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Berlin: Die goldenen Nasen sind verschnupft

Freie Wohnungsunternehmen sagen wegen Subventionsabbaus hohe Mieten und Insolvenzen voraus

Hauseigentümer könnten zahlungsunfähig werden, wenn Subventionen im Sozialen Wohnungsbau wegfallen. Das befürchtet der Landesverband Freier Wohnungsunternehmen (LFW). Dabei geht es um die „Anschlussförderung“ für mehr als 20 000 Sozialwohnungen, die in den Jahren 1987 bis 1997 errichtet worden sind. Der Senat will im Januar entscheiden, ob die Förderung gestrichen wird. Damit ließe sich rund eine Milliarde Euro einsparen.

Sich „goldene Nasen“ mit Sozialwohnungsbau zu verdienen, das ist ein Spruch, der Bauherr Dietmar Otremba auf die Barrikaden treibt. Steuerliche Vorteile der Anleger bedeuteten nur „Steuerstundungen“, sagte er gestern. Nun aber drohe Wohnungsgesellschaften der „Crash“. Sie stünden dann vor der Insolvenz. Es sei kaum möglich und zumutbar, dass Mieter die Subventionslücke schließen und statt 4,50 Euro eine„Kostenmiete“ bis zu 18 Euro pro Quadratmeter und Monat zahlen müssten. Geschäftsführer könnten aber geradezu gezwungen sein, so viel Geld zu verlangen. Für Sozialwohnungen gilt nicht der Mietspiegel. Walter Rasch, der heutige, und Dietmar Otremba, der frühere Vorsitzende des Verbandes Freier Wohnungsunternehmen (LFW) nahmen zu Empfehlungen einer Expertenkommission Stellung. Sie hatte kürzlich vorgeschlagen, die 15jährige Anschlussfinanzierung zu streichen. Zunächst wären 2400 Wohnungen betroffen. Der LFW ist der Ansicht, dass es einen „klaren Rechtsanspruch auf Anschlussförderung“ gibt. Man sei bereit, mit dem Senat über eine verringerte Förderung zu verhandeln und unbürokratische Übergangslösungen zu finden. Aber es müsse unverzüglich sein. Sollte nur eine Quartalsrate der Förderung ausfallen, könnten Bankdarlehen nicht bedient werden.C. v. L.

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