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Berlin: "Die Erinnerung wachhalten"

Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) hat Donnerstagabend in der Jüdischen Gemeinde der Pogromnacht vom 8. auf den 9.

Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) hat Donnerstagabend in der Jüdischen Gemeinde der Pogromnacht vom 8. auf den 9. November 1938 gedacht. Damals wurden Synagogen angezündet, Geschäfte von Juden verwüstet und geplündert, Tausende verhaftet und in Konzentrationslager verschleppt. "Wer sehen wollte, konnte sehen, dass dies der Anfang eines einzigartigen Verbrechens war", sagte Wowereit.

Wowereit bekannte sich dazu, die Erinnerung an die Verbrechen, denen bis 1945 Millionen Menschen zum Opfer fielen, wachzuhalten. Wenn immer noch Neonazis durch die Stadt marschierten, gebe es "keinen Grund zu Entwarnung". Der Bau des Mahnmals für die ermordeten Juden Europas werde mitten in Berlin ein sichtbares Zeichen der Erinnerung und Besinnung setzen. Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde, Alexander Brenner, warnte vor einem neuen Antisemitismus im Zusammenhang mit den Terroranschlägen vom 11. September und den Ereignissen im Nahen Osten.

Der Terror und seine Ursachen würden in einer "doppelten Moral" selektiv beurteilt und verurteilt. In Form von Antizionismus und Antiisraelismus werde das jüdische Volk "für alles, auch für den Terror verantwortlich gemacht". Auch Michael Naumann, Chefredakteur der Wochenzeitung Die Zeit, zog eine Parallele vom Gedenken an den 9. November 1938 zum 11. September 2001 und die Folgen. In den vergangenen fünf Jahrzehnten hätten sich die Deutsche an den Frieden gewöhnt, so wie sie gut eingeübt gewesen sei, den Holoaust zu verdrängen. Das "Nie wieder!", mit dem Gedenkstätten und Mahnmale begründet wurden, habe sich möglicherweise als unzureichend erwiesen.

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