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Berlin: Die Farben: gedeckt. Der Trend: sportlich

31 Absolventinnen der Modeschule Esmod zeigten ihre Diplomkollektionen in der Arena Treptow: hohes Niveau, Tendenz steigend

Von Susanna Nieder

„Sie können sehr stolz auf Ihre Kinder sein“: Dieser Satz kommt Klaus Metz, dem Direktor der Modeschule Esmod, bei jeder Abschlusspräsentation sichtlich aus dem Herzen. 31 Absolventinnen zeigten dieses Jahr ihre Diplomkollektionen in der Arena Treptow vor Eltern, Presse und zukünftigen Kollegen. Auch der Filmregisseur Oscar Roehler saß im Publikum. Viele der Kollektionen spielten mit gedeckten Farben, der Trend zum Sportlichen war unübersehbar, auch Punk-Elemente fehlten nicht. Wenn es nach uns gegangen wäre, hätte Andrea Schweizer für ihre ausgeklügelte, funktionale Kollektion unter dem Logo „Subseven“ einen Preis bekommen.

Drei harte Jahre haben die Esmod-Absolventinnen hinter sich - etwa 50 Wochenstunden Unterricht und Selbststudium, Workshops und Praktika. Da können einem vor Erschöpfung und Erleichterung schon die Tränen kommen wie Kyung-Shin Lee, die den „prix créateur“ für das „poetische Handwerk“ ihrer Kollektion bekam. Jurypräsident Alber Elbaz, erst als Kreativdirektor von Yves Saint Laurent Rive Gauche und seit 2001 von Lanvin einer der erfolgreichsten Pariser Modemacher, erkannte diesen Preis gleich noch einer Absolventin zu, nämlich Eva Boschetti für ihr „kluges und intelligentes Konzept“.

Die Jury, die ein Drittel der Note bestimmt, ist eine Besonderheit bei Esmod: Vertreter der Modebranche, die das Geschäft kennen wie Karl-Heinz Müller von der Jeansmesse Bread & Butter oder Anke und Dieter Hildebrandt von Windsor, beurteilen die Arbeiten und vergeben insgesamt sechs Preise. Durch diese Offenheit scheint sich auch die Schule zu entwickeln: Das Niveau ist hoch, Tendenz steigend.

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