWEITZER BERLIN (esch/ca).Nun hat sich, als letzte Partei, auch die CDU für eine Bundeszentrale in Berlin entschieden: Die Christdemokraten wollen auf dem Klingelhöferdreieck am Tiergartenrand ein "futuristisches Gebäude" bauen, das im Jahr 2000 fertig wird.Die Union sei "zutiefst davon überzeugt, das das ein großer Wurf wird", sagte der Bundeskanzler und CDU-Vorsitzende Helmut Kohl, als er die Pläne gestern in Berlin vorstellte.Auf die Frage nach einem Namen für das Gebäude sagte Kohl: "Nein, den haben wir nicht, wir haben das Haus ja noch nicht mal gebaut".Der Bundesvorstand der CDU hatte das Gelände, auf den die Abmessungen des künftigen Bauwerks schon mit Luftballons markiert sind, zuvor besichtigt. Mit der Architektur wolle man zeigen, daß die CDU die modernste Partei Deutschlands sei, sagte CDU-Generalsekretär Peter Hintze.Kohl sprach von "einer wichtigen Entscheidung" für seine Partei.Der Vorstand habe Standort und Architektur einstimmig gebilligt.Hintze meinte, mit dem Gebäude wolle die CDU Berlin "ein kleines Stück weltstädtischer Architektur mitliefern".Schon bei der Besichtigung des Geländes am Vormittag zuvor drängelte sich die CDU-Prominenz auf dem Baufeld: Neben Hintze kamen Helmut Kohl, Rita Süssmuth, Norbert Blüm, Manfred Kanther, Claudia Nolte, sowie Eberhard Diepgen und Senatsbaudirektorin Barbara Jakubeit.Das Gebäudedach wurde durch rote, die sechs Stockwerke durch weiße Luftballons markiert: 18 Meter hoch wird das Haus sein, 60 Meter lang, 5000 Büroquadratmeter wird es haben. Der Architekt Karl-Heinz Petzinka sprach von einem "sehr aufregenden Haus" mit einem ellypsoiden, gläsernen Körper.Bauherr Groth rechnet mit einem Baubeginn im April oder Mai 1998.Fertig dürfte es erst 2000 sein.Das Haus soll nach Angaben Hintzes 65 Millionen Mark kosten: "Wir wollen günstiger bauen als unsere politischen Mitbewerber".Groth wies bei der Besichtigung des Baugeländes auf die "hervorragende Lage" des Hauses hin, vor allem dann, wenn die geplante U-Bahnlinie 3 erbaut worden sei.Die Corneliusstraße werde für Autos gesperrt, die CDU bekomme eine Zufahrt.Das Grundstück ist noch in Landesbesitz, soll aber demnächst an Groth und Graalfs gehen.Das Unternehmen wird dort außer der Parteizentrale noch "Komfort- und Servicewohnungen" bauen.Ob die CDU ihr Gebäude least, kauft oder mietet, ist noch nicht entschieden.Am Rande der Begehung wurden Zweifel laut, ob eine Anmietung tatsächlich günstiger sei als ein Kauf.Jedoch habe es Groth gegenüber der Bundespartei verstanden, sein Projekt gut zu verkaufen, hieß es. Der Bodenrichtwert für das Grundstück beträgt 5000 Mark pro Quadratmeter.Soviel haben auch die Länder bezahlt, die nördlich der CDU ihre Botschaften bauen.Die CDU hätte - wie die nahe Adenauerstiftung auch - bis Mitte 1996 einen Abschlag auf den Kaufpreis bekommen können, weil es sich bei der Bundeszentrale um eine hauptstadtnahe Organisation handelt.Diese Bestimmung sei jedoch ausgelaufen, hatte Finanzstaatssekretär Peter Kurth im Abgeordnetenhaus erklärt.Alternativ zum Klingelhöferdreieck hätte die CDU auch auf einem bundeseigenem Grundstück am Kapelleufer, nahe dem Reichstag bauen können.Auch mehrere Gebäude privater Investoren waren im Gespräch, darunter das Mosse-Palais. Die SPD hat schon seit 1996 das Willy-Brandt-Haus an der Stresemannstraße.Die Grünen haben einen Altbau am Platz vor dem neuen Tor erworben, der derzeit saniert wird.Die FPD hat einen sanierungsbedürftigen Altbau an der Reinhardtstraße erworben.Die Liberalen versuchen dabei, sich den Ausbau mehr oder weniger vom Steuerzahler finanzieren zu lassen: Sie verkaufen Steine für das Haus für 500 Mark pro Stück; der Erwerber kann dies als Parteispende von der Steuer absetzen.

EVA SCHWEITZER

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