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Berlin: Die fabelhafte Welt der Stars

Muss ein Regisseur unbedingt am Wochenende drehen? Nein, muss er nicht.

Muss ein Regisseur unbedingt am Wochenende drehen? Nein, muss er nicht. Nicht, wenn er halbwegs im Drehplan liegt und schon gar nicht, wenn sein Star an genau diesem Wochenende womöglich einen höchst respektablen Preis einheimst - und den sollte sie dann doch bitteschön persönlich entgegennehmen. Also, Mr. Stephen Frears, gönnen Sie sich drüben in England mal eine Pause oder zumindest der süßen Audrey Tautou, damit wir hier in Berlin auch mal Gelegenheit haben, ihr in die schönen Kulleraugen zu schauen.

Vier Mal ist "Die fabelhafte Welt der Amélie" für den Europäischen Filmpreis nominiert, schon deswegen sticht er aus dem Sortiment der möglichen Preisträger heraus. Der Film selbst steht auf der Liste, ihre Anreise fest geplant haben Regisseur Jean-Pierre Jeunet und Kameramann Bruno Delbonnel, nur Amelies Kommen ist noch unsicher. Aber Stephen Frears bemühe sich redlich, tröstet man sich hier, spekuliert darauf, dass er schließlich selbst Mitglied der European Film Academy sei, die die Filmpreise verteile, und da wird er doch nicht ...

Isabelle Huppert wäre natürlich Trost genug, wenn am Samstagabend die Zaungäste bibbernd am roten Teppich stehen. Vor zwei Jahren führte er ins Schillertheater, diesmal nun ins nagelneue Tempodrom am Anhalter Bahnhof. Drei Mal steht "Die Klavierspielerin" auf der Nominierungsliste, neben dem Film Regisseur Michael Haneke und seine Hauptdarstellerin. Beide haben ihr Kommen zugesagt. "Unter dem Sand" wird von Regisseur François Ozon und Charlotte Rampling vertreten, beide sind nominiert, ebenso Regisseur Nanni Moretti und Schauspielerin Laura Morante ("Das Zimmer meines Sohnes") sowie die dänische Regisseurin Lone Scherfig ("Italienisch für Anfänger"). Ewan McGregor will kommen, weil auch "Moulin Rouge" in der Sparte "Internationaler Film" auf der Liste steht. Regisseur Oliver Hirschbiegel steht mit "Das Experiment" für Deutschland, ebenso der nominierte Kameramann Fran Griebe ("Der Krieger und die Kaiserin"). Als potenzielle Preisträger kommen die Schauspieler Jesper Christensen ("The Bench") und Stellan Skarsgård ("Taking Sides"). Weiter finden sich auf der Gästeliste Regisseur Terry Gilliam, Schauspieler wie Daniel Brühl ("Nichts bereuen") und Daniel Craig wie auch ihre Kolleginnen Brenda Blethyn und Marisa Paredes. Als hauseigene Prominenz haben sich Heike Makatsch, Marie Bäumer, Til Schweiger, Maria Schrader, Moritz Bleibtreu, Christiane Paul, Oskar Roehler, Richie Müller und Wim Wenders angekündigt. Der Bundeskanzler eröffnet den Abend.

Ab heute sind die nominierten Filme noch einmal im Arsenal (Potsdamer Straße 2, Tel. 269 55 100) zu sehen. Mitwirkende und Gäste rollen am Sonnabend ab 18 Uhr an, Beginn ist um 20 Uhr. Sponsorenkarten für die Preisverleihung gibt es auch noch (erhältlich unter Tel. 887 1670). Die Liebe zum Film muss einem einiges wert sein. Exakt 500 Euro.

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