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Berlins Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD).

© Britta Pedersen/dpa

„Die Eltern können einfach nicht mehr“: Berlins Bildungssenatorin will Kita-Notbetrieb bald beenden

Die Auslastung im Notbetrieb ist bereits hoch. Künftig könnten sogar alle Kinder ein Betreuungsangebot erhalten – wenn auch nicht immer in vollem Umfang.

Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) will den Notbetrieb in Berliner Kitas bald beenden. Im Bildungsausschuss des Abgeordnetenhauses sagte sie: „Wir müssen die Kitas wieder in einen Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen bringen.“ Das müsse nun noch im Senat besprochen werden.

Es ist damit zu rechnen, dass die Pläne für das Ende des Notbetriebs in den nächsten Tagen konkretisiert werden. Der Senat hatte im April die Rückkehr zur Kita-Notbetreuung beschlossen – zunächst gültig bis zum 9. Mai. Die neue Infektionsschutzverordnung, die seit Samstag in Kraft ist und die auch einen Kitanotbetrieb vorsieht, gilt bis zum 16. Mai. Seit Anfang April dürfen deshalb nur Kinder in die Kitas, deren Eltern systemrelevante Berufe ausüben oder alleinerziehend sind. Außerdem können Vorschulkinder und sowie Kinder mit besonders dringendem Bedarf in die Kitas gehen.

Scheeres sagte, dass die Auslastung in den Kitas derzeit trotz Notbetrieb bei rund 65 Prozent liege. Manche Einrichtungen seien sogar noch stärker ausgelastet. „Das liegt daran, dass die Eltern einfach nicht mehr können“, sagte sie.

Nun läuft es wohl darauf hinaus, allen Kindern ein Angebot zu unterbreiten, wenn auch nicht immer in vollem Umfang. Wie genau ein „Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen“ aussehen soll, präzisierte Scheeres jedoch noch nicht. Es werde weiterhin einen „Aushandlungsprozess“ geben, also Gespräche mit Eltern, wann sie einen Betreuungsbedarf haben.

Keine gleiche Reduzierung für alle - wegen systemrelevanter Berufe

Scheeres sagte außerdem, dass es nicht funktionieren werde, allen Kindern ein gleichermaßen reduziertes Angebot zu machen. Es müsse weiterhin gewährleistet sein, dass Eltern in systemrelevanten Berufen arbeiten gehen können.

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Die Sprecher:innen des Dachverbands der Kinder- und Schülerläden (Daks) teilten am Montag mit, sie begrüßten es, wenn es den Kitas ermöglicht werde, wieder alle Kinder zu betreuen. Das sei aber nur möglich, wenn die Betreuungszeit individuell eingeschränkt werde. Die Daks-Sprecher:innen kritisierten zudem, dass pro Kitakind nur drei Selbsttests „für die gesamte Pandemie“ vorgesehen sind. Sie fordern ein Testangebot für alle Kitakinder zweimal pro Woche.

Ein Sprecher der Jugendverwaltung sagte, dass 500.000 Selbsttests für Kitakinder zur Verfügung stünden, das seien tatsächlich rund drei Tests pro Kind. Es solle aber bei Kitakindern nur „anlassbezogen“ getestet werden, und zwar von den Eltern. Bei Bedarf könnten aber wohl auch weitere Tests nachbestellt werden.

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