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Tränenreicher Auftritt: Lena Meyer-Landrut heimst einen Echo ein.

© dpa

Die Highlights der Echo-Verleihung: Liebe, Zoff und Politik

Um den Echo gab es vorab viel Aufregung. Doch die Preisverleihung unter dem Funkturm verlief nach Plan. Bis auf einige Protestler vor den Türen.

Das war eine Sause – im wahrsten Sinne des Wortes. Innerhalb von zweieinhalb Stunden ratterte die Preisverleihung des Echo 2013 durch sein Programm. Anmoderation folgte auf Auftritt folgte auf Nominierung folgte auf Preisübergabe. Bei diesem Tempo blieb den Teilnehmern der Show kaum Zeit, Profil zu zeigen. Vor allem Helene Fischer blieb ohne eine einzige Pointe als Moderatorin reichlich blass. Ihre A-Cappella-Interpretation der „Tatort“-Titelmelodie hätte aber gleich so verwendet werden können.

Erfrischend war, dass bei der Schnelligkeit kaum eine Dankesreden länger als dreißig Sekunden dauerte. Statt lange zu schwafeln, verschwanden die Abräumer des Abends – Cro, die Toten Hosen und die Flensburger Seemannstruppe Santiano – schnell wieder aus dem Scheinwerferlicht. Lediglich Lena Meyer-Landrut hätte man gern noch ein wenig länger auf der Bühne stehen und weinen sehen, löste sie doch als Gewinnerin in der Kategorie „Künstlerin Rock/Pop National“ den einzigen emotionalen Moment im Berliner Palais am Funkturm aus.

Sonst tauchten Led Zeppelin und Depeche Mode auf und potenzielle Preisträger wurden wegen angeblich nationalsozialistischer Tendenzen nicht nur aus dem Rennen gekickt, sondern während der Show auch geflissentlich ignoriert: Dass vor dem Echo-Gelände Frei-Wild-Fans gegen die Veranstaltung und für Meinungsfreiheit protestierten, beachteten die Organisatoren nicht. Die als rechtslastig kritisierte Band war zuvor von der Gästeliste gestrichen worden, nachdem Mia und Kraftklub gegen deren Nominierung protestiert hatten.

Einigen Wirbel verursachte auch vorab der Auftritt der französischen Ex-Präsidentengattin Carla Bruni, die das Lied „Mon Raymond“ aus ihrem Album „Little French Songs“ vortrug – die erwartete Liebeserklärung an ihren Mann, Frankreichs ehemaligen Staatschef Nicolas Sarkozy, wie die Sängerin der Moderatorin Helene Fischer verriet.

Einige Preisträger hatten schon vor Beginn der Show festgestanden. So erhielt Liedermacher Hannes Wader den Echo für sein Lebenswerk. Der 70-Jährige habe „die Entwicklung des deutschsprachigen Liedes seit den 60er Jahren nachhaltig geprägt“, begründete die Akademie. Den Kritikerpreis erhielt die Chemnitzer Band Kraftklub. Der Ehren-Echo für soziales Engagement ging an Daniel Barenboim, Dirigent und künstlerischer Leiter der Staatsoper Unter den Linden.

Ohnehin stand die Show ganz im Zeichen Berlins. Gleich zu Beginn performten 100 Tänzer der Berliner Tanzschule Keller zusammen mit David Garrett und Gastgeberin Helene Fischer zu „Viva La Vida“. Ganz in weiß, mit einer großen Lightshow, die an das indische Farbfest „Holi“ erinnern sollte.

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