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Berlin: Die große Stabi-Pause ist vorbei

Studenten und Wissenschaftler atmen auf. Die große Pause ist vorbei.

Studenten und Wissenschaftler atmen auf. Die große Pause ist vorbei. Nach dreieinhalb Monaten öffnet heute die Staatsbibliothek an der Potsdamer Straße wieder. Der Lohn des langen Wartens: 120 zusätzliche Arbeitsplätze - 40 von ihnen mit Internetzugang, spezialisierte Auskunftsbereiche, eine größere Cafeteria und ein neues Kopierzentrum. Getrennte Bibliographische und Katalogauskunft sollen die Leser schneller und genauer zum gewünschten Buch führen. Eine weitere Neuerung: Ob ein Werk vorhanden ist oder nicht, kann der Besucher künftig bereits außerhalb des kontrollierten, kostenpflichtigen Bereiches der Bibliothek erfahren. Neu ist auch, dass Raucher künftig in einem 100-Quadratmeter-Separee ungestört qualmen dürfen.

Zum Thema Newsticker: Aktuelle Meldungen aus Berlin und Brandenburg Die Leser stöhnten über die Zwangspause - einige befürchteten sogar, ihre Abschlussarbeit oder Diplom verzögere sich. "Größere Beschwerden gab es während der Umbauphase aber nicht", sagt Oliver Berggötz, Bibliotheksrat und Umzugskoordinator. Dafür ging es am zweiten Standort der Staatsbibliothek Unter den Linden recht gedrängt zu. Dort sollten provisorische Arbeitsplätze die Schließung der Hauptbibliothek auffangen.

Doch auch in der Baustelle an der Potsdamer Straße war es alles andere als ruhig. Während die Millionen Bücher sorgfältig in Plastikfolien verhüllt waren, hämmerten und bohrten Handwerker unter Zeitdruck in den Lesesälen. Über 17 Kilometer Kabel verlegten sie. Den jahrzehntelang angesammelten Dreck in den Lichtkugeln an der Decke fingen die Bauherren mit einem ganz besonderen Trick ab: Sie befestigten kleine Kinderschwimmbecken aus Plastik direkt unter den Kalotten.

Der ursprüngliche Wiedereröffnungstermin Mitte Oktober konnte dennoch nicht gehalten werden. Und auch am Montag werden die Leser den vollen Umfang der Neuerungen noch nicht nutzen können. "Die Kabel für den Internetzugang sind zwar gelegt", sagt Berggötz. Ob sie aber heute tatsächlich schon Computer mit dem weltweiten Datennetz verbinden werden, ist ungewiss. Drei Tage vor Wiedereröffnung stand noch kein einziger Rechner auf den dafür vorgesehenen Arbeitsplätzen. Dafür dankt Generaldirektor Antonius Jammers im Internet seinen Lesern schon für die große Geduld.

Dem ganzen Durcheinander versucht Oliver Berggötz dennoch etwas Positives abzugewinnen. "Viele unser Leser bemerkten erst durch den Umbau, dass wir einen zweiten Standort Unter den Linden Standort haben".

rop

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