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Berlin: Die Flughäfen bekommen ein neues Gesicht - Flaniermeilen und Erlebniscenter ersetzen die Wartehallen

Die deutschen Flughäfen bekommen ein neues Gesicht: Aus einfachen Gängen werden Flanierstraßen und Einkaufsmeilen, Kinos und Sportcenter halten Einzug in die Flughallen. Der sogenannte Non-Aviation-Bereich, der mit dem eigentlichen Flugverkehr nichts zu tun hat, wird immer weiter ausgebaut.

Die deutschen Flughäfen bekommen ein neues Gesicht: Aus einfachen Gängen werden Flanierstraßen und Einkaufsmeilen, Kinos und Sportcenter halten Einzug in die Flughallen. Der sogenannte Non-Aviation-Bereich, der mit dem eigentlichen Flugverkehr nichts zu tun hat, wird immer weiter ausgebaut. Der Trend hin zum Einkaufszentrum boomt aus einfachen Grund: Das Geschäft mit dem eigentlichen Flugverkehr ist schwieriger geworden.

Dabei konnten sich die deutschen Flughäfen im vergangenen Jahr über Rekordzahlen freuen. Der Rhein-Main-Flughafen in Frankfurt, Europas Nummer zwei unter den Flughäfen, verzeichnete 1999 rund 45,9 Millionen Passagiere und damit einen Zuwachs von rund 7,3 Prozent. Auch die kleineren Flughäfen boomten: In Bremen stieg das Passagieraufkommen um 7,9 Prozent auf 1,85 Millionen Fluggäste. Insgesamt stieg die Zahl der Passagiere in Deutschland allein in den ersten drei Quartalen des vergangenen Jahres um 6,9 Prozent.

Trotzdem stehen die Flughäfen unter Druck: Seit dem vergangenen Jahr dürfen Reisende in der Europäischen Union (EU) keine zollfrei eingekauften Waren in andere EU-Länder mitnehmen. An diesen Käufen hatten die Flughäfen bis dahin gut verdient: In Düsseldorf zum Beispiel rund 20 Millionen Mark im Jahr. Aber auch der Konkurrenzkampf der Flughäfen untereinander ist schwieriger geworden. Immer größer wird die Konkurrenz, an der Gebührenschraube für die Fluggesellschaften lässt sich nicht mehr beliebig drehen.

Das Geschäft mit dem Erlebnis-Center Flughafen wird nicht nur in Deutschland immer wichtiger: In London können sich die Fluggäste am Golf-Simulator vergnügen, Amsterdam-Schiphol bietet seinen Gästen ein eigenes Casino. Die Rechnung der Niederländer scheint aufzugehen: Immerhin machen in Schiphol die Einnahmen aus dem Non-Aviaton-Bereich schon über 50 Prozent des Gesamtumsatzes aus, in Deutschland liegen sie oft noch unter 30 Prozent.

Jetzt wollen die Deutschen möglichst schnell aufholen: Auf rund 12 000 Qudratmeter konnten die Passagiere in Frankfurt 1999 einkaufen, demnächst sollen es rund 28 000 Quadratmeter sein. Und auch Hamburg baut kräftig aus: Auf rund 10 000 Quadratmeter Ladenfläche standen den Hanseaten im vergangenen Jahr zur Verfügung, jetzt wird ein neues Einkaufscenter geplant.

kvo

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