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Berlin: Die Fanmeilen-Sanitäterin

Name Judith Hummel, 20 Beruf Seit drei Jahren Rettungssanitäterin beim Deutschen Roten Kreuz. Gerade hat sie in Zehlendorf das Abitur gemacht.

Name

Judith Hummel, 20

Beruf

Seit drei Jahren Rettungssanitäterin beim Deutschen Roten Kreuz. Gerade hat sie in Zehlendorf das Abitur gemacht. Wenn die WM vorbei ist, will sie eine Ausbildung als Kinderkrankenschwester anfangen.

Alltag

Für Judith Hummel ist die WM in Deutschland zurzeit mehr ein Hörspiel als ein Leinwandspektakel, und das, obwohl sie auf der Fanmeile arbeitet. Denn da sitzt sie stundenlang nur in ihrem Zelt, vor wundgelaufenen Fanfüßen, krankgehüpften Fanknöcheln oder sonnenverbrannten Fanköpfen, verarztet, was im Rausch der Begeisterung beschädigt wurde – und wenn Tore fallen, merkt sie das nur am Gebrüll. Mit 50 Mann ist das Deutsche Rote Kreuz jeden Tag an der Meile, mit 80, wenn Deutschland spielt. Drei Notarztzelte gibt es, zwei Rettungswagen sind im Einsatz, zwei Krankenwagen und ein Notarztwagen. Die Zelte sind leicht zu finden – über jedem schwebt ein leuchtend roter Ballon mit der Aufschrift „First Aid“ – englisch, damit es auch „unsere ausländischen Gäste verstehen“, sagt Judith Hummel. Sie hat schon Australier bei sich gehabt, Engländer und Schweden, und jedes Mal fragt sie höflich, wie Deutschland ihnen denn gefällt. Denn ums Geld geht es ihr in dem Job nicht (sie bekommt eine „Aufwandsentschädigung“) – sie versteht sich eher als deutsche Botschafterin.Foto: Mike Wolff/Text: rcf

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